Every breath he takes...
Es ist wahr - im Moment fällt mir das Schreiben (immer noch) nicht leicht. Vor allem das Schreiben über die Trumps dieser Erde, über das Chaos in den politischen Systemen, über die Hypes in den Medien. Etwas ändert sich gerade in meinem Universum und in solchen Phasen des Umbruchs, der Meta-Morphosen, tut man meistens gut daran, sich etwas Zeit zu nehmen, um die neuen Sichtweisen und Ansätze ins eigene Leben zu integrieren. Bevor man sie nach außen trägt…
Ein wichtiger Ansatz in den letzten acht Jahren hier bei Loop! war für mich ja, genau über diese Kommentierung und Begleitung aktueller Ereignisse aufzuzeigen, wie wunderbar einfach und direkt das astrologische Modell neue Perspektiven und ein tieferes und umfangreicheres Verständnis für die Vielfalt unseres Lebens unterstützt.
Und ich bin sehr dankbar für die mannigfaltige, positive Resonanz, die wir hier in all diesen Jahren von euch bekommen haben, liebe „Leserinnen und Leser“. Aber alleine schon diese Bezeichnung macht mir gerade Probleme.
Ihr - die Leser, ich - der Schreiber. Scheinbar völlig unterschiedlich, aber in Wirklichkeit absolut eins. Denn ohne diese Zweiheit gäbe es nichts, weder das Schreiben noch das Lesen.
Das eine bedingt das andere und umgekehrt.
Was also auf den ersten Blick wie eine polare Verschiedenheit aussieht, ist im Prinzip etwas Untrennbares. Und genau das vermittelt das astro-logische Modell mit seinen sechs Zeitachsen.
Ja, wir sind immer verbunden und vernetzt, auch ohne Facebook, Twitter und Wlan. Das sind eigentlich nur seltsame Manifestationen dieser Eigenheit unseres Lebens, bestenfalls Brücken, die Verbindungen aufzeigen. Auf denen man aber nicht seine gesamte Lebenszeit verbringen sollte, sondern sie als das nutzen, was sie sind – Übergänge.
Aber dieser nächste Schritt bahnt sich ja jetzt schon an, Uranus im Stier sei Dank. Und auch der kommenden Vereinigung dreier Zeitströme, die wir hier als Jupiter, Saturn und Pluto bezeichnen, darf man jetzt schon danken für den Umbruch, der zugleich ein Aufbruch werden wird.
Wohin genau, das werden die kommenden Monate noch zeigen, noch ist nichts festgelegt und schicksalshaft unvermeidbar. Es kann der Schritt in ein neues, kreatives und sinnvolles Zeitalter werden, es kann aber auch zu einer Verdinglichung sämtlicher Höllenwelten kommen, vor denen wir uns zu recht fürchten sollten.
Darüber zu reflektieren, zu forschen und nach neuen Wegen und Methoden zu suchen, braucht viel Zeit und oft fehlt dann am Ende eines Tages die Inspiration, um aus all den noch unstrukturierten Gedanken und Sichtweisen ein Bild aus Worten zu schaffen.
Umso wunderbarer ist es, wenn man dann spät in der Nacht mehr oder weniger aus Versehen in einer Fernseh-Talkshow landet, von der man eigentlich nichts Besonderes erwarten würde. Außer vielleicht, dass man besser einschlafen kann, weil es wieder einmal nur um die langweiligen Dinge geht, die man jeden Tag medial um die Ohren gehauen bekommt.
Und dann sitzt da lächelnd ein Mann namens Gordon Sumner, den man meistens nur als Sting kennt. Im mittlerweile zarten Alter von 67 Jahren, nach 8 Stunden Anreise von Slowenien nach Berlin, um sich von dem gerade etwas uranisch gebeutelten Doppel-Fisch Moderator Markus Lanz teilweise Fragen stellen zu lassen, die einem die Fremdscham ins Gesicht treiben könnten.
Wie war deine unglückliche Kindheit, lieber Sting, wie das schlechte Verhältnis zu deinem Vater, hat dich sein Tod traurig gemacht und warum bist du nicht auf sein Begräbnis gekommen?
Aber die Doppel-Waage (Sonne und Mond) aus Brexitannien hat wunderbar menschlich darauf reagiert. Vorbildlich, auch aus astrologischer Sicht. Denn Sting hat gerade Saturn im Quadrat zu seiner Mond-Neptun Konjunktion stehen und auch Pluto dürfte in den letzten Monaten da kräftig für Umbrüche gesorgt haben. Insofern war der Doppelfisch wieder einmal perfekter Ausdruck des individuellen Zeitgeists seines Gastes, wenn gleich er natürlich seine eigenen Herausforderungen und Probleme immer mit einbringen muss.
Und trotzdem oder gerade deshalb zeigt sich dieser Gast, der in den Götterwelten angeblich ganz oben steht, so einfach und bescheiden normal, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Wenn man dabei sein Chart im Gedächtnis hat und weiß, wie es ihm vermutlich gerade geht.
Wie er sich diesem inneren Kampf, den man nicht gewinnen kann, stellen muss. Wo nichts perfekt sein kann oder wird, du kannst dich in solchen Phasen nur von Augenblick zu Augenblick bemühen, dein Bestes geben und dich allem stellen, was sich Innen wie Außen als Unmittelbarkeit zeigt. Und genau das lebt Sting vor, man sieht es ihm an in jedem Moment.
With every breath he takes…
Mit jedem Atemzug von ihm wird sichtbar und deutlich wie das Leben wirklich ist. Auch für einen „Stern“, der seit Jahrzehnten Millionen von Menschen begeistert hat und es immer noch tut, wie man an der Reaktion des Publikums dieser Talkshow unschwer erkennen kann.
Schaut euch das Video an und lest in seinen Augen, wie sich Sonne-Saturn zusammen mit Mond-Neptun anfühlen kann. Wie die Unsicherheit mit jedem Atemzug angenommen werden muss, aber dann wieder umgewandelt wird in Klarheit und Einfachheit zusammen mit umfassender Empathie und Zuwendung.
Das hat mich wieder einmal so inspiriert, dass ich sofort an euch, an dich, gedacht habe und mich verpflichtet fühlte, diese wunderbare Lehrstunde mit euch, mit dir, zu teilen. Und es hat mir gezeigt, dass es womöglich nicht nötig ist zu warten bis man perfekte neue Lieder bzw. Methoden und Ansätze gefunden hat, um sie erst dann zu teilen. Also werde ich wie Meister Sting am Ende der Show, in Zukunft mehr auf Live-Artikel setzen. Auch wenn da manche schräge Töne dabei sein könnten und nicht alles perfekt sein wird. Aber besser so als auf etwas zu warten, was vielleicht nie kommen wird.
Deswegen - danke Gordon, für deine Musik, für deine Stimme und für dieses Teaching…