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Tod eines Oligarchen namens Platon

Was geschah mit Boris Beresowski? Die Lösung des Rätsels um "Platon Elenin", wie der russische Oligarch sich im Exil lyrisch nannte, ist auch astrologisch nicht einfach so aus dem Ärmel zu schütteln. Als Wassermann war er - wie viele mit diesem Sonnen-Zeichen - ein Stratege durch und durch, mit weiter Pluto-Opposition, aber insgesamt viel weniger skorpionisch, als man sich - bei so einer Lebensgeschichte - vorstellen würde. Aber wenn nun Geheimnisse, Fantasien um Gewalttaten und brutale Verschwörungs-Theorien - direkt nach einem ungeklärten Tod - aufpoppen wie die Gummibälle, kann man davon ausgehen, dass Neptun und Pluto im Radix eine durchschlagende Rolle spielten. Leider gibt es keine Geburtszeit, die das über Häuser-Herrschaft bestätigen könnte. Sicher ist bislang: Der ehemalige Tycoon, der als "Todfeind" seines politischen Ziehsohns Vladimir Putin gilt und sich mit anderen mächtigen Business-Gestalten wie Roman Arkadjewitsch Abramowitsch, einem Mega-Skorpion, anlegte, kam unter scharfen Langsamläufer-Aspekten um's Leben. Das heisst für sich noch nicht viel, weil beispielsweise Neptun- und Pluto-Stände in Waage und Löwe ja Eigenheit ganzer Generationen sind und viele betreffen. Nicht mal ein kleiner Bruchteil von Menschen stirbt derart rätselhaft oder möglicherweise sogar gewalttätig unter solchen Transiten. Aber wenn sie es tun, spricht das eine deutliche Sprache und Dominanzen im Geburts-Horoskop werden wahrscheinlicher.  

Im Londoner Exil beging Beresowski angeblich plötzlich Selbstmord - bei Uranus in fast genauer Opposition zu Neptun - und Saturn ebenso genau im Quadrat zu Pluto. Die einen sagen, weil er finanziell nicht nur durch problematische Geschäfte, sondern auch durch seine Frauen ausgeblutet war und seelisch aufgegeben hatte, die anderen, weil es Heere von Feinden gab, die man besser nicht immer wieder eigensinnig angreift. Astrologisch bleibt die Feststellung, dass Selbstmorde erfahrungsgemäß häufiger geschehen, wenn persönliche Planeten direkt im Transit verletzt werden und der innere Druck immens ansteigt. Wenigstens einer, Beresowskis Waage-Mond, dessen genaue Position unklar bleibt, könnte betroffen sein.

Aber für eine suizidale Gefährdung ist das allein als Anzeiger wenig. Langsamläufer über Langsamläufer dagegen können zwar auch extrem heftige Gemüts-Lagen spiegeln, wenn man per Haus-Stellung deutlich auf sie eingestimmt ist (was im Bereich des Möglichen liegt) - wesentlich häufiger aber zeigen gerade ihre Oppositionen und Quadrate eine Abspaltung von "höherer Gewalt" an, die man einerseits als "unpersönlich" zehrend empfindet und schuldhaft an andere auslagert und gerade darumin der Konsistenz der Person eher überlebensfähig bleibt. Ihre Transite über einander als Einzel-Merkmal sprechen seltener von "innerer" Ausweglosigkeit, die sich eher in persönlichen Punkten oder Planeten ausdrückt. 

Sicher ist dies nicht die Zeit, an der Mythen- und Legendenbildung auch noch astrologisch mitzustricken, die sich leicht um gerade die Menschen und Tode spinnt, die für "Westler" immer noch aus der alten Welt "hinter dem eisernen Vorhang" stammen. Ganz vorn Russland (links Radix des "modernen" Staats) mit seinen Zaren, Oligarchen, finsteren Mächten, Attentaten aus Rache oder heimlichem Gift. All das stammt aus einem Kontext von Neptun-Pluto, an dem sich in der Projektion überall so vieles festmachen lässt, was man besser zuhause löste. Aber hinter Delegationen dieser Art stecken auch immer Absicherungs-Bedürfnisse. Zeige ich mit dem Finger auf diese fremde Welt, bin ich das Thema in meinem Umfeld vorerst los und Furcht minimiert sich manchmal. Obwohl wir solche Archetypen metaphorisch in der hiesigen Wirtschaft und Politik durchaus auch finden könnten.

Nur war einer wie Beresowski, der seit über zehn Jahren in seiner Heimat per Haftbefehl gesucht wurde, außerdem auch als Figur schillernd und schleppte einen ganzen Schweif an Geheimnis durch sein Vorleben mit. Ähnlich wie seine Heimat, das moderne Russland mit seinem Löwe-AC und Sonne dazu in 5, das ihm ausgerechnet den schwierigen, bedrückenden Saturn auf die Sonne-Venus-Konjunktion setzte (oben links Radix aus ASTROLOGERS WEEKLY). In der manchmal erbarmungslos steinböckischen Atmosphäre dieses neuen Landes, in dem Hierarchie doppelt zählt, musste dementsprechend der Oligarch, der dort so viel aus dem Schatten mitgestaltet hatte, entweder dauerhaft mit harten Blockaden leben oder sich entschließen, mit den Wölfen der Staatsmacht zu heulen und keine uranischen Streifzüge in die Autonomie mehr zu unternehmen. Das ist für einen Wassermann, umso mehr für diesen, der einst das "offene" junge Russland unter Jelzin auch wirtschaftlich als "graue Eminenz" aus dem Hintergrund steuerte, schier unlösbar. Mit neuen Köpfen kam es hart. Insbesondere durch Sonne-Saturn des Vladimir Putin, der es Beresowski abnahm, selbst mit seinem Mars-Saturn das russische Steinbock-Element und dessen Bedeutsamkeit verkörpern zu können. Aktive, eigene Maßstäblichkeit wurde zu passiv empfundenem Druck.

Putin, anfangs der scheinbar fügsame Waage-Typus, den unter anderen auch Beresowski genau deshalb ins Amt gehievt hatte, verbat sich mit dem Skorpion-AC im Quadrat zur Sonne des "Ziehvaters" bald knallhart jede Einmischung. Seither powerten sie gegeneinander. Tragisch die Geschichte dahinter: Mit dem Ministerpräsidenten verband den Oligarchen auch doppelt Sonne-Mond (Konjunktion - Trigon). Eine Liebe, die irgendwann zu Hass wurde. Beresowski, der uranische Querschläger mit dem pragmatischen Sinn für's Machbare (Steinbock-Merkur) begriff, was die Stunde geschlagen hatte und ging nach London ins Exil. Beide haben jeweils ein Stellium in der Waage, bei beiden maßgeblich mitgeprägt durch Neptun. Heimlichkeiten, Unausgesprochenes oder auch nur Unbewusstes, was zur gegenseitigen Illusion wird, wenn man es nicht hebt.

Einen weiteren "Feind" aus höchsten Kreisen, besagter Roman Abramowitsch, den jungen Wilden unter den Oligarchen, griff Bersekowski noch letztes Jahr an, weil er sich von ihm bei Geschäften über den Tisch gezogen fühlte. Er verklagte den Tycoon 2012, verlor aber und musste immense Prozess-Kosten tragen. Anders als im Combin mit Putin (wo Pluto momentan ins Quadrat zu Neptun vorrückt) steht Beresowskis und Abramowitschs Combin (rechts unten) zur Zeit unter heftigeren persönlichen Transiten. Abramowitsch selbst hat mit Saturn über Sonne-Jupiter-Quadrat (mutmaßlich Skorpion-Löwe) zum Zeitpunkt der Anklage durch "Platon Elenin" eine bittere Blockade erlebt, die gerade bei Skorpionen maßgeblich nachwirken kann:

Neptun Konjunktion Mars und Uranus Quadrat Venus im Combin schärfen aktuell die Aufmerksamkeit im Combin für einander. Auch das kann einfach heissen, dass sich beide innerlich selbst in der Zeit danach noch viel miteinander beschäftigt haben und unter chronischen Gefühlen innerer Behinderung und Schmach in Bezug auf einander leiden, bzw. Schuldzuweisungen erhoben haben (Neptun). Jede weitergehende Interpretation ist äußerst einladend, aber fusst auf Vermutungen, so lange die tatsächlichen Geburtszeiten (und damit die gegenseitig betroffenen Bereiche) nicht feststehen oder zumindest eingrenzbar sind. 

Vieles bleibt bei Boris Beresowskis Tod jetzt noch astrologisch im neptunischen Schatten verborgen. Mit Mars-Saturn im Krebs Quadrat Jupiter war er ein Mann, der ständig das Gefühl hatte, sich schützen zu müssen, was vermutlich der Wahrheit entsprach. Andererseits wird das Jupiterhafte in Bezug zum Widder-Herrn ihn immer wieder dazu bewogen haben, sich in seinen geistigen Maßstäben (Waage) ein Stück zu weit aus dem Fenster zu lehnen und sich damit mehr oder minder bewusst (normalerweise weiß Sonne im Wassermann gut, was sie tut) als Angriffs-Fläche zur Verfügung zu stellen. Mars-Jupiter ist auch die spontane Provokation, die Saturns Verregelung benötigt. Kommt die nicht aus sich selbst heraus, erfolgt sie oft von außen. Dass dieser Platon Elenin um seine Verletzbarkeit wusste, wie jeder Krebs-Mars, zeigt auch sein Lebensstil. Beresowski soll in England in einem schuss-sicheren Haus gelebt haben und in der Lage gewesen sein, mit seiner uranischen Distanz die eigene Rolle im Macht-Gefüge (Pluto gegenüber, wo man die äußeren Feinde in ihrer vermeintlich löwehafter Egozentrik am liebsten ausmacht) zu erkennen.

Ganz eigentümlich weht einen deshalb auch eben wegen dieser Vorsicht, gepaart mit provokanten Übergriffen eine ganz andere, aber parallele, über 200 Jahre ältere Geschichte an, bei der es zu einem Mord am selben Datum (23./24. März) im alten Russland kam. Das berüchtigte Attentat an Zar Paul I., Urenkel von Peter dem Großen und Sohn von dessen Tochter, der berühmten Katharina. Der eisensinnige Kaiser wurde in jener Nacht in Petersburg in seinem Schloss umgebracht, das wegen vorheriger Anschläge und Drohungen als Hochsicherheitstrakt angelegt war. Als er davor an die Macht gekommen war, hatte dieser Pawel Petrowitsch alle Beschlüsse seiner Mutter rückgängig gemacht und in seiner "Politik" möglichst ins Gegenteil verkehrt. Wie besessen, sagen die Überlieferungen. Als er sich weigerte, abzudanken, weil er verschiedenen maßgeblichen Leuten auf die Füße trat, wurde er von Hochadeligen stranguliert. Sonne, MC und aufsteigender Mondknoten standen in seinem Radix genau auf Boris Beresowskis Neptun. Vermutlich nur ein Zufall.

 

Bild (bearbeitet): Fotografin Marina Tsygankova, via User Alex Bakharev,  Saint Petersburg Internet Newspaper Fontanka.ruhttp://www.fontanka.ru/2007/03/03/013/ via Wikimedia Commons

Freitag, 29. März 2024

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