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2013 Aufbruch (2) - Virtuelle Welten

Um dem energetischen Symbolbild des Uranus-Pluto Zyklus gerecht zu werden, erscheint es mir sinnvoll, ihn anhand zweier Phänomene aufzuzeigen, die unser Leben seit einigen Jahrzehnten in einer Weise neu geprägt haben, wie wenig anderes zuvor.

Die Entwicklung des Computers und die Entstehung des Internets. Beides gehört zusammen, und wenn wir nach einer zeitlichen astroenergetischen Entsprechung dafür suchen, landen wir bei genau diesem Zyklus.

In Bezug auf das uranische Prinzip wird wohl jeder Astrologe sofort zustimmen, genau damit verbindet man diese beiden Prinzipien. Aber was hat Pluto damit zu tun?

Ich muss gestehen – auch ich war bei meinen Recherchen erst mal verwundert. Darüber wie vehement das Pluto-Thema immer wieder im Zusammenhang mit der geschichtlichen Entwicklung des Computers auftauchte. Das passte so gar nicht zu den skorpionischen Zuordnungen, die dieses Prinzip eher mit innerem Wandel, schwierigen Transformationen und dunklen Abgründen in Verbindung brachte. Bis ich eines Tages über den Begriff des „Deus ex Machina“ stolperte. Ursprünglich ein mechanisches Hilfsmittel des antiken Theaters, um eine überraschende Lösung eines Konflikts einzubringen, der mit menschlichen Mitteln nicht gelöst werden konnte. Etwas Überirdisches also, das sowohl göttliche wie auch dämonische Züge haben konnte.

 

Computer

Betrachtet man das Prinzip des Computers einmal unter diesem Aspekt, wird die Verbindung zum skorpionischen Prinzip deutlicher. Denn es wohnt ja tatsächlich ein fremder Geist in dieser Maschine, der Lösungen schafft, die der menschliche Geist nur unter größten Schwierigkeiten und Aufwand finden könnte, wenn überhaupt. Solange man sich nur auf die technischen Grundlagen bezieht, ist ein Computer tatsächlich nur eine entseelte Form. Das aber was diese Technik erschafft und ermöglicht, erscheint uns ja heute noch oft wie eine moderne Form der Magie. Im Guten wie im Schlechten.

Auch die damit verbundene Faszination, diese andauernde Fokussierung auf das Prinzip Computer hat durchaus skorpionische Besessenheitszüge.

So wundert es also nicht mehr sonderlich, wenn wir feststellen, dass die jüngste Entwicklung dieses „Deus ex Machina“ mit der Entdeckung Plutos zusammenfällt. Der Z1 von Konrad Zuse, der Prototyp heutiger Rechenmaschinen wurde von ihm in den Jahren nach Plutos Entdeckung entwickelt und fertig gestellt. Und da kein anderes planetares Prinzip in diesen Zeiten neu eingeführt wurde, kann man wohl getrost dieser Verbindung trauen.

Das wird noch erhärtet, wenn wir einige Jahrhunderte zurück gehen. Der deutsche Astronom Wilhelm Schickrad entwickelte 1623 den ersten mechanischen Rechner der Neuzeit und gilt bis heute als „Vater der Computerära“. 1623 finden wir ein erstaunliches Himmelsphänomen. Im Sommer dieses Jahres gibt es eine Jupiter-Saturn-Uranus Konjunktion im Quadrat zu Pluto, Schickrad selbst hat Uranus auf 2° Widder stehen und eine exakte Pluto-Merkur Konjunktion im Widder.
Und auch bei Konrad Zuse finden wir eine Sonne-Pluto Konjunktion im Radix, vermutlich noch in Opposition zu einem Schütze-Mond am GZ.

Was mir anfangs eher suspekt erschien, eine Verbindung zwischen den Prinzipien Computer und Pluto herzustellen, wurde durch die entsprechenden Recherchen also immer deutlicher als wahrscheinliche Verbindung aufgezeigt. Vielleicht kann das auch ein Hinweis darauf sein, dass wir das astrologische Pluto-Prinzip noch lange nicht in seiner Bedeutung ausgelotet haben. Denn selbst die astronomischen Grundlagen sind ja bis heute noch unklar. Bis vor kurzem noch ein Planet, jetzt der Namensgeber einer neuen Gruppe von Himmelskörpern. Was aber wahr ist – Pluto scheint nicht einfach nur ein Planet im herkömmlichen Sinne zu sein.

Zum einen ist da seine sehr exzentrische Umlaufbahn, die ihn manchmal näher an die Sonne bringt als Neptun, seinen unmittelbaren, inneren Nachbarn. Mit dem er eine Bahnresonanz von 3:2 besitzt, zwei Umläufe von Pluto finden also in derselben Zeit statt, wie drei von Neptun.

Zum anderen aber auch der seltsame Tanz mit seinem „Mond“ Charon. Es ist die einzige doppelt gebundene Rotation zweier Himmelskörper, die wir bis heute in unserem Sonnensystem finden konnten. Beide kreisen also um ein gemeinsames Zentrum, was eher das Bild eines Doppelplaneten zeichnet, als das herkömmliche Bild von Zentralplanet und Mond. Alleine dadurch hat Pluto also schon etwas sehr außergewöhnliches, ein Prinzip das in die meisten Deutungen bis heute nicht einfließt.

Vielleicht zeigt die Verbindung zu dem Phänomen des Computers ja auch neue Wege in der Interpretation auf, die wir bisher nicht Pluto zugeordnet haben.

Internet

Das wir dagegen das Internet mit dem uranischen Prinzip verbinden, scheint auf der Hand zu liegen. Schon die Grundlage für den Datentransfer weist darauf hin. Zum einen ging es bei der Idee eines Datennetzwerkes immer auch um eine Dezentralisierung. Nicht ein Knoten (Löwe-Prinzip) sollte an oberster Stelle einer Hierarchie stehen, sondern viele verteilte Schnittpunkte (Wassermann-Prinzip) sollten diese Funktion übernehmen, und dadurch ein Netzwerk bilden, das relativ unabhängig ist. Bei der Entstehung und Entwicklung des Internets finden sich fast immer seltene Verbindungen zwischen Uranus und anderen Langsamläufern wie Neptun und Pluto.

Der im letzten Artikel schon genannte „Summer of Love“, der letzten Konjunktion zwischen Pluto und Uranus und dem Beginn des jetzigen Zyklus, war auch der Anfang der Entwicklung, an deren Ende heute unser Word-Wide-Web mitsamt Facebook, Skype, Twitter und Co.  steht. In dieser Phase wurden die Grundlagen gelegt und drei Jahre nach der Konjunktion von Uranus und Pluto wurde die erste Nachricht durch das damalige Mininetzwerk mit vier Knoten geschickt.

1989, als Uranus in die Konjunktion mit Neptun kam und Jupiter wie auch dieses Jahr in den Krebs wechselte, entwickelte Tim Berner Lee die Basisideen und Programme, die einen freien Zugang zu diesem Netzwerk, das wir heute Internet nennen, ermöglichten.

Das Netz an sich ist also deutlich dem uranischen Prinzip zugeordnet, die Grundlage, die uns ermöglicht es zu nutzen, gehört in die Bereiche Plutos.

Entwicklung heute

Das Quadrat zwischen Uranus und Pluto drückt sich ganz aktuell ja auch schon aus. Als Beispiel kann man das Aufkommen der Piratenpartei nehmen, die noch bis vor kurzem als politischer Aufsteiger des Jahrzehnts gehandelt wurden. Das Hauptanliegen der Piraten ist die Integration des Internets und der damit verbundenen Technik, um neue Formen einer Basisdemokratie möglich zu machen. Dass sie sich dabei genau in den Konflikten wiederfindet, die diese Kombination mit sich bringt, liegt in der Natur der Sache. Und in der Natur des Zeitgeists, die wir das Uranus-Pluto Quadrat nennen.

Und hier liegt auch genau die Lösung. Wenn sich die Piraten darauf konzentrieren, innerhalb ihrer eigenen Organisationstruktur beide Prinzipien so zu integrieren, dass tatsächlich eine neue Art der Anwendung mitsamt den gesellschaftlichen Auswirkungen möglich wird, dann werden sie in Zukunft eine große Rolle spielen. Sei es als Impulsgeber für andere, oder tatsächlich auch selbst als Partei. Sollten sie sich hingegen weiter in die plutonischen Niederungen begeben und aus machtpolitischen Gründen faule Kompromisse eingehen, dann werden sie spätestens 2015 als politische Kraft überflüssig geworden sein.

Generell zeigt das Quadrat der beiden Hauptenergien mitsamt den kommenden Querverbindungen auf, dass das Netz jetzt in seiner bestehenden Form an Grenzen stößt. Es ist also durchaus möglich, dass wir in den nächsten Jahren einen Datenkollaps erleben, wie in viele Forscher befürchten. Die sinnvolle Antwort darauf wäre ein vehementer Ausbau aller Netzwerke, der aber ganz im Sinne der ursprünglichen Idee dezentralisiert arbeitet. Im Moment könnte ein Ausfall bestimmter Netzwerkzentralen (zB im Silikon Valley), das gesamte Internet lahmlegen. Die Folgen möchte man sich nicht ausmalen.

Um es abzukürzen – ein zentraler Punkt 2013 und in den beiden Jahren danach wird sich um die Nutzung des Internets drehen. Bleibt es weiterhin offen, oder findet eine Regulierung statt? Wird es zum Schauplatz einer globalen neuen demokratischen Bewegung oder zum Schauplatz neuer Kriege und Terrorszenarien? Wird es die Grundlage eines neuen politischen Systems, in dem die Vielen unmittelbaren Einfluss auf die Entscheidungen der gewählten Vertreter haben, oder werden die Unmengen an Daten nur benutzt von einigen Wenigen, um noch mehr Kontrolle ausüben zu können?

Die gute Nachricht ist – wir sind alle ein Teil dieser Entwicklung. Unser Umgang mit Computer und Internet bestimmt letztendlich mit, wohin die Reise geht. Warten wir wieder, bis staatliche Stellen als Kontrollorgane fungieren, oder gibt es eine freiwillige Selbstkontrolle, die bestimmte Inhalte mangels Interesse automatisch ins Datennirvana schickt?

Oder anders gefragt – sind wir bereit von spielenden, faszinierten Kindern zu selbstverantwortlichen Erwachsenen zu werden, die dieses neue Medium so einsetzen und nutzen, wie es unseren ethischen und ideellen Werten entspricht? Jeder von uns, der irgendwo durch die mundanen Auslösungen betroffen ist, sei es durch das große Trigon oder das Große Quadrat der nächsten Monate, kann und wird ein aktiver Teil dieser Entwicklung sein.

Jeder Klick und jede Aktion innerhalb dieses Netzwerks gestaltet die Entwicklung mit, das ist die große Chance, die sich in dieser Epoche bietet.

Titelbild: ©by The Opte Project via Wikimedia Commons

Webserver: von Robert Scoble from Half Moon Bay, USA via Wikimedia Commons

Donnerstag, 28. März 2024

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