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Christo: Die über's Wasser gehen

Saturn-Neptun kann schlecht vergessen und ihn, Christo, mit seiner Opposition, trägt nicht nur der bekannte Verpackungswahn. Sondern auch diese magische Liebes-Bindung, vielleicht über viele Leben hinweg: Es gab und gibt den Künstler ja immer noch nur im Doppel-Pack, selbst jetzt, da seine große Leidenschaft Jeanne-Claude seit Jahren tot ist. Sie teilte alles mit ihm, auch die Power im Schaffen, war am selben Tag wie er geboren und ihre Horoskope unterschieden sich darum auch nur durch Achsen und Felder. Also durch anderes Ausleben der gleichen Anlagen.

Nun geht er, der immer weit mehr war als das Klischee des Verpackungs-Genies, also doch ohne sie auch noch über Wasser. Er kümmert sich um Seebrücken. Astrologisch so fein: Denn die Verpackungen stammen eben auch aus dem Saturn-Neptun auf 2/8 Fische-Jungfrau, den man bei ihm genauso übersetzen könnte, Seebrücke in die Zwischenwelten hinein oder aus den Zwischenwelten heraus. Und aus dem Skorpionisch-Schützehaften natürlich, das Christo auch stark mitbringt. Lösen und Binden entfalten da ihre Macht. Die Großzügigkeit, Weite. Nun ummantelt er Piere, über den Wellen, ein ganz zauberhaftes, neues Projekt, das zeigt, was er fühlt: Dass nie etwas ist, wie es ist. Dass Festigkeit und Auflösung sich bedingen. Keine Leere ohne Form und umgekehrt. Was er durch Einpacken von Stühlen bis Autos schon als Jugendlicher durchbuchstabierte. Wo etwas etwas anderes verbarg, war Christo. Dessen italienische Wellenreiterei jetzt das mundane Transit-Geschehen abbildet:

Saturn-Neptun-Quadrat beeinflusst nah eben jene enge Fische-Jungfrau-Opposition eines Radix-Saturn-Neptun in Christos Radix. Fels in der Brandung, nannten wir den Aspekt hier schon. Bei ihm heißt es: "Floating Piers". Womit er wieder seine greifbare Magie (Saturn-Neptun) ausstrahlt, was all die aufgelösten Stabilitäten, gefestigten Nebelbänke der Gegenwart spiegelt. Und auch seinen großen Namen:

Christo, wenn auch ohne Jesus davor, lebt auch von der im Werk spürbaren, beinah biblischen Überhöhung, alles groß, alles das Seine, auch künstlerisch der Anspruch, über Wellen zu schreiten, Saturn zu nehmen, auf Neptun zu gehen. Dieser Christo ist eben mit dem Jupiter/Mond (der Beliebtheit beim Volke) in 9 im Skorpion auch einer aus den "Halbgötter-Welten", der publikumswirksame Fessler, Binder, der andererseits genug Traumata für drei Leben aufgepackt bekam. Spüren in der Tiefe ist beileibe nicht immer nur schön, eher selten. Anstrengend, für ihn und andere. Woraus er Kunst schuf, indem er auch  das Umhüllende und Durchdringende seines Jungfrau-Neptun Spitze 8 gegenüber von Saturn Spitze 2 neben dem plutonisch Bohrenden nutzt, um Materie umzuwandeln, zu unterspülen. Zum transzendenten Anderen zu machen, bis November 2009 ausschließlich zusammen mit Jeanne-Claude, der Seelen-Liebe. Aber dann hatten sie Pluto über ihrer beider Merkur-Mars-Quadrat anlaufend - und seine Frau starb. Hier lernt man über die Wichtigkeit der Felder. Nur bei ihr lief im gleichen Transit Skorpion-Herr damals zerstörerisch im starken Bezug zur Physis direkt auf Spitze 2 und Opposition zu 8. Und sie standen beide unter Uranus Quadrat Sonne: Die Trennung. 

Die manchmal schwer glaubliche, weil so seltene Verbindlichkeit der beiden war aber auch danach niemals vorbei. Christo blieb trotz unendlicher Trauer, die eine Hälfte der eigenen Welt verloren zu haben, auch allein eine lebendige Explosion der Kreativität, wie sich jetzt zeigt, obwohl die Groß-Projekte weniger wurden. Wie gesagt, Saturn-Neptun vergisst schwer. Und Skorpion-Mond-Jupiter so eng heiligt manchmal die Erinnerung. Er hat nun wieder den Uranus einflussreich, ein Prozess wendet sich, im Quadrat zum Steinbock-AC. Zur Erde, die auch die so wesentlich wendige Luft (Zwillinge-Sonne) zum Umsetzen prädestinierte, von Anfang an. Durch den AC kommt oft die Aufgabe in die Welt, auch die Inhalte dessen, was wir mitbringen. Bei Christo ist das die Dauer, sein AC-Herr Saturn, der in den Fischen zeitlos wird und dazu, von Neptun verzaubert, immer um Erlösung kämpft. Ein Wellenbrecher im Dasein. Auch beim jetzigen Projekt der goldenen Piere, wo man auf wogenden Stoffbahnen über den Lago d'Iseo um zwei Inseln herum läuft, heißen die Künstler noch: 

Eine Seele, Christo und Jeanne-Claude. Zwei, die voneinander träumen, dort wie hier. Beider Monde (links innen er, außen sie, Daten Astro-Databank, Rodden Rating A und AA) standen eben unteilbar, gegenseitig gesegnet durch zwei Jupiter, die in plutonischer Unverbrüchlichkeit zusammen hielten. Für jeden Astrologen eine Freude. Ähnlich wie Zwillinge scheinen sich die beiden verschiedene Konstellationen auch "aufgeteilt" zu haben. Aber an den Unterschieden erfährt man, welche Differenz die Häuser und natürlich Achsen (mit ihrem ganz individuellen Welt-Zugang) dann im Leben machen.

Sie lernten sich 1958 in Paris kennen, als sie beide im Jupiter-Return (auf Mond!) standen und der Neptun nicht nur ein Trigon auf die Merkure warf. Sondern auch ein Quadrat zu beider Löwe-Venus. Der Sog aus dem Skorpion. Und sie erkannten sich, beim dramatisch Heiligenden des 9. Hauses vermutlich aber nicht nur biblisch, sondern im Skorpion auch sehr leiblich. Er sei eben ein toller Liebhaber, hat sie einmal gesagt. Im Combin haben sie neben dem Mond-Jupiter auch einen AC am GZ (enorm zwingend für ein Paar), auf den Saturn als Kleber seinerzeit gerade zulief. Das, was mit ihm auf dem Paar-AC beginnt, kann Jahrzehnte überdauern. So wurden sie die Unzertrennlichen, so waren sie, machten einander zum Schicksal:

Der junge Künstler aus Bulgarien, der in Frankreich sein Selbst suchte, nachdem die Chemiefabrik (Saturn-Neptun) seines Vaters nach dem Krieg verstaatlicht worden war. Wo er begonnen hatte, die Liebe zu riesigen Stoffballen zu entdecken. Und dann sie, Jeanne-Claude, die mit den Neptun-Augen, der er da mit dem Künstler-Blick, den er gerade schärfte, begegnete. Der hoch bürgerlichen Tochter aus einer Generals-Familie, deren Mutter er portraitieren sollte. Jeanne-Claude lernte Stewardess und hatte gerade einen anderen geheiratet, als Christo auftrat, der damals noch Christo Vladimirov Javacheff hieß.

Sie waren beide 23 Jahre jung, es knallte quasi, sie fanden sich nicht nur ähnlich, sondern: gleich. Und es passierte eine Art Roman - sie verfielen einander. 1960 bekommen sie einen Sohn, Cyril, den kleinen Stier, 1961 entsteht ihr erstes gemeinsames Projekt, Mauer aus Ölfässern – Eiserner Vorhang.‘“ Aus Protest gegen die Berliner Mauer. Denn mit den beiden Venus-Uranus-Quadraten (und vor allem seiner getarnten - eingeschlossener Wassermann - politischen Lagerung) können sie eines gut, neben Lieben und Spielen und der Kunst: Widerstand. Das zeigt sich auch wieder, wenn Christo heute gegen alle Umwelt-Debatten technisch Kunst mitten in der Natürlichkeit installiert. Die Funktion (der Merkur-Mars) auch verletzend einbringt, variiert, transformiert. Und es in dem winzigen Ort Sulzano und den kleinen Inseln durch das Projekt des 9. Haus-Mond-Träumers heißt: Schwanken auf den Planken - ja, auch du kannst wie Jesus über's Wasser laufen.

"Laufen ist nicht ganz das richtige Wort, es ist eher wie ein vorsichtiges Staksen über eine Luftmatratze. 220.000 Plastikschwimmer haben die 600 Helfer Christos miteinander verbunden und dann 100.000 Quadratmeter orangefarbenen Stoff darüber gespannt. Drei Kilometer lang, sechzehn Meter breit." (WELT)

Selbst noch zu dieser Aktion der "Floating Piers" heute glauben viele nach zahllosen anderen Projekten, bei denen unter größter Anteilnahme der Öffentlichkeit die Wirklichkeit zum Traum wurde (Saturn/Neptun) oder andersherum, dass Christo der "eigentliche" Künstler war und Jeanne-Claude "nur" die Organisatorin. Als sie merkten, dass sie dabei hintenüber fiel, haben beide begonnen, diese Legende, die sie anfangs fütterten, um akzeptiert zu werden, mantrahaft zu bestreiten. Wieder und wieder. Alles, aber auch alles, sei immer von beiden gekommen. Astrologisch kann man das gut nachvollziehen:

Er hat den Steinbock als aufsteigendes Zeichen, sie den Schützen am AC, der nicht wirklich gewandt ist in kühler Plan-Erfüllung. Dazu bringt sie auch den Neptun-Saturn am MC-IC mit, sie wird also nicht sofort und "natürlich" so stark wie er sichtbar mit dieser Konstellation über der "Wichtigkeits-Achse" als Künstlerin. Am MC vernebelt Neptun manchmal eher komplett die Bedeutung. Aber er ist eigentlich hier, bei ihr, der Sog in die sehnsüchtigen Überwelten und künstlerische Zeitlosigkeit, nur macht er eben auch unsichtbar.

Während andererseits Christo mit der zwingend wirkenden Erfolgs-Konstellation Pluto Herr 10 auf DC und dem DC-Herrn Mond umgekehrt am MC (aus 9), beide im Wasser, ein sofort auffälliger Spürer ist und den Doppel-Whammy-Applaus dann abbekommt. Er hat ihn immer Jeanne-Claude gewidmet, all den Beifall, den er allein gar nicht wollte, und die Welt manchmal sogar damit genervt, zu erklären, dass sie auch im Schaffen unzertrennlich waren, schon zu Beginn aller Zeiten. Also immer. Jeanne-Claude, nicht nur eine Muse, sondern Künstlerin wie er selbst. Wie es wohl korrekt und angemessen war, wenn man sich die Lagerungen ansieht.

Mit Mond-Jupiter in 12 (auch ein schaffender Geist, sehr im Schatten) und der Sonne in 7 konnte sie ihm jedoch durchaus auch "folgen", ohne entselbstet zu sein. Dazu waren sie beide zu eigen und pur und unberührbar von anderen und Anderem. Mit diesem Saturn-Neptun, der jetzt im Transit seine Achse 11-5 konflikthaft ins Schwingen bringt, wobei der laufende Neptun auf Spitze 2 nun ihn selbst, den Künstler, verzaubert. Und ihn ihr wieder sehr nah sein lässt, aber auch anderen. Jeder für sich, damals, durch diese Opposition an sich schon sehr stark, weil an Zerreißproben gewöhnt, die umgewertet werden wollten. Das hat dieses Paar auch zu einem kleinen Mythos mutieren lassen: Nicht nur den bald dann schnell fälligen Kunst-Verdacht, bei allem, was sie da anboten, zwischen Jungfrau und Fische, Funktionalität, Tarnung, Environment und Erhöhung ins Wahrhaftige durch die Veränderung, haben sie sich mehr als verdient. Sondern natürlich das Prädikat Kunst. Ist Kunst. Ist, was Neptun, den Traum, zur Wirklichkeit, Saturn, macht. Oder umgekehrt. Manchmal Liebe. Etwas ganz anderes, dazwischen, was leuchtet.

"Marke und Vermarktung, Kunst jenseits des Kunstkontexts: Das hat Christo zuweilen den Ruf des Scharlatans eingebracht. Womit nur boshaft umschrieben ist, dass seinen Werken etwas tatsächlich Magisches anhaftet: Ein wilhelminisches Gebäude wird zur schimmernden Skulptur, eine vermüllte Pazifikinsel verwandelt sich zur bunten Seerose, und ein winternasser Park wird zum herzwärmenden Erlebnisraum." (Tagesspiegel) 

Bilder (bearbeitet): GerhardSchuhmacher (talk) 14:11, 25 April 2014 (UTC) (Standbild Video-Dokumentation) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], + Marco Del Torchio 95 (Own work) [CC BY-SA 4.0} + Reinhard Kraasch [CC BY 4.0] (both http://creativecommons.org/licenses/by/4.0), via Wikimedia Commons + Pixabay 

Freitag, 29. März 2024

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