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Buntes

Zwei Löwen und das steinerne Herz

Und ich will euch ein einträchtiges Herz geben und einen neuen Geist in euch und will das steinerne Herz wegnehmen aus eurem Leibe und ein fleischernes Herz geben (Hesekiel 11,19).

Im Löwen geht es immer auch um Grundfragen des Lebens. Dieses ich-betonteste der existenziellen, materialisierenden Fixzeichen muss irgendwann ganz buchstäblich den Kokon der Vereinzelung aufbrechen, um in sein Herz zu kommen - den anderen hinter dem Eigenen wahrnehmen. Waage ist ja Ausdruck, 3. Haus, dieses individuellen, emotionalen Feuers. Also passiert Löwes Aufbruch in die Lebendigkeit der Bindungen meist auch plakativ, durch Darstellen der Liebe. Aber diese beiden, Antonio Banderas und Melanie Griffith, sind beide Löwen, einmal in Haus 4, einmal in 6, beim Alters-Abstand von einem Geburts-Tag und drei Jahren: Doppeltes Pulsieren also, doppeltes Ego, doppelter Kampf ums Eigene, doppelter Fokus auf benötigtem Hofstaat, auf Beachtung.

Was unterschwellig, bei allem Aufflammen, immer auch eine gewisse gelebte Kühle in Beziehungen nahelegt. Wassermann bleibt das Du-Muster (Feld 7) ab Löwe. So leitet sich aus dem Zodiak die Eigenheit der Zeichen her. Nun haben sich die beiden Schönen, deren vermutete Biestigkeit damals viele unken ließen, dass sie es niemals lang miteinander aushalten würden, doch getrennt. Scheidung nach fast 20 Jahren Ehe, Werk des Uranus über den Combin-AC - der Klassiker, der entweder gemeinsame Mutation nötig macht oder eben bricht, was sich ewig band. Das demonstrative "Seht her - wir sind die gelebte heilige Hochzeit!" zum Beispiel, mit dem sie anfangs die Häme beantworteten. Die Unio Mystica (bei zwei Löwen ist immer alles eine Nummer wichtiger als sonstwo) fand 1996 statt, als Combin-Saturn (ursprünglich am Steinbock-MC) ins Quadrat zu sich selbst lief. Bei diesen beiden brauchte Beziehung Form, aber unter genau dem Transit musste die Sache mit der Bindung auch schwer werden und würde lang andauern. Ein gemütliches Elend, könnte man astrologisch sagen. Der dauernde Fight um die Individualität, der chronifiziert, und eher Herzen erstarren lässt, statt sie in die so hungrig gesuchte Lebendigkeit zu bringen, die das zweite Feuerzeichen will, braucht, erobert, liebt und immer demonstriert. 

Wenn zwei Löwe-Sonnen so nah beieinander stehen (jeweils auch noch mit dem Uranus) wie bei Griffith und Banderas, und die Combin-Sonne im Wassermann in 11 (rechts) mit Chiron, dem Leiden des Leidens, sitzt, treffen sich Individualisten in der Heils-Erwartung. Es stellt sich dann die Aufgabe, zusammen all den Lebens-Schmerz mental zu bewältigen, der aus dem feinsten Empfinden für Unterschwelliges (Fische-Faktoren) kommt - und eine grundlegende Absprung-Tendenz miteinander mit dem täglichen Konkurrenzkampf auszutarieren. Wenn es gut läuft, kann aus so einer Beziehung echter Altruismus wachsen. Meist bleibt es aber auch dann noch ziemlich anstrengend.

Denn diese Stellungen bringen zwar viel Elektrizität mit, aber auch dauernde Schwebezustände - man kann nicht mit, nicht ohne den anderen und bekämpft, was man liebt, weil die Fixzeichen ewig die Auslöschung fürchten und deshalb das Eigene so eifersüchtig hüten.

Bei Banderas und Griffith kam im Combin allerdings eine unglaublich wichtige, geheime Seelen-Bindung hinzu, Venus-Mond in den Fischen in 12 - die kosmische Möhre vor der Nase, die heftig und saugend zueinander zieht. Wobei sie dann real nie so vernetzt, erfüllt und transzendent gelebt werden kann, wie die Anlage zur gegenseitigen Durchdringung auf den feinere Ebenen als echt und unzerstörbar empfunden wird und im Kontakt auch sofort aufkommt. Da ist dieser Zauber des Namenlosen, Göttlichen, Magie der Durchdringung, die Neptun ahnen lässt, aber nicht bringt. Denn diese Welt in ihrer Grobheit wird die Tatsache, dass in Wahrheit alles eins ist, meist mit einer noch größeren Panik um das Selbst beantworten. Gerade im Löwen, dem sein Eigen-Leben so lieb ist. Eine solche immense Chance zur gegenseitigen Transzendenz, die Griffith und Banderas, Hollywood-Kind und kantiger Spanier, miteinander haben, wird dann oft die eigentümlichste, schlimmste und am schwersten erträgliche Leere zusammen hinterlassen. Wenn das Prinzip dahinter nicht begriffen wird.

Was aus den Universen hinter dem Sagbaren stammt, kann auf der Erde niemals vollständig umsetzbar sein. Tragik und Traum des Zipfels einer Erlösung hin zum Un-Irdischen. Bei dieser Paar-Anlage führt nur völlige Egolosigkeit zur Erfüllung. Wenn ich du bin, darfst du alles tun, was dir gut tut. Aber so einfach läuft das eben in Wirklichkeit nie. Stattdessen entwickelt sich häufig eine Arena des Chaos, das eher zu bewältigen schein - weil es greifbarer ist als die endlose Liebe des Neptunischen dahinter.

Paradoxerweise stärken neptunische Anlagen in der Synastrie (hier findet sich auch noch exakt Neptun-Merkur auf 0° Skorpion-Löwe von ihr zu ihm) und Combin manchmal nach anfänglich extremen Verschmelzungs-Gefühlen das entsetzliche Gefühl der Isolation. Nichts ist ja leerer als die Not dessen, der erkennt, dass ein Traum, der irgendwo, in fernen Universen von der Liebe geträumt wird, auf dem harten Boden dieses Planeten immer an Reibungs-Verlusten des Realen scheitern muss. Oder: Wenn einem aufgeht, dass vollkommen Gespürtes, das sich durch die spezielle Begegnung mit dem anderen zeigt (und drum meist auf ihn projiziert wird), nicht auch so perfekt, wie es irgendwo in beiden existiert, gelebt werden kann, entsteht eine Einsamkeit, die alles sprengt, was man sonst erlebt hat. Es ist das Leiden am Leben an sich, seiner Getrenntheit, die Neptun oder Fische dann in Paar-Beziehungen aufbringt. Was man aber leicht mit einem Defizit der Bindung verwechselt. Genau das ist der Fehler.

Häufig entsteht dann in Partnerschaften wie der von Banderas und Griffith ein Hang zur Narkose, Betäubung durch Substanzen - als Lösung der unglaublichen Erlösungs-Sehnsucht, die immer wieder zum Hunger und Durst nach Trost, Aufgehobensein und göttlicher Liebe führt. Das sich in diesem anderen spiegelt, der die eigene Seele heilend und schmerzhaft und besonders berührt. Die Verführung zur Wahrheit, dass nichts hier so umfassend wie da sein wird, wo wir es träumen und wissen. Diesen Punkt ertragen viele Beziehungen mit solchem Signum nicht. Dieser Punkt führt bei den beiden Schauspielern, die miteinander zusätzlich einen einsamen Kampf um Gesehen-Werden kämpften, vermutlich auch zu Griffith' deutlicheren Rolle als Symptom-Trägerin des negativ Neptunischen. Da ihre Süchte (ein sehr spezieller, hoch intensiver 0° Skorpion Neptun in 6, der persönlich alle Anpassung an Umwelt-Bedingungen auflöst) durch jede äußere Trennung vom geliebten Erfüllungs-Gehilfen extrem getriggert wurden.

Aber das Problem dieser aufschwappenden Wahrheit des großen Themas der Menschlichkeit und Nicht-Trennung, das unter allem Dualismus liegt, betraf ja sie beide. Durch Mond-Venus im Combin wird jedoch die Frau als stärkere Empfängerin und passiv Ausdrückende beschrieben.

Neptuns Leere und Lehren sind immer schlecht auszuhalten, wenn man sie sich nicht spirituell klärt. Sie machen ja erst die Fülle allgemeiner Erkenntnis anderer Ebenen möglich, die letztlich zu echtem Mitempfinden führt. Werden sie nicht buchstäblich gehoben, da, wo sie stark angezeigt sind, zerreibt sich eine Seelenliebe oft am Dasein des Sollens, Müssens, Nicht-Könnens. Schaut man sich die einzelnen Horoskope von Melanie Griffith (rechts, Rodden Rating A) und Antonio Banderas (unten links, Rodden Rating AA) an, ist bei ihr die Problematik des Neptunischen (sehr enges Quadrat zum Steinbock-MC) mit seiner intrinsischen Blindheit für den inneren Zusammenhang deutlich zu erkennen. Neptun wird von ihr leicht als Störer erlebt, und da er zuerst immer unbewusst auftaucht, auch genauso leicht abgespalten. Dadurch kommt er zur größten Wirkung.

Als Frühberufene und Schauspieler-Kind hat sie mit Mars-Pluto in der Jungfrau ohnehin mit den Realitäten des Lebens zu kämpfen und empfindet sich gern als Larve, der immer etwas fehlt. Die Plakativität der Löwe-Sonne mit ihrer Sonderstellung und Aufmerksamkeits-Sucht wird durch die zarte Behausung und 4 hoch empfindlich, Wassermann-Mond (auf dem die Combin-Sonne mit Banderas sitzt) tendiert zum luftigen Wegspringen, wenn etwas zu schmerzhaft wird - braucht aber dringend Thesen und Theoreme, wenn er sich entwickeln soll. Das ist in der Schnelligkeit der Filmwelt, die Uranisches anders abpuffert, besonders schwierig. Dann geht Uranus' großes Plus als kosmischer Blitz der Einsicht schnell verloren.

Antonio Banderas (links, Rodden Rating AA) ist in sich durch den Fische-AC aktiv näher am Neptunischen angesiedelt. Es fließt durch ihn in die Welt. Er wird leicht zu dessen initiativen Sender mit Spiegel-Qualitäten, während Griffith neptunische Auflösungen ungern empfängt. Der Spanier hat überdies seinen AC-Herrn in 8, dem transformierenden Wasserhaus, in dem auch die Traumata wohnen. Seine Grund-Ausstattung für neptunisches Erleben ist von daher eher eingeschwungen, intuitiver, natürlicher als ihre, die sie alles, was nach Neptun riecht, allzu leicht mit ihren ersten Erfahrungen und einem Stolperstein der Verwirrung (Quadrat) verwechselt. Beide aber sind sie (er mit Venus-Pluto am DC und sie dazu mit Mars-Pluto in 5) füreinander Projektions-Flächen des Plutonischen.

Man möchte für Kämpfe, die aus der Sehnsucht nach Einheit bei vorliegender Zweiheit des Löwehaften entstanden, nicht Zeuge gewesen sein. Banderas brachte seine immens gut ausgebildeten Radare für die Zwischenwelten auch durch Musik zum Ausdruck. Seine Sonne in 6 und der Steinbock-Saturn boten ihm eine sichernde Unterlage für die Welten über und unter den hiesigen Welten, die in seinem Empfinden (Widder-Mond steht noch deutlich im von Neptun regierten ersten Haus) so normal und fließend ja üblich sind. Vielleicht litt Griffith an ihrer Unfähigkeit, die zweite Wahrheit, die Neptun immer in Verhältnisse trägt, so spielend wie er zu nehmen. Ihre vielfachen Ehen belegen, wie heftig uranisch eingetunt sie agieren kann - auf der Negativ-Ebene des kosmischen Störers, da, wo der sich weigert, selbst zu mutieren und lieber Bestehendes zerbricht.

Zweimal war sie mit Don Johnson verheiratet, Schütze mit Skorpion-Mond und Jungfrau-AC (RADIX Astro-Databank), auf den sie ihren Mars-Pluto setzte und zog auch mit Banderas wieder jemanden an, mit dem sie ihre Tiefen und Macht-Kämpfe aus Mars-Pluto (Skorpion/Pluto als fixe Folge von Löwe/Sonne) leben konnte. Zwischen ihnen brannte Venus-Mars synastrisch, beide mit Pluto verbunden und in Konjunktion gegenseitig. Das klirrt, scheppert und erzeugt einen mächtigen, zwanghaften Sog zum Zerstören und Erschaffen.

Der Spiegel im Spiegel

Als sie sich nach fast zwei Ehe-Jahrzehnten trennen, hat sie Saturn am Deszendenten, ebenfalls ein Klassiker, der eigentlich Verbindlichkeit und Aushalten am Plus-Pol fordert und am Minus-Pol leicht noch mehr Erschwernis in die Partnerschaft bringt. Neptun läuft ins Quadrat zur letzten Festigkeit Saturns und löst damit auch seine grundlegende Stabilität auf - und innere Konkurs-Erfahrungen aus. Ihr Mann steht zur Zeit unter Saturn-Sonne und einer langen, chaotischen Phase von Neptun am Fische-AC nach zehrendem Transit von Pluto-Uranus zu Widder-Mond. Wer da keinen neptunischen Spiegel hat (Griffith schien das auf einer tieferen Ebene zu verweigern und durch Sucht-Rezidive und plutonische Eifersucht und Besitz-Attacken aus ihrem Stier-AC zu lösen), wird eben einen anderen finden, in neptunische Situationen geraten oder selbst zum Spiegel des Nichts werden. Sie war es jedenfalls, die den Scheidungs-Antrag einreichte. Von Affären seinerseits wird gemunkelt, offiziell, weil er ihre Besitz-Attacken nicht mehr ertrug. Unter anderem geht es um ein deutsches Model, "Schönheits-Königin" Natascha Berg Juarez, die mit Banderas in "Haywire" spielte. 

In deren Radix (rechts ohne Zeit) zeigt sich an einer Stelle (neben Stier-Betonung) eine verblüffende Ähnlichkeit mit Griffith: Wo die nämlich den Mars-Pluto hat, steht bei Berg Mars-Jupiter. Und beide bescheinen sie Banderas' Venus-Pluto. Bergs Zwillinge-Venus hat zwar keine Konjunktion mit seinem Zwillinge-Mars, ist aber von der Anlage sehr ähnlich und weitaus luftiger im Beziehungs-Zugang als seine große Liebe Griffith. Mit der erdigen Jungfrau-Venus plus Merkur, die physische Beweise der Liebe braucht. Zudem spiegelt Berg mit Venus-Saturn-Neptun auch noch deren Trennungs-Transit Neptun über Saturn in 7 und mit Sonne-Chiron die eheliche Combin-Anlage des großen Schmerzes. Tatsächlich also astrologisch denkbar, dass sie zur Auslöserin für den letzten Tropfen wurde, der bei Griffith das Eifersuchts-Fass jetzt zum Überlaufen brachte.

Was aber dahinter bleibt, ist viel größer. Vermutlich nur halb bewusst gelebte Fragen an das Leben, denen Banderas und Griffith miteinander und ineinander begegnet sind: Wie viel Neptun, Unsagbares, Sehnsucht und Erfüllung sind machbar in einer Welt von Löwen, die sich spontan als Mitte des Seins empfinden? Wie viel Mitmenschlichkeit braucht der Mensch, um aus einer Position der Radnabe des zerbrechlichen Selbst in sein lebendiges, fühlendes, schlagendes Herz zu kommen? Oder anders: Wie viel Verbindung erträgt man als kleines Ich, wenn mit jemandem unter der Oberfläche der Dinge Einssein, wie es die Götter gemeint haben, wirklich spürbar wird?

Wie lange dauert es, wenn man das fühlt, bevor man in seinen Konzepten erstarrt und an einem Universum der Selbstrettung erstickt? Solche Verbindungen wie die zwischen Banderas und Griffith sind ungewöhnlich energetisch und reich an Entwicklungs-Möglichkeiten, auch in die konzentrischen Kreise des weltlich nur Ahnbaren hinein. Wer dessen Ruf und die immer vorhandenen äußersten Herausforderungen bis zur gemeinsamen Transzendenz verweigert, wird sich deshalb auch meist allein wiederfinden. Denn der Schmerz des Scheiterns gehört bei Neptun eben mit hinein in die Welle, die zu diesem anderen Leben, anderen Sein, zum höchsten, diffusesten, namenlosesten Anteil am Himmel führt, den sie ineinander gesucht (und in den üblichen, wehen Begleit-Erscheinungen vermutlich auch gefunden) haben.

Er ist ja immer der Anfang des Wahren, nie das Ende. Aber weil es eben Neptun ist, der diese Einsicht bringt, wird von den Beteiligten oft zu früh ein Schlusspunkt gesetzt. Nun, im Erkennen der Isolation, hätte die Unio Mystica von Griffth und Banderas, die zwei Löwen so überschäumend dargestellt haben, bei ihrem Venus-Mond in 12 in den Fischen eigentlich erst richtig angefangen. Das Weh ist der Beginn der Verschmelzung, die nur die erleben, anders, die erkennen: Liebe ist nicht Ich. Sondern du. Jetzt und hier.      

Bild (bearbeitet): David Shankbone [CC-BY-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons

Dienstag, 16. April 2024

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