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Bis bald, Spock: Live long & prosper

"Tote betrauert man und ehrt sie. Bedauern muss man sie nur wenn ihr Leben vergeudet war." (Vulkanische Weisheit, via RBB).

Wir haben ihn so begnadet und in Wiederholungen sterben sehen, dass wir dachten, er würde immer überleben. Geweint wurde daher genug. Und irgendwie ist es ja auch so - Mr. Spock lebt weiter. Aber Leonard Nimoy, der Widder mit Merkur-Uranus, ist tot. Der wahrste, würdigste und größte aller Vulkanier, die je auf der USS Enterprise arbeiteten, logischer Schatten von Captain James T. Kirk und nur 4 Tage jünger als William Shatner, mit dem ihn wohl auch deshalb tiefe Freundschaft und scharfe Konkurrenz verband. Legt man ihre Horoskope übereinander, begreift man erst, wieso sie auf dem Bildschirm so eins wirkten. Ein ganz seltener Glücksfall für Fernsehleute, Jungs mit jüdischen Wurzeln aus der Ukraine, die sich Brüder nannten und liebten und ärgerten. Wie Blaupausen, Geburtsbilder, die sich überschnitten.

Über Jahre Star Trek und zurück im Leben astrologisch unterscheidbar nur durch spitze Ohren, Erscheinung, Achsen und Monde. In den Zwillingen bei Nimoy mit Zwillinge-AC dazu (ungenaue Geburtszeit!), im Stier bei Shatner, dem Wassermann-Aszendenten. Flexibilität trifft Fix-Typen. Darunter spiegelten sie sich, auch wenn sie unterschiedlich waren und der 83jährige Shatner jetzt nicht zur Beerdigung seines besten Freundes kommen konnte oder wollte. Weil er als 2. Haus-Sonne mit Stiermond immer Existenz-Ängste hat, nach der Enterprise mal obdachlos war, was saß und jetzt, als man den Freund zu Grabe trug, in Charity machen musste und sich sofort auch öffentlich dafür schämte. Aber Erd-Mond nimmt seine Verpflichtungen genau.

Und Nimoy/Spock hätte das vermutlich verstanden. Es war ja die Rolle von Leonard Nimoys ganzem Leben, die Logik, die er nie wieder los wurde, die ihn prägte wie umgekehrt. Wieso auch nicht? Seinem letzten Tweet (rechts) hängte er den "Vulcan Salut" an,

Spocks letzte Worte aus dem "Zorn des Khan". Live long and prosper, LLAP. Leonard Nimoy war eben auch ein Poet, der nutzte, was er spielte. Bei der TV-Premiere der Serie, als am 8. September 1966 die Enterprise bei einem Knaller von Jungfrau-Sonne-Uranus-Pluto zum ersten Mal mit ihrer 400 Mann starken Besatzung ins "Weltall - unendliche Weiten" startete und wir das Jahr 2200 schrieben, stand der Widder-AC in New York an Spitze 12 von Nimoy und nah der Merkur-Uranus-Konjunktion in seinem und Shatners Radix.

All das, der Hype, schien zwingend. Sie würden beide neue Bilder ins Dasein tragen, mit diesen Figuren. Für Mr. Nimoy begann zudem eine Reise, in der er für viele die Sehnsucht nach dem Exzentrischen besser verkörperte als ein echter Mensch. Faszinierend! Eins von Spocks Lieblingsworten, wenn er mit Logik nicht mehr weiterkam. Also sehr, sehr selten. Anders als Erdling Nimoy selbst, der bei aller intellektuellen Brillianz und Brisanz auch ein Künstler war, emotional, dichtete, intensiv Musik und Fotos machte. Aber genau wie Spock hinter der Maske des Denkers eben auch ein getarnter Fühler, mit Krebs-Mars, -Pluto und Jupiter nah am Wasser gebaut.

Beim Serien-Start damals hatten er und Shatner den erhöhten Jupiter deshalb auch über dem großen Impulsgeber im Geburtsbild stehen. Ein gutes Omen für das, was aus beiden werden sollte. Das mundane Neptun-Uranus-Pluto-Sextil lief im Sextil und Trigon zu ihrem Pluto und bald auch den Erd-Saturnen. Hier geschah plötzlich etwas fast Magisches, was die beiden Männer beinah unpersönlich miteinander verband.

Für Leonard Nimoy (Radix via Astro-Databank links, Rodden Rating ein schwaches DD - man könnte ihn auch für einen Skorpion-AC halten) gab es ein Leben vor der Enterprise. Danach atmete er 49 Jahre lang wie kaum jemand sonst einer Serienfigur auch in Filmen Dasein ein, die ohne ihn vielleicht niemals das geworden wäre, was aus Spock dann wurde. Kult. Saturn-Pluto-Jupiter macht's möglich, Spannung, die bei Nimoy von 2/3 nach 9 ging. Mit der sehr eigenen, für manche befremdlichen Widder-Formation in 11 (Shatner hat sie gefälliger in 2 und wirkt darum alles in allem kleiner, quadratischer, solider und berechenbarer) nahm man Nimoy den Sohn des Botschafters Sarek vom Vulkan und seiner Erd-Frau ab. Ein ewiger Außenseiter. Mittendrin. Mit allen Zerrissenheiten des Uraniers, die auch Leonard Nimoy seit seiner Kindheit kannte. Seine Eltern waren orthodoxe Juden, der Vater ein Friseur, dessen Welt der Sohn (wie es oft der Auftrag von Uranus am MC oder Wassermann-MC ist) überwand, indem er schauspielerte. Das soll schon in seiner Kindheit angefangen haben, wo er Nachbarschafts-Theater spielte (den Hänsel - von der Gretel). Ein früher Widder, der seinen Kopf durchsetzte und Widerstand brauchte, um zu wachsen.

Mom und Dad beauftragten ihn, er müsse studieren, und wenn es schon ohne Kunst nicht ging, dann sollte der kleine Leonard doch - bitte! - Musik machen. Akkordeonspieler würden heutzutage überall gebraucht. Aber der Junge blieb eisern. Studierte und machte Musik und suchte Rollen. Merkur-Uranus lebt immer in seinen eigenen, oft fernen und distanzierten Gedankenwelten, und im Widder setzt er Neues gern schnell, selbstbestimmt und rebellisch auch durch. Allein die Titel seiner späteren beiden Autobiographien zeigen, dass Leonard Nimoy mit Uranus-Saturn-Quadrat tatsächlich so zerrissen sein konnte, wie es der Verbindung nachgesagt wird. I Am Not Spock (1977) und I Am Spock (1995) heißen die Bücher - eine gewisse Entwicklung ist darin nicht zu übersehen. Oder wahrer: Eine 180-Grad-Wende. Das gefiel dem Denk-Revolutionär. 

Von meinem Freund kann ich nur dieses sagen: Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die … die menschlichste. (Nachruf auf Spock aus Star Trek II: Der Zorn des Khan, via Memory Alpha, das Star Trek Wiki.)

Nimmt man das Premieren-Horoskop der Star-Trek-Serie (rechts), begreift man sofort, wieso die unter anderen von der Allianz der beiden Widder lebte, Nimoy und Shatner, in all ihrer Unterschiedlichkeit, die doch nur zwei Seiten der einen, menschlichen Medaille beschrieb. MC-IC der ersten Folge hat starke und vor allem enge Bezüge zu beiden Schauspielern: Das Krebs-IC befindet sich direkt an ihrem gemeinsamen Jupiter, der den Return gerade eine Weile hinter sich hatte. Solche Konjunktionen sieht man auch zwischen Menschen häufig, die sich gegenseitig fördern und im besten Sinne erweiternd füreinander sind. Diese Sorte Jupiter-Verbindungen sind niemals eine Einbahnstraße, sondern wirken nach beiden Seiten.

Wie man später dann erlebte, eben auch zwischen Mensch und Ereignis wie den Sternen-Abenteuern. Wie stark Nimoy dabei seinen Spock beeinflusste, der so gern fern der Emotionalität auftrat und doch so gefühlig sein konnte, zeigt sich bereits in den beiden Zwillinge-Monden von Serie und Schauspieler, die nur wenige Bogen-Minuten voneinander entfernt standen. Hier fand der Darsteller mit dem schein-kühlen Licht in Luft (aber in 1) seine Figur, die ihm hätte auf den Leib (oder besser: ins Empfinden) geschneidert sein können. Immer fürchtete Shatner wohl (in seiner konkurrenten Fix-Anlage, die überall Existenz-Auflösung wittern kann), dass die Herde den Freund, Vulkanier und Mit-Widder mehr als ihn liebte. Als Nimoy bei Star-Trek Filmen Regie führte, wollte, nein, musste Shatner auch. Und jede Kritik wurde eifersüchtig verglichen. Die Widder-Spiele mögen beginnen. Hier wird 1 + 1 eben nicht 2, sondern bleibt 1 + 1. Kaum ein Zeichen ist so resistent gegen Auflösung im Gegenüber wie das des Mars'.

Dass auch Shatner (neben "Pille" McCoy = DeForest Kelly eine Sonne genau auf der Grenze Steinbock/Wassermann mit einem etwas blasseren Waage-Mars) ein Teil der Enterprise-Armada war, die Star Trek zu Kultstatus verhalfen, war aber nicht zu übersehen. Nur verlor er, der eigentlich als Held des Science Fiction gedacht war, Kontur durch die einsame, kühle und doch so von Herz durchwirkte Figur Spock. Wie sehr sich die beiden Männer mit den so ähnlichen Horoskopen im "real life" gleichen, wird einem klar, wenn man "Captain Kirks" gelebtes Leben (links sein Radix via Astro-Databank, Rodden Rating A) mit Nimoys vergleicht. Abgesehen von der so ähnlichen Herkunft (wobei Shatners Vorfahren aus der Ukraine über Deutschland nach Kanada kamen, von wo aus er später dann die USA enterte, spielte auch er als Kid schon Theater. Nur zeigt sein Radix über die Häuser-Verteilung, wieso er generell verwurzelter und "stierischer" umsetzt. Ein besetztes 2. Haus wird fast noch deutlicher an einem Menschen sichtbar als das 1. Denn es ist ja für alles Stoffliche zuständig, weshalb an ihm Talente und tatsächlich erlebbare materielle Wirkung buchstäblich ablesbar sind. Und Shatners Grafik zeigt mit insgeamt 5 Faktoren einen regelrechten Überhang in Feld 2.

Der Stiermond tut ein Übriges, den Captain manchmal wirr, aber doch geschlossener, kurz und stabil wirken zu lassen, gegenüber dem in der Anmutung elektrischeren Nimoy, der mit dem 11. Haus-Cluster lang, schlank und flexibel aussieht. Wobei sein Merkur-Uranus außerdem viel enger, extremer und reagibler als der Shatners ist und offenbar eher das Multi-Talent spiegelt. Zwar war Shatner - natürlich -  auch Berufener in Sachen Musik. Allerdings wurde er eher mit einem Stil namens "Spoken words" berüchtigt, denn seine Version von "Lucy in The Sky" beispielsweise wählte man zum schlechtesten Beatles-Cover aller Zeiten. Wie auch immer.

Ernster sei er gewesen als Shatner, der Leonard Nimoy, das hört man immer wieder. Auch die beiden sagten das. Eine Frucht der etwas späteren Merkur-Einbindung des minimal Jüngeren Nimoy, der wohl noch in den schweren Saturn-Pluto-Bann des Denkens geriet, sprich, den Orbis eines Merkur-Saturn-Pluto-Quadrats, in das Shatners Merkur nur indirekt durch Uranus mit hineingezogen wurde. So zeigen sich dann die astrologischen Feinheiten und erden die Unterschiede im Ausleben.

Ich bin Vulkanier. Ich habe kein Ego, das man kränken könnte. (Spock, Star Trek II)

Selbst wenn Freund Shatner - Jim - sich jetzt mit Tweets ununterbrochen rechtfertigt, dass er - statt zur Beerdigung seines Freundes Spock zu fliegen - lieber Werbung macht (gut funktionierendes Haus 2, das Geld und Selbstwert symbolisiert): Auch schon zu Leonard Nimoys Lebzeiten war klar, dass diese beiden Widder sich liebten, aber auch metaphorisch schlagen konnten. Das ist der Fluch so ähnlicher Horoskope. Sie seien wie zwei konkurrierende Brüder gewesen, meinte Nimoy einmal über das psychisch miteinander so aufgeladene Dreamteam, das den Wettbewerb mochte, verstand und auch durchaus miteinander offen auslebte. Mit den vielen Faktoren im 1. Quadranten galt der Captain dabei als weitaus narzisstischer und manchmal egomanischer als sein 1. Offizier. Auch im richtigen Leben. An ihren beiden Horoskopen kann man jedenfalls viel über den Wert der gut funktionierenden Häuser-Systeme lernen.

Ja, Mr. Spock lebt und Leonard Nimoy ist nun tot. Jim Kirk fliegt allein weiter. Gestorben ist sein Freund und ernsterer Gegenpart an einer Merkur-Krankheit, COPD, der tückischen, chronisch obstruktiven Lungen-Erkrankung, trotz 30 Jahren Rauchstop. 84 Jahre auf dem kleinen, blauen Planeten sind aber auch für einen Vulkanier im Herzen kein Pappenstiel - fremd unter Fremden, eine lange Zeit. Vielleicht kommt er ja 2200 wieder, wenn die USS Enterprise durchstartet in der Föderation und Neptun in sein 12. Haus geht und überall Parallelwelten verschmelzen. Bis dahin: Mach's gut, Mr. Nimoy. Du warst und bist der einzig wahre Spock. Unersetzbar. Wo immer du jetzt sein magst: Live long and prosper!

Bild (bearbeitet): Desilu Productions/NBC Television example of this type of logo for NBC. The network also sometimes issued card-like photos like this one. (eBay item front) [Public domain], via Wikimedia Commons

Donnerstag, 28. März 2024

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