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Chaplin: Schatten + Substanz der Liebe

Eine wilde Biographie:

Sie liebten und verfluchten ihn, wenn er sie manchmal mit seinem Geh-Stöckchen aus Bambus buchstäblich wie Tiere vor sich her trieb. Mildred Harris war erst 16, als der Mann mit der raumgreifenden Stier-Venus-Mars-Konjunktion sie zur Ehefrau machte, Lita Grey auch. Paulette Goddard, die dritte im Ehebunde, kam mit 22 in sein Leben und log sich 5 Jahre jünger, bevor er sie später heiratete. Charles Spencer Chaplin, Widder (mit Skorpion-Mond, vermutlich am Skorpion-AC), hatte ein schwieriges, erotisches Muster. Mit 53 Jahren griff es noch einmal, bei Saturn Quadrat Merkur, als er zu Oona O'Neill, 18, damit stolze 35 Jahre jünger, ein letztes Mal "Ja, ich will!" sagte. Wollen und Wille waren überhaupt das Movens des Tramps mit dem Hitler-Bärtchen. 2000 Frauen will er gehabt haben.

Wenn die "Chaplinoia" wieder ausbrach, das Zwingende seines Skorpion-Anteils mit dem Leuchten nach 7 hinein, durchwirkte Magie den Raum zwischen ihm und all den formbaren Mädchen-Frauen, die er so sehr begehrte. Vielleicht wollte er dabei immer nur sich - wie es manchmal so ist, wenn Mond am AC steht. Und dann die endlose Mühe um ein Optimum an Sicherheit - Jupiter Herr 2 in 2 als Gegenpol des skorpionischen Trauma. Dazu der Sexual-Stolz aus dem Stier, der Chaplin mit dem deutschen Diktator verband. So sehr er ihn auch später im Film abhandelte, absurd darstellte, verachtete. Charisma und Rigidität des "Tramps" banden sich zwar an andere Inhalte, in Intensität und Ausstrahlung allerdings glichen sich die Männer.

Der eine, Hitler, gerade Stier, mehr fixiert auf Suche nach der Aggression des Gegenübers, der andere, Chaplin, noch Widder, direkter und naiver im Übergriff unter vier Augen, beide auf ihre Art aber Umsetzer, beide beließen es nicht beim Träumen. Kein Wunder, Komiker und Kriegsmann wurden in nur vier Tagen Abstand geboren. Wo der Deutsche ganze Völker mental und Auftrag gebend verfolgte, widmete sich der Londoner Junge emotionalisiert dem Kampf gegen seine Gefühle in Beziehungen - und ihrer "Gegenseite". Eigenes Überleben war bei beiden stark als astrologisches Thema. Eine neue Biographie von Peter Ackroyd (DAILY MAIL) schildert nun auch die Legende Chaplin, den Freuden-Spender, als äußerst heftig, dominant, kalt, brutal - wenn es um kleine Mädchen ging, kaum der Pubertät entwachsen. Grausam und verächtlich sei er gewesen - giftig (Lilith in 8, wie bei Hitler). Der Mythos Chaplin war körperlich noch kleiner als der "Führer" (mit 1,73), aber nicht nur wegen seinen äußerst übersichtlichen 165 Zentimetern von Kopf bis Fuß wurde auch aus ihm ein kleiner Mann mit größten Träumen und deutlicher Selbst-Verkennung.

Vergleicht man Chaplin mit Hitler (rechts), zwei, die man sonst höchstens optisch zusammenbringen würde, sieht man Horoskope mit verblüffend ähnlichem Klima. Selbst die Monde stehen im Sextil. Dieser andere nun, Chaplins Blaupause, das Schatten-Gesicht, dem die Tramp-Film-Larve allerdings sehr glich, war ein panisch ängstliches, um sich selbst besorgtes "Monster", und wurde mit Mars auf AC-Herrin Venus zum gewieften Taktiker. Hitlers Waage-AC war ja eher mental brutal, ein Anweiser, kein offen Ausübender, der die Früchter der befohlenen Angriffe dann genoss. Mit Verbindung zu 7 stand er in chronischer Abwehr jeder Harmonie-Störung. 

Für Chaplin ein Gräuel, trotz derselben Venus an seinem alten AC-Herrn Mars. Wahrscheinlich hat er den Spiegel gar nicht erkannt, denselben Zug ins Existenzielle, das, was sich in seinen Beziehungen lange zum Einhämmern und Erobern von Raum entwickelte, leider in seinen Grenzen nur. Emotionale Feldzüge, manchmal fast autistisch. Sein blinder Fleck, wie jede Projektion. Beide hatten sie den vitalen, begehrlichen Gleichstand von Venus-Mars im körperlichen Stier. Als Archetyp sah sich Chaplin selbst jedoch auch eher als schüchternen Sucher, mit dem sein Horoskop (rechts oben, Daten über Astro-Databank, Rodden Rating B) aber nicht viel gemein hat. Auch Ackroyd, der Biograf, zeichnet ihn im neuen Buch ("Charlie Chaplin", Chatto & Windus, 3.4.2014) als Narzissten, vermutlich im psycho-pathologischen Sinn. Selbst wenn der AC unsicher bleibt, passt das, was man über Chaplin weiß, eben fast schon zu gut zu dieser coolen, als uneinnehmbar verkleideten, hoch empfindlichen, plakativen Mond-Stellung am aufsteigenden Zeichen. Das eigene Empfinden steht dort reflexhaft immer im Vordergrund.

Ewig schwach, vom Weiblichen besetzt

Es konstelliert traumwandlerisch sicher Beziehungen, bei denen die eigene "Softness" Identifikations-Faktor bleibt, aber selten die eigene Aggression (Mars in 7 geht direkt in die Begegnung). Gerade bei Skorpion im ersten Quadranten, wo erlittene Ohnmacht (Chaplin hatte eine wahrhaftig traumatische Kindheit) später so gern mit Macht-Versuchen und -Konzepten kompensiert wird, entstehen daraus manchmal scharfe Schnitte. Die Biografie erzählt passend von einem Mann, der extrem misstrauisch gegenüber Frauen blieb und sich chronisch von ihnen blockiert fühlte (Mond-Saturn). Oft heiratet er drum auch "gezwungenermaßen" bei Saturn-Transiten - und flüchtet sofort danach innerlich. Bzw. dominiert, wenn sie ihn mit Ansprüchen verfolgen, die so sehr ersehnte, intensive Bindung des Skorpionischen, die aber als Skorpion-AC nur er regulieren kann, darf. Sein problematischer Mond am AC, zumal in Plutos Kokon, fühlt sich jedoch ewig schwach, vom Weiblichen besetzt, wenn er nicht selbst den Mond als absolutes "Eigentum" - oder eben eigentümlich - durchsetzen kann. Wer mich liebt, ist mein Freund, wer mich angreift (das Lunare am AC hat einen ausgewiesenen, manchmal überzogenen Radar für alles vermeintlich von außen Spaltende!) wird zum Feind. Wer also Chaplin den Mond "wegnahm" (und das taten in seinem Empfinden wohl alle Rollen-Spielerinnen dieses Mond-Aspekts, seine vielen Kind-Frauen), musste kontrolliert werden. Eine bittere Geschichte, die meist aus eigenen kindlichen Erfahrungen stammt.   

Der spätere Sir Charles Spencer Chaplin kommt ja aus "dickens'schen" Verhältnissen, hat den Stallgeruch von Not und Armut. Mutter Hannah (Löwin, vermutlich mit Widder-Mond-Neptun) kreiste in Psychiatrien, die Familie in Armenhäusern, dem Slum, auf den Straßen Londons, der Junge immer auf sich allein gestellt. Ein Landstreicher, Tramp, der Zarte, Sehnsüchtige, den er später so gern spielte. Sein Eigen-Bild. Mond am AC ist ja auch die Identifikation mit dem ewigen "Kid", dem, der den Globus der Emotion auf den schmalen Schultern trägt, dem kleinen Jungen, der eigentlich wie ein kleines Mädchen fühlt. Vielleicht suchte Chaplin deshalb zunächst auch die ähnliche Unschuld in seinen Partnerinnen. Diese Sehnsucht ist ja noch nicht sexuell, sie ist mutterlos und all-umfassend.

Der wirkliche Charlie wird aber früh ein "tough Cookie". Vater Charles senior, tingelnder Sänger, Alkoholiker, verlässt die Familie früh, Charlie ist zwei Jahre alt. Des Seniors Fische-Sonne mit Mond ist flüchtig wie gewalttätig, er setzt dem Jungen den Zwillinge-Mars auf den Pluto. Was für eine Verquickung im System - denn Hannah, die Mutter besetzt mit Pluto umgekehrt Charlies Mars. Druck kommt mit Macht.

Statt des Vaters, der eigentlich Anlass des Kreisens in der Ohnmacht ist, mit seiner konfusen Anlage, bleibt nur die Mutter. Sie dreht immer wieder durch, lässt damit Charles das erwünschte, so unschlagbare Rollen-Modell seiner Widder-Sonne (auch der Vater) mit ihrem energetisch flirrenden Drang nach späterer Durchsetzung - um jeden Preis. Als er den Vater wieder trifft, mit 9 Jahren, der sich mehrfach abwendet, nicht zahlen will, steht das Setting einer gequälten Seele schon. Dabei prägt Hannahs Rigidität, ihr Trauma, ihr Defizit seine Welt, bezwingt die eigenen Vorstellungen. Behalte die Sache immer im Griff. Der Skorpion-Mond tickt mit seinen Verletzungen. Vater fort, Mutter versponnen, traumatisiert, beide mächtig. Kind bekommt den Merkur-Uranus, das nervöse, spunghafte, rasche, intelligente Hexen-Denken, dazu Uranus-Sonne, immer in Erwartung der Bedrohung. Er wird ein verbissener Arbeiter, als er sein Talent zur Darstellung entdeckt und die Welt ihn. Skorpionisches kann sich von rostigen Nägeln ernähren, bis der Stier genießen darf.

Charlie Chaplin ist berühmt, mit nicht mal 30. Der nach Amerika ging, der Hobo mit den wahnsinnigen Talenten. Ein Detail-Fanatiker, Aufsteiger, mit Sonne in 6, ein Zwangs-Arbeiter. Ein Mythos - Neptun-Pluto, wie Hitler, im Gefängnis des Zaubers vom Selbst-Ausdruck (Zwillinge), weil stets durch Auflösung aller Konzepte bedroht. Dem muss entgegen gearbeitet werden. Wie Hitler, der eine hat die Konjunktion in 8, der andere nah der Grenze aus 7. Die Massen erben diese Eigen-Sicht im Begegnungs-Quadranten, man wird zur Projektions-Fläche. Manisch, magisch, drücken sie ihren Stempel durch, ohne jede Mühe, als der Prozess erst einmal läuft. Immer spürt man die Fraglosigkeit der plutonisch-neptunischen Macht-Schwaden dahinter.

Längst schon läuft die Sache mit den Frauen. Hitler war ein Womanizer, Chaplin auch. Nur dass ihm der Mond am AC Anziehungs- und Abstoßungs-Reaktion der Durchdringung beschert. Jede einzelne holt das hoch, was er so fürchtet, das Konzept einer Hassliebe zur Mutter.

Mildred Harris, Kinderstar und zarter Feen-Typ, allerdings mit taffem Feuer-Erd-Anteil (Schützin, Venus und Mars im Steinbock - aber nicht in Konjunktion) war die erste von vier Gattinnen, nicht jedoch der zahllosen Geliebten. Er heiratete das Mädchen bei Saturn auf seinem MC (die Festlegung), kurz bevor es 17 wurde, weil es angeblich schwanger war. Was sich später als Irrtum herausstellte. Mildred bekommt 1919 im Juli ihren Sohn, Norman Spencer Chaplin. Das Skorpion-Trauma geht mit diesem ersten wirklichen Kind weiter, das mit schwersten Missbildungen zur Welt kommt. Es hat denselben Skorpion-Mond wie Vater Charlie, vermutlich genetische Probleme dazu, mit Stellium von Mars, Sonne und Pluto im Übergang Zwillinge-Krebs und einem Pluto-Chiron-Quadrat. Die Ehe crasht chronisch, nachdem "Little Mouse" mit nur drei Tagen stirbt. Mildred wirft dem großen Charlie, der schon mehr als ein Star ist, danach seelische Grausamkeit vor. Er habe sie "wie eine Idiotin" behandelt, gedemütigt, während er sowohl extrem eifersüchtg, als auch extrem abweisend war und in seiner eigenen Welt lebte.

1921 hat der Mann, der einfach weiter auf dem Grat zwischen kleinem Jungen und Dompteur wandert und Grandiosität sucht, neben zahllosen anderen auch eine wilde Affäre mit Pola Negri. Als Steinbock-Frau hat sie einen Zwillinge-Mars-Pluto und springt sofort auf Chaplin an. Vielleicht ist sie zu alt, zu bekannt, zu wenig formbar für ihn, mit schon 24 Jahren. Dass sie ihn berührt, ist klar. Aber Gattin Nummer 2, steht quasi schon in der Tür seines Lebens-Drehbuchs. Wieder eine Lolita, diesmal heisst sie auch so - Lita Grey ist erst 6, als Chaplin sie in einem Restaurant entdeckte, fortan fördert, und 15, als er sie zur Affäre macht. Erneut eine Herausforderung, nachdem der skorpionische Bohrer wieder zuerst wähnt, hier etwas zum Formen und Lieben und Träumen gefunden zu haben. Die Tragik: Die Frauen formen ihn, belegen seine Mond-Konstellation.

Mit Lita erlebt er das Mildred-Drama neu. Sie wird schwanger, er gerät in Panik, weil er weiß, was einem für Sex mit einer Minderjährigen blüht. Er "muss" sie heiraten. Er hat keine Chance. Der typisch gefühlte Reaktions-Kosmos dieses Mond am AC, der seine Aktionen leicht als Spielball der äußeren Gezeiten empfindet, wenn Krebs nicht in der Ich-Hälfte steht.

Die kleine, schöne, neue Ehefrau wird später der "Engel der Versuchung" aus The Kid. Hoch gespielt, wie all seine Frauen, Teilhaberinnen, unter seinem Ruhm. Selbst ist sie aber ein Kid mit Biss (Widder-Sonne mit Venus-Mars in den Zwillingen), einen Tag vor dem großen Charlie geboren, allerdings erst 19 Jahre später. Wieder hat er ein hübsches Werkzeug gefunden, an dem er sich abarbeiten kann. Was auch immer sich zwischen ihnen abgespielt haben mag - er wird sie später nur noch "kleine Hure" nennen. Wie erst der Vater, dann Pola Negri, setzt sie ihm einen Zwillinge-Mars an den Pluto, agitiert das Macht-Szenario kurz vor dem 8. Haus. Immer eine Sache von Wechsel-Wirkungen. Aber Chaplin hatte stets die Hand am Steuer dabei.

Die üblichen Trigger ziehen wieder an. Das Wiedererkennen der Mars-Pluto-Formation in der einen oder anderen Variante. Er, nun gerade mit Saturn Quadrat zu IC-MC, fragt das Mädchen auf der Rückreise von ihrer heimlichen Hochzeit schon, wieso es nicht besser vom Zug springt, um das "Elend" zu beenden. Diese Kälte und Giftigkeit zieht sich dann durch. Zwei Söhne werden trotzdem geboren. Lita bezeichnet Charlie später als "Sex-Maschine" mit perversen Wünschen, einer, der sie völlig überfordert und dann trotz immenser seelischer Abwertung und Ignoranz bis zu sechsmal am Tag mit ihr schlafen will. Der Stier-Mars mit Venus (auch Klaus Kinski hatte ihn) ist in gewisser Weise ein Greifer, wenn das Skorpionische dazukommt. Aber Chaplin leidet selbst an sich und seinen Beziehungen. Nach der Scheidung, drei Jahre später, ist sein Haar plötzlich schlohweiß. Er behauptet, sie habe ihn gequält. Sie behauptet das Gegenteil. Was ist wahr? Wer will das sagen. Sicher scheint, dass Kinder, Mädchen, gegen einen erwachsenen Mann keine Chance haben, wenn er sie wachsweich braucht und benutzen will wie Knetgummi. Eigene seelische Not hin oder her. Auch wenn er sich selbst damit still stellt.

Ehe Nummer 3 kommt offenbar durch eine Lüge zustande. Paulette Goddard ist eine Zwillinge-Frau und scheinbar so flexibel und alterslos, dass bis zuletzt ihr wahres Geburts-Jahr unklar bleiben soll. Ihrem Idol Chaplin sagt sie selbst zunächst, dass sie erst 17 ist. Angeblich war sie da schon 5 Jahre älter. Auch er hat es nicht so mit der Klarheit, am Kreuzweg Goddard. Er gibt an, sie 1936 geheiratet zu haben (es existieren aber keine Belege, was sie später eine Hauptrolle in Vom Winde verweht kostet). Diese Verbindung "passiert ihm" wieder, als Saturn im Quadrat zu seiner Lilith läuft und er Uranus am DC hat, nachdem Paulette die Hauptrolle in Modern Times spielte. Sie sagt, er habe sie am Set und zuhause immer wieder derart gemobbt, dass sie nichts mehr tun konnte, außer weinen. Uranische Ehen gehen selten gut, wenn nicht beide die Distanz lieben - also verlässt sie ihn 1940, nach der Premiere des ersten, satirischen Tonfilms, "The Great Dictator". In dem heisst er ähnlich wie sein ungeliebter Schattenbruder Hitler "Hynkel" und Paulette "Hannah", wie Chaplins Mutter. Goddard geht, gedemütigt, wie die Vorgängerinnen. Seine letzte Ehe schließlich ist erst das, was man einen "Erfolg" nennt - jedenfalls nach der Zahl der Kinder. Acht werden daraus hervorgehen.

Stier-Skorpion: Shadow And Substance

Charlie Chaplin ist nun 53 Jahre alt, als er endlich die offiziell letzte seiner Mädchen-Lieben trifft. Die setzt ihm Saturn auf den Mond, bindet seine Traumata anders zu und macht ihn mit dieser Struktur vielleicht erwachsener, als er es zuvor je gewesen ist. Oona O'Neill, selbst mit Mond-Neptun, wie vermutlich auch Chaplins Mutter auch, nur in der Opposition. Eine Undine, die sich in der Geschlechtsrolle finden muss. Tochter des Nobel-Preisträgers Eugene O'Neill. Aber auch Stier-Frau. Hier steht die Sicherherheit, seine, als sie mit 17 Jahren Chaplin bei einem Casting begegnet. Er sucht für seinen Skorpion-Stier-Film Shadow And Substance eine Hauptdarstellerin, findet Oona aber viel zu jung. Nicht jedoch für die Liebe. An ihrem 18. Geburtstag, als seine Merkur-Uranus-Opposition gerade von einer Mundan-Konjunktion mitten auf seinem Pluto-Neptun wiederholt wird, heiratet sie ihn. So wird aus ihr die spätere "Lady Chaplin" und Mutter von Geraldine (1944), ebenfalls Mond-Neptun (Quadrat). Sie nennt ihn heute noch halb bewundernd als Vater einen Diktator. "Er war der totale Perfektionist, sehr fordernd und obsessiv." (Artikel WELT). Nach ihr kamen bis Christopher (1962) noch sechs Kinder. Auch Oona hat wieder eine weite Mars-Pluto-Konjunktion, allerdings nicht im Bezug zu Chaplins Mythos-Aspekt in den Zwillingen, sondern im Krebs, was seinen Skorpion-Mond in Komfort setzt.

Sie bleibt mit ihm verheiratet, über den Ritterschlag 1975 hinaus, mit dem ihn die Queen - bei Südknoten fast exakt auf Pluto - zum "Sir" macht, bis Charlie Chaplin 1977 stirbt. In der Schweiz, wo Oona und er seit 1952 lebten. Denn kurz nach einem Aufbruch nach England wurde dem "großen Charlie" bei einer Stippvisite die Wieder-Einreise in die USA verweigert. Nicht nur wegen seiner weiten Sonne-Uranus-Opposition und Uranus Spitze 11 spürt man in ihm ja immer auch den unberechenbaren Freak. Mit seinem Zynismus hatte er sich in der Hoch-Zeit der Spürhunde "antiamerikanischer Umtriebe" verdächtig gemacht. 

Dieser Schock kam an einem Tag mit Venus-Saturn und Neptun an seinem Uranus (Herr IC), AC-Herrn Pluto auf Löwe-MC und Knoten am Wassermann-IC selbst. Kein Zuhause mehr - für den Kontroll-Fetischisten Chaplin, der in seinen Beziehungen alles tat, um sich das Ruder nie abnehmen zu lassen, vielleicht die Katastrophe schlechthin. In Vevey am Genfersee blieben ihm trotzdem noch 25 Jahre. Charlie Chaplin stirbt erst, als Mars im Quadrat zum so streng gehüteten, beschützten Skorpion-Mond steht, mit dem das Drama damals anfing. Saturn sitzt am Todestag auf 0° Jungfrau und macht ein Quadrat zu seinem 0° Zwillinge-Neptun.

Pluto, der einen größere Zwang symbolisiert, als nur einen des eigenen Inneren, läuft in Opposition zum 8. Haus-Herrscher Merkur. Uranus steht im Skorpion in 1, in Opposition zu Mars und Venus, Chaplins Überlebens-Garanten. Eine endgültige, letzte Scheidung bahnt sich an, nun auch von Oona. Aber selbst damit ist das Existenz-Drama dieses Skorpion-Mondes noch nicht zuende. Seine Leiche wird posthum, nur wenige Monate später, vom Friedhof gestohlen. Die Familie soll erpresst werden. Das geht schief und man bestattet Chaplin neu, diesmal hinter einer zwei Meter dicken, fast hermetischen Betonschicht. Als auch Oona stirbt und 1991 neben ihrem Mann begraben wird, betoniert man die gesamte Grabstelle komplett zu. Die letzte Mauer der Sicherheit für einen, der lebenslang keinerlei tiefe Stabilität fand.

Keiner soll mehr fliehen. Alle sollen heil bleiben. Nichts mehr wird dem Jungen aus dem Armenhaus je gestohlen werden. Manchmal endet so die Tragik eines Happy Face, unter dem ein Leben lang Tragödie kochte. Sir Charles Spencer Chaplin, der eine Ewigkeit in skorpionischen Gefängnissen seines Empfindens lebte und die Sicherheit des Stiers so sehr suchte, war auf Uranus' Flügeln und Höhenflügen bemüht, sich radikal von der Last der schmerzhaften Verbindlichkeit einer Kindheit zubefreien, die ihn fesselte. Dabei behandelte er seine ersten Frauen, die Mädchen, Kinder des plutonischen Mondes, so, wie sein eigener Mond behandelt worden war. Von Saturn organisiert, erzogen, blockiert, ignoriert, unterkühlt. Mancher sieht dann nicht mehr, wie viel Last das dem Gegenüber aufbürdet. Denen, die man beherrscht oder flieht, bevor sie einen doch noch verwunden.

Astrologisch befand sich Charlie Chaplin - besonders mit Frauen - allein in einem Kokon. Ließ er seinen Mond zu, wachte das Trauma plötzlich auf. Mit all seinen Erinnerungen. Nahm er die Partnerinnen als verletzlich, menschlich, wahr, musste er sich auch selbst wahrnehmen. Das Lunare, das ihn so schmerzte. Es ist immer leichter, dagegen in einen Krieg zu ziehen, da selbst ein Mond, das Gefühl, im Haus der Durchsetzung noch zum Mars werden kann, wenn es die Feinde in Haus 7, dem Begegnenden, wittert. Für das Skorpionische ist das Dasein ja zusätzlich erst einmal zwingend. Also wird es von Zeit zu Zeit dominieren, was nicht erträglich ist. Meist die Kerker der eigenen Angst, die man in anderen Gesichtern findet. Macht wird dann zum Verpuppungs-Stadium, aus dem heraus erst man sich stabil genug fühlt, einfach zu sein. Traumalos, wie die anderen. Für Mond am AC in Dauer-Notwehr aber ist manchmal selbst Beton nicht Schutz genug. So kann es gehen, wenn man Verletzung heiligt, aber nicht konfrontiert. Wenn man Kid ist, ewiger Junge. Oder Charlie. Nicht Sir Chaplin. 

Bilder (bearbeitet): Zoller, Charles C. (1854-1934) [Public domain], Hitler von Muzej Revolucije Narodnosti Jugoslavije (Image:Benito Mussolini and Adolf Hitler.jpg) [Public domain] + Essanay Film Studio, Los Angeles Times photo (Collection of Mariusz Kotowski) [Public domain], all via Wikimedia Commons + SOBADSOGOOD

Freitag, 29. März 2024

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