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Der kleine Prinz hat Uranus-Pluto

Eins der neptunischsten Bücher, die je geschrieben wurden, hat nun Uranus-Pluto: Gewebt aus verzauberten Bildern, wird Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry schon 72 Jahre alt, was bedeutet, dass die Rechte der Zauber-Geschichte ausgelaufen sind. Der Fremdling von einem anderen Stern ist damit geschäftlich vogelfrei und es entbrennt ein Rennen um die famoseste Ausbeutung. Unter anderem durch zig frische Übersetzungen. Weil Astrologie, man kann's nicht oft genug anmerken, nicht nur bei fühlenden Wesen funktioniert, sondern auch bei unbelebten Gegenständen oder Situationen, sind die Transite überm Horoskop der Erst-Veröffentlichung deutlich. Da läuft das Uranus-Pluto-Quadrat just über Widder-Sonne in 4 des Erscheinungs-Horoskops. Sie beherrscht Haus 9, mit einem starken Jupiter Beleg für literarische Bezüge und schriftliche Lang-Formen, eine Betonung, wie sie auch in Horoskopen von Schriftstellern häufig ist.

Antoine de Saint-Exupéry hat dementsprechend als Vater des magischen Büchleins selbst den Herrn 9, Mars, eng am MC und Jupiter am IC. Was nun den kleinen Prinzen, Freund von Rosen, anderen Blumen, Schönheit und Menschlichkeit, so besonders macht, ist aber nicht etwa der Neptun des Schöpfers, sondern sein eigener. Denn "geboren", sprich, veröffentlicht wurde die Geschichte über Freundlichkeit, Liebe, Schönheit, Verantwortung und die Magie des Daseins nämlich bei einem Neptun auf fast exakt 0° Waage, am MC, das sich eben im Übergang von der Jungfrau befindet. Darum sitzt dann auch das IC des Bändchens mitten in der kosmischen Spalte, ein Hinweis darauf, dass dieses dünne, ungewöhnliche Werk ein Bestseller über Jahrhunderte werden könnte, weil es die Bilder und Gefühle in den Menschen so sehr berührt, bewegt und beschreibt.

Das Bonbon am Rande: Bésixdouze wurde später ein "echter" Asteroid (mit Nummer 46610) nach dem Heimat-Planeten des kleinen Prinzen genannt, der ja B612 hieß. Dessen irdischer Bruder nun steht im Erscheinungs-Horoskop von Der kleine Prinz auf 11 Krebs, an der Sonne von Saint-Exupéry, und dessen Bésixdouze wiederum findet sich bei 17 Schütze, kurz vorm Mitternachts-AC des Buches. So hängt alles mit allem zusammen, auch wenn man nichts beweisen kann. Die erfundenen mit den wirklichen Welten, eine Ausdruck und Anschub der anderen, wenn der Neptun nur frei ist und spielen darf...

Bei solchen Ständen kommen unter Umständen Klassiker zu Welt, die das Unbewusste der Allgemeinheit öffnen, einen besonderen Sog entwickeln und dann natürlich auch verkauft werden. Betrachtet man das Horoskop des kleinen Prinzen (seine Geburt für die Öffentlichkeit rechts, berechnet auf Mitternacht des Publikations-Tages), fällt neben dem prominenten Neptun auch ein AC-Herr Jupiter auf. Schon Schütze-AC bringt oft die Option für ein Dasein als "Omis Liebling" mit, gern in Schütze-Bereichen wie Religion, Literatur, oder weniger grob: bei allem, was eine Ausbreitung weit in die Welt hinein fordert und fördert. Dieser Jupiter hier aber steht zudem im Krebs erhöht und spiegelt sich auch noch auf den Great Attractor im Schützen.

Damit dann so ein Buch ein richtiger Flop wird, muss schon einiges passieren. Schon die Entstehungs-Geschichte des Prinzen ist neptunisch zauberhaft (STERN). Allerdings war beim Erscheinen die Begeisterung der Kritiker erst deutlich begrenzt (Merkur verbrannt als Herr 7 und Saturn nah dem DC = ein Späterfolg). Niemand wusste, ob Kinder so ein "erwachsenes" Buch lesen wollten und Erwachsene ein Kinderbuch. Mit jedem Jahr allerdings erweiterte sich der Kreis der Fans - wie für Jupiter-Horoskope üblich. Sie reifen mit der Zeit, weil sie den Saturn als Wurzel in der wirklichen Welt brauchen und der erst spät Segen bringt. Interessant ist bei diesem Mitternachts-Radix auch die Widder-Sonne, gemildert von ihrem Häuser-Herrn Neptun, die in 4 einerseits den kindlichen König der Gefühle spiegelt, aber dahinter auch eine kleine, verdeckte Aggressivität, die man hinter all den neptunisch lieblichen Spiegeln des Bändchens schnell vergisst. Die Aussage der vollständigen Geschichte des klugen Kinds von einem anderen Stern ist ja gebrochen und gar nicht so einfach, wie sie sich darstellt. Hoch moralisch letztlich, aber verschleiert (das ist Domäne der Waage, wo der Neptun so intensiv wirkt). Und auch ethisch als Bereich eines Jupiter und Pluto in 8, die sich verbindlichen Visionen verschreiben.

Dass man all das kaum bemerkt, wenn man das Buch zum ersten Mal liest, liegt wohl daran, dass hier die Regeln so ungewöhnlich verkleidet daherkommen. Alles besteht vordergründig aus wunderschönen Bildern. Ein Mann in der Wüste trifft einen kleinen Jungen. Denn diese Widder-Sonnen-Geschichte fängt nun mal mit Mars an:

"Mal mir ein Schaf", sagt der kleine Prinz, der ziemlich anspruchsvoll ist. Denn es soll kein Schaf mit Hörnern, also kein Widder, kein krankes, altes Schaf sein, das bald stirbt, sondern ein perfektes Schaf, wie es das Gefühl empfindet. Es bleibt also nichts übrig, als für den kleinen Prinzen das Schaf in einer Kiste zu zeichnen, sodass man es nicht sieht, sondern nur ahnt. Merkur-Neptun. Mit all seinen Themen. Was einmal mehr belegt, wie Neptun-Prominenz immer die Jungfrau gegenüber mit aufbringt. Am Ende von allem, am Schluss dieser einfachen, philosophischen Reise durch die Welten, wie man sie mit kindlichem Blick sehen kann, stehen dann, als wäre der Tierkreis einmal ganz durchwandert worden, die Fische (oder Neptun am Ergebnis!). Wenn der kleine Fremdling nämlich endlich zurück will, aus Heimweh (Neptun) auf seinen Asteroiden und die Wunde von Werden und Vergehen sich öffnet, da Prinzip Sehnsucht nur durch den Tod erlöst werden kann:

Ich kann diesen Leib da nicht mitnehmen. Er ist zu schwer. […] Man soll nicht traurig sein um solche alten Hüllen." (Der kleine Prinz)

Er lässt sich also von einer Schlange beissen, um heim zu kommen - durch Gift - auch ein neptunischer Tod. Mit einer ordentlichen Portion Pluto. Überhaupt verziert das zarte, wundersame Erzählen ja einen Kosmos der Lebens-Lehre, voller klarer Ansagen: Man muss, darf nicht, soll. Den Druck dieses Pluto in 8 im Löwen, der hier im Quadrat einen Stiermond anleitet, ist spürbar. Er empfiehlt, nicht nur mit der Herde mitzulaufen, sondern das, was wirklich zählt, zu sehen. Die Ethik eines Individuums, das Mitgefühl lebt (Sextil Neptun) und sich damit über den wechselnden, quantitativ entstandenen, kulturellen Moral-Vorstellungen befindet.

Man muss sich um die Toilette des Planeten kümmern, man darf Blumen nicht zuhören, man soll sie lieber einatmen und so weiter und so fort. Der kleine Prinz hier, mit seinem Jupiter-Touch, ist ja auch ein durchaus strenger Mini-Lehrer und hat einen großen Zeigefinger. Wie sein geistiger Vater, Antoine de Saint-Exupéry, mit einem starken Schütze-Jupiter schon in der Herkunft, als emotionalen Antrieb, am IC.  

Als dieser Papa des Prinzen, ein Botschafter der Sternen-Fernen, ein Denker, Schreiber, Umsetzer, eine Krebs-Sonne Spitze 11 plus Uranus mit Nord-Knoten im Schützen und damit auch ein echter Flieger (rechts via Astro-Databank, Rodden Rating AA), das Buch verfasste, das ihn bekannt machen sollte, lief vermutlich Jupiter durch sein 10. Haus. Unter anderem über seinen Pluto. Die große Konjunktion von Saturn und Jupiter davor, 1941 im Sextil zu seiner Sonne, die oft Durchbrüche bringt, ließ aber schon ahnen, dass mit der Parabel über das Bedeutsame im Leben, das hinter den Schleiern der erwachsenen Notwendigkeit verborgen liegt, in den Jahren danach aus dem adeligen Franzosen ein Kult-Autor werden könnte. Dabei ist er selbst kein wirklicher Neptunier, allenfalls verdeckt, verschattet mit einer Sonne als Herrin 12. Sie wird das Namenlose ins Leben tragen und in 11 sozusagen vom Himmel werfen. Ob das allein gereicht hätte, für so ein Werk, ist unklar. Aber seinerzeit kam eben auch der Neptun selbst dazu. Er lief seit 1932 etwa über den AC des Autors und wurde dann in seinem ersten Quadranten bis zu seinem Tod in Saint-Exupérys Leben bestimmend. Nur ein Jahr davor (1944 wurde sein Flugzeug abgeschossen, vermutlich über der Île de Riou) ging Neptun dann bei der Veröffentlichung seines bis heute bekanntesten Buchs in sein 2. Haus.

Auch die Todesumstände wurden durch diesen Neptun noch in die Zukunft hinein sehr lange verschleiert, wo das Nebel-Prinzip zu Lebzeiten noch im besten Sinne als der Stoff durch den Autor sichtbar wurde, aus dem nun mal immer und ewig unsere Träume sind. Die Liebe, die Milde und Güte gegen diese aufreibende, erschöpfende innere Leere und Isolation, die da so häufig als Neptuns Negativität auftauchen, wo die positiveren Seiten des erfüllten 12. Prinzips in einem Dasein nicht gelebt und gepflegt werden. Wie es jedem passieren kann, wenn in unserem Alltag zu wenig Mitgefühl herrscht oder Selbstlosigkeit oder Hilfe für andere, die noch schwächer sind. 

Alle Sterne werden mir zu trinken geben." (Der kleine Prinz)

Saint-Exupéry drückte mit dem kleinen Prinzen überhaupt vieles von dem aus, was Menschen besonders in solchen Kriegszeiten wie damals ersehnen und so sehr suchen, wie es die Jungfrau-Fische-Achse oft tut, in ihrem überstarken Bedürfnis nach Aufgehoben-Sein, nach dieser anderen Art Auflösung im Ewigen. Wo alles leicht und schwimmend und fließend und erfüllt ist. Solche Fantasien vom Unmöglichen des 12. Zodiak-Zeichens finden sich mit dem Neptun in der Himmelsmitte eben bereits im Erscheinungs-Horoskop - wie übrigens auch viel spätere, bis heute andauernde Streitigkeiten unter den Erben Saint-Exupérys. Denn bei dem unglaublichen Erfolg über die Jahrzehnte gibt es da einiges zu umkämpfen. Pluto und Jupiter in 8 zeigen die unendliche Geschichte der Erb-Kriege, die durch das Buch bis heute ausgefochten werden, zwischen der Frau des Autors Consuelo, die - obwohl er sie so sehr liebte - zunächst leer ausging. Denn da es kein Testament gab, bekamen die Schwestern und die Mutter das Geld.

Das alles bediente der Schriftsteller mit der Geschichte vom kleinen Kerl (Kind oder Erwachsener, man weiß es nicht), der von einem anderen Planeten kommt und von einem anderen Blick auf die Welt der Dinge berichtet. Dass Saint-Exupéry sich selbst als Erzähler einbrachte, einen notgelandeten Piloten in der Wüste, der den Bewohner fremder Welten hier trifft, ist fast hellsichtig. Hier begegnet er nicht nur der Ahnung seines bevorstehenden Todes, sondern genereller die Welt auch dem immer noch irdischen Wunsch des 11. Hauses nach dem buchstäblichen Fliegen. Da, wo Uranus als letzte Trennlinie des Lebens, des irdisch gedachten Oben, vor dem Nichts des Neptun sitzt, vor dessen körperlosen Wahrheiten und dem immateriellen, seelischen Reichtum, in den wir meist erst eintauchen, wenn wir diese Welt verlassen. Vorher bedeutet eine Anknüpfung an das Neptunische häufig eben viel Frust - die Des-Illusionierung, entsetzliche Leere und Weite und jene irrwitzige bis bitter-süße Suche nach der Wahrhaftigkeit, die sich an den Ecken und Kanten des Lebens wieder und wieder verletzt und bricht.  

Vanitas, die eitle Suche nach einer Perfektion anderswo als im Unsichtbaren der letzten Wahrheiten, wo das Vollkommene jenseits der Maßstäbe wohnt, ganz anders, als wir vielleicht meinen, steckt auch im Umgang mit diesem Buch. Jetzt, wo man es bearbeiten will und darf. Schon macht sich Mensch wieder über die Magie her, um das, was hinreichend ist, weil es bewegt, zu bereinigen, so wie Mensch es eben versteht. Schneller, weiter, besser, der Terror des Jupiter. Was für ein Anspruch!

All das klingt im kleinen Prinzen aber, wie in der Vor-Sehung, bereits mit und prägt sein unendliches Charisma. Wie es sein könnte, wie es ist, wie es war, im Strom der Gezeiten unseres kleinen, begrenzten Universums. Und wenn nun, unter Uranus-Pluto über der Sonne des Büchleins, sich die Verlage, Macher und Tuer ernsthaft darin überbieten, die Vogelfreiheit der angelaufenen Rechte auszunutzen, kann das seltsame Blüten tragen. Dann, wenn unvermittelt gesprochene Elektro-Pop-Versionen, Slang-Transkripte oder "Verbesserungen" der Übersetzung, die den "Kitsch" herausnehmen sollen aus dem Jahrhundert-Werk, nun wie Pilze aus dem Boden schießen (Die Tränen der Rührung sind getrocknet - FAZ). 

In diesen Zeiten ist ja Pathos fast ein Verbrechen, was viel über den modernen Umgang mit Gefühlen sagt. Deshalb darf dann ein kleiner Fuchs nun auch cool "Tach!" sagen. Was Menschen offenbar nötig finden. Oder erfinderisch. Oder besonders viel besser als am Ursprung, wo es gut war. Und so kann denn auch die große Botschaft des Neptun geändert werden. Im Original wurde sie bisher ja so übersetzt:

Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ (Der kleine Prinz)

Jetzt heisst es in der Neuauflage bei einem Thomas Pigor beispielsweise (Kein & Aber/roofmusic, 2015): „Guck mit dem Herzen. Was die Augen sehen, reicht nicht, um das, worauf es ankommt, zu verstehen.“ (Quelle: FAZ)

Tja, so kann man das Leben auch entzaubern. Manchmal geht das allein durch die Wahl der falschen Worte. Dann ist die Welt des brüskierten Neptun plötzlich tatsächlich nur noch so öd und leer, wie allein ein frustriertes Fische-Prinzip sie erscheinen lassen kann, und kleine Prinzen sind auf einmal nichts, als nur ein dummes trotteliges, verschlechtbessertes Märchen. Wie schade - aber genau diese Steinigungen des Guten auf ein vermutetes Optimum hin, die in kleineren oder größeren Geschmacklosigkeiten enden, sagen viel über diese Zeit, in der wir alle leben und vor allem: denken. Wie man ja weiß, ist das der Tod jedes zauberhaften Neptun. 

PS: Man muss kein Neptunier sein, um zu prophezeien, dass der Tag kommen wird, wo man Shakespeare für die Gegenwart verbessert. Oder klarer gesagt: Wir Menschen erschaffen uns genau die Bücher, die wir verstehen und verdienen.

Bilder (bearbeitet): Lerche2 (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], + Bundespost, both via Wikimedia Commons

Donnerstag, 28. März 2024

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