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Astrologie + Zeitung

Zufalls-Artikel aus "ASTRO-LABOR"

Das Drama von Orbis & Aspekt

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Aus der Reihe: 'Was man immer noch mal astrologisch erklären müsste, wozu man aber leider nie kommt.' Wann ist der Orbis ein Orbis? Wo wirkt ein Planetenteam sich eigentlich noch stark als Aspekt aus? Oder: In welchem Umfeld ist ein Transit wirklich als solcher lebendig? Wir sind bei der Gretchenfrage. Denn hier höre ich selbst von einigen Kollegen ab und zu ganz merkwürdige Zugänge, die mit dem, was ich selbst in der Arbeit am Radix erlebe, sehr, sehr wenig zu tun haben. Neulich zum Beispiel, dass jemand einen Faktor zur Ereignis-Analyse nicht etwa wegließ, weil er noch ganz ungeprüft ist. Und drum bisher etwa so nützlich wie eine Ahnung… weiterlesen ~>

Zufalls-Artikel aus "MIND MAPS"

Das Lexikon: Wie Miss Venus tickt

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"...and Venus was her name - she's got it!" (Shocking Blue). Jeder hat eine - zumindest im Horoskop - Venus, die Verliebtheit, die Liebe, die Schönheit, die Maßstäbe, die Sicherung, die Werte, das Geld. Während der Mann astrologisch häufig über Mars und Sonne definiert wird, beschreibt Frau als Liebende und Geschlechtswesen auch die Venus - neben dem Mond. Den Mann und seinen Mars haben wir höflich vor Jahren schon als ersten bei Loop! mit einem Mini-Lexikon gewürdigt. Nun ist nach Yang das Yin dran. Hier Teil 1 unseres kleinen Venus-Nachschlagewerks der Zeichen (als Anlage) - die Radix-Häuser, wo sie steht, interpretiert man entsprechend… weiterlesen ~>

Zufalls-Artikel aus "DAS THEMA"

Krieg und Frieden - täglich neu...

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1. Die Mutter aller Träume Manchmal verfluche ich Hollywood. Vor allem die erfolgreiche Sparte der Liebesfilme. Nicht dass ich sie nicht gerne sehen würde. Aber bei allen fehlt das Entscheidende, das was nach dem Abspann passiert. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Zusammen? Ich finde es großartig zu sehen, wie sich zwei Menschen finden, alle Schwierigkeiten überwinden, um sich dann endlich das symbolische Film-Jawort zu geben. Aber für alles was danach kommt, gibt es nur jede Menge Konfliktlösungs-Literatur oder einen Paartherapeuten. Denn auch im wirklichen Leben ist man ja immer nur bei anderen Paaren dabei,… weiterlesen ~>

Zufalls-Artikel aus "BUNTES"

Neue Insel: Avalon oder Lummerland?

Die Welt ist offenbar reif für die Insel, wenn das Wasser überall ansteigt - unter Neptun, zuhause, in den Fischen. Letzte Nachricht: Der Meeresspiegel erhebt sich bald wohl in ungeplante Höhen. Vorletzte Nachricht: Wenn Fluten mehr werden, wird Land nicht unbedingt weniger. Eiland in Sicht! Direkt vor der pakistanischen Küste nun aufgetaucht, gehoben, verschoben oder erzeugt vom schweren Erdbeben. So unlogisch kann Fische-Herr sich zeigen, der ja nicht umsonst auch für Akausalitäten und trügerische Erscheinungen steht. Aber diese Insel ist echt. Erst mal wenigstens. Neptuns Domäne bringt den Zauber in die Welt. Natürlich wollen Esologen nun… weiterlesen ~>

Zufalls-Artikel aus "NEWS"

Von Merkozy zu Frangelina

Nun ist es passiert. Wie schon in unserem Artikel Der König ist tot, es lebe der König angekündigt, muss Nicolas Sarkozy samt Gemahlin Carla nach dem gestrigen Super-Vollmond den Elysee-Palast räumen. Und Europa zittert wieder einmal vor der roten Gefahr, diesmal in Gestalt von Francois Hollande, dem zukünftigen Präsidenten Frankreichs. Der Löwe ist los. Mit einem Pluto im Sonnen-Gepäck. Alles wird schwieriger, Euro und Eurozone wieder in Gefahr. Denn Hollande möchte das Wirtschafts-Wachstum ankurbeln. Notfalls auch mit neuen Schulden. Und hat im Vorfeld der Wahlen schon mal angekündigt, dass er der deutschen Kanzlerin nicht so einfach das… weiterlesen ~>

Der alte Mann, die Rede und die Scham

Reich-Ranickis Disziplin, nicht zu urteilen

Dies ist die Geschichte einer kleinen Rede. Eigentlich wurde sie an einem gleißenden Sommermorgen 1942 geboren. Um Punkt 8 Uhr 30 lief die Himmelstiefe damals in den Schützen. Fast zeitgleich wurde dessen Herr, Jupiter im Krebs, von der 11. Häuserspitze ausgelöst. Ein Zuhause in der Fremde, das plötzlich zerstört wird. Oder anders: Die Trennung von der Heimat auf dem Boden von Größenwahn. Es gibt so viele Analogien. Jedenfalls war es heiß in Warschau.

Die Kälte der Angst darunter brach möglicherweise wenige Minuten später durch, als die Himmelsmitte den großen Spalter Uranus überlief und in die Bestimmung brachte. Herr 6 sprach wieder von Trennung, Separierung, einer faktischen Mutation des Alltäglichen.

In diesem Jahr, 1942, war der Wassermann-Herr - kurz zuvor - in Konjunktion zu Marcel Reich-Ranickis Venus gelaufen. Damit schärfte er deren zwei Quadrate zum Radix-Uranus und Saturn an, die sich wiederum genau gegenüber standen. Immer schon hatten die beiden Langsamläufer dafür gesorgt, dass der damals noch sehr junge Mann zwischen allen Stühlen saß. Herumgereicht. Nicht hierhin und nicht dorthin gehörig.

Diesmal, an jenem schlimmen, schönen, warmen Bilderbuchtag im Warschauer Ghetto, in dem er leben musste, war die Spannung schon morgens so greifbar, dass sie einen weniger starken Menschen als ihn vielleicht zerrissen hätte.

Dies ist die Geschichte der Rede, die dieser Mann jetzt über jenen Tag, den dieses Land verschuldet hat, hielt. Den Tag, der über das Ende der Warschauer Juden entschied. Wann die Worte wirklich geboren wurden? Wer weiß das schon. Wen sie angehen? Alle, die guten Willens sind. Wer sie so lange aufbewahrt hat? Ein über 90 Jahre alter Mann, den viele wegen seiner schnellen Urteile später fürchten sollten. Einer, der damals und immer im Spannungsfeld von Flüchten oder Standhalten überlebte. Einer, der blieb. Einer, der kam. In jenes Land zurück, das für seine Toten verantwortlich war. Der nun Schuld berichtet, ohne von Schuld ein einziges Mal zu sprechen.


Am 22. Juli 1942, als die Deportation der Juden aus dem Warschauer Ghetto nach Treblinka begann, war Reich-Ranicki gerade 22 Jahre alt geworden. Seit einiger Zeit liebte er Tosia, seine Teofila. Sie starb erst vor einem Dreivierteljahr, nach einer langen Ehe. Damals, im Ghetto, muss es eine Liebe unter Strom geweisen sein, im Schwebezustand, den ein Uranus-Transit auf Venus eben mitbringt.

Für den "Judenrat" sollte Ranicki an jenem Morgen, der auch sein plötzlicher Hochzeitstag wurde, die neuen Pläne der SS mitschreiben. In ihnen ging es nicht um Zukunft. Sondern nur um eines: Tod. Den Tod derer, die er liebte, zu denen er gehörte und deren Todesurteil er damals auf Anweisung aufschrieb. Damit es am selben Tag noch unter die Ghetto-Bewohner gebracht werden konnte.

In diesem Jahr stand Ranicki, der Zwilling (Sonne, Venus und Merkur), unter Uranus und Saturn. Einer Kreidekreiskonstellation, die schon in seinem Geburtschart angelegt ist, und mit der er sich später immer wieder genauso viele Freunde wie Feinde machte. Sonne-Venus im Quadrat zu beiden. Das zerrt und zehrt. Lebenslang. An Maßstäben, Besitztümern und Ideen. Wenn eine mundane Konjunktion als Transit dazukommt, entsteht die berüchtigte Situation, in der einer mit angezogener Handbremse Gas gibt. Nach draußen kann das funktionieren. Drinnen entsteht unglaublicher Druck.

Ranicki hatte bei all dem einen großen Vorteil vor anderen mit ähnlichen Aspekten: Mars (Waage) und Merkur (Zwilling) trigonal zueinander, in Luft. Antrieb und Denken Hand in Hand, stets bereit, eine neue Idee, These, Lösung zu entwickeln. Dazu Pluto, der aus der Komfortzone (Krebs) die Opposition zwischen Fische-Uranus und Jungfrau-Saturn phasenweise entspannt. Immer wenn er ein Konzept fand. Ein System ausmachen konnte. Ein Urteil. Dann wurde die Zerrissenheit plötzlich zum Anschub. Durch Anpassung oder umgekehrt auch die Auflösung jeder Anpassung. Dann ließ sich ein Weg finden. Sekt oder Selters. Daumen hoch. Oder eben runter. Eine balancierfähige Achse Fische-Jungfrau kann äußerste Klarheit und Wahrheit schaffen. Bei Ranicki durch Vertrauen in sein Gefühl. 

Seine Anlage muss in dem jungen Mann schon damals zu dem immensen Biß geführt haben, jener bekannten Denkpeitsche mit Hang zum Dauerzynismus, die ihn auch später zum Dauerrisiko für litarische Karrieren machte. Ein Talent zur Abstraktion, zum Fokussieren auf das Gedankliche, das selbst äußerste Gewalt (die man sich oder anderen oder die andere einem selbst antun) zum Phänomen vereinfachen kann. Vielleicht war dieses Sein als Kopffüßler auch ein Teil des Bodens für sein Überleben in Warschau. Das in gewisser Weise Erscheinungen protokollierte. Mensch und Welt als Ereignis, das es zu berichten gilt. 

Marcel Reich-Ranicki war und blieb ein Denker. Der Vater und die Mutter - Pole und Deutsche - besaßen (typisch für Uranus-Saturn) kaum zu vereinbarende Wurzeln. Ein solcher Zwiespalt findet sich immer im Kind wieder. Das entwurzelt wird, wo es andockt. Und doch stets da andockt, wo Entwurzelung stattfindet. Es gibt unter diesen Aspekten wenig Solidität.

Die ersten Auswirkungen dieser zerbrechlichen Gabe, die sich genauso im Plus wie Minus zeigen kann, hatte Ranicki in jenem Juli bereits hinter sich. Schon als Kind verschickt. Zur Bildung. Wieder heim gezwungen. Von Polen nach Deutschland nach Polen, später nach England nach Polen nach Deutschland. Hin und her. 

Ein Wanderer, der in sich selbst am meisten Druck ertragen musste. Dabei neugierig und flexibel blieb. Und bei einem Schützemond Dauer und Berührung nur in einem fand, seiner Liebe zur Literatur (Merkur-Saturn-Rezeption, die nahezu alle Faktoren des Charts über die Herrscherkette regiert). Obwohl die Sehnsucht nach Festigkeit so groß ist, gelingt sie im Clinch zwischen Saturn und Uranus nie. 1942, als es zur letzten Konjunktion der beiden Langsamläufer im zweiten Weltkrieg kam, auf dem letzten Stiergrad (und schon im Orbis von Ranickis Venus), schoß dieser Aspekt mit all seinen Folgen hoch. Nicht nur persönlich, auch auf das große Ganze bezogen. Ein Zeittrend findet seine Protagonisten. Als die unendliche Tragödie um die "ererbte Ausstattung" verschiedener Bevölkerungsgruppen in Deutschland auf dem Höhepunkt steht.

Natürlich trifft sie auch den, der das Zeitsignum Saturn-Uranus so prominent in seinem Radix hat. Einen wie Marcel Reich-Ranicki. Beim Völkermord des Holocaust, der viele Mitglieder seiner Familie vernichtet, geht es um genetische Wurzeln, die ebenfalls in Stier enthalten sind. Um die Unvereinbarkeit mit dem "Völkischen", das ein Mann mit drei Stierplaneten und einem Pluto auf Ranickis Venus (und folglich wiederum zwei Quadraten zu dessen Saturn/Uranus) rund um Saturn-Uranus ausruft. Um Abstammung, die er entweder verdammt oder anbetet. Die eiserne Herden-Heiligung eines Adolf Hitler, der als Führer zum stierhaften Besitz selbst der Genetik verführt, verknüpft sich mit dem Schicksal derer, in denen er Anderssein und Wurzellosigkeit auch nur wittert. Die er dann unter dem Applaus der Herde aus dem Verband der Gleichen tritt.

Auch diesen Mann erwähnt Ranicki vor dem Bundestag in seiner Rede mit keinem Wort. Diesmal tut er nicht das, was Menschen wie ihn vor dem Wahnsinn retten kann. Den das saturnisch-uranische Stahlbad per Jungfrau-Fische (die Opfer-Täter-Szenarien der Achse) oft genug provoziert. Er urteilt nicht. Er schenkt sich den Pluto, der es ihm leicht machen würde. Kein Wort von Schuld. Kein scharfes, anklagendes Konzept einer Ethik, die Pluto als Ausweichpunkt der Saturn-Opposition als Lösung im Laufe seines Lebens so oft anbot. Kein Ventil des unendlichen Drucks. Diesmal nicht.

Seine Eltern sind tot. Gestorben damals. Seine Frau, die er im Warschauer Ghetto heiratete und rettete, lebt auch nicht mehr. Gestorben jüngst. Vor diesem Deutschland will der alte Mann trotzdem heute nur eines: Berichten. Und so entrollt sich dieser Tag, im Sommer 1942, wie ein Film. Kameras klicken im Bundestag, während einer über die klickenden Kameras der SS-Männer berichtet. Damals. Die Soldaten, die unter dem offenen Fenster die schöne, blaue Donau hörten. Für den Zwilling gibt es nur das. Den Bericht, die Erzählung. Das Protokoll einer Hinrichtung. Man kann den Sommer fast riechen.

Wie der Junge, der am schnellsten von allen schreiben kann, von einem SS-Offizier in den Block diktiert bekommt, dass ab jetzt täglich mehrere Tausend Juden nach "Osten", nach Irgendwo, nach Nirgendwo "umgeschlagen" werden. Das Todesurteil über die Juden von Warschau. Aufgenommen von einem späteren Literaturpapst. Aber das ahnt jene Zeit noch nicht. Wie der Junge am selben Tag begreift, dass er sofort seine Freundin heiraten muss. Wie er das vorm Rabbiner tut. Wie er nicht weiß, ob er die Tosia dazu überhaupt küsst.  

Dass am Tag seiner Rede, die in jenen Ereignissen als Möglichkeit schon enthalten ist, Merkur in Opposition zur damaligen Warschauer Sonne steht, weiß Reich-Ranicki nicht. Genauso wenig, dass auch Saturn im Quadrat dazu hoffentlich die so zwillinghaft neutralisierend berichteten Ereignisse neu im Gedächtnis einer Gegenwart festhämmert, die es nötig hat. Weil inzwischen wieder ein Fünftel der Deutschen latent antisemitisch denkt.           

All das sagt der alte Mann nicht. All das muss er nicht sagen. Es genügt zu erzählen. Wie ein Zwilling, ein Berichterstatter, das tut. Im Zeitcombin hat Marcel Reich-Ranicki an diesem Tag seiner Rede einen rückläufigen Merkur auf Saturn-Chiron in den Fischen. Die Boten der physischsten Schmerzen, die ein Mensch nur erleiden kann. In Opposition zum exakten Uranus-Pluto in der Jungfrau. Der Explosion eines Drucks in der Zeit.

Solche Reden so zu halten ist schwer. Solche Reden wirklich zu hören auch. Zumal an einem Tag, wenn drei Planeten auf 29 Grad stehen. Kurz vor einem Übergang, an dem man Notwendiges begriffen haben sollte. Es gibt mehr und Schlimmeres als literarische Tode. Es gibt mehr und Schlimmeres als Rezensenten-Urteile. Manchmal merken selbst die erst sehr spät, die einen Mann namens Reich-Ranicki verflucht haben, weil er stets so hart war. Dies ist die Geschichte einer kleinen Rede. Von der Mensch wieder lernen kann, sich zu schämen. 

(sri - 27.1. - 22.10 h)

Freitag, 17. Mai 2024

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