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Astro-Labor

Nicht mit dir und nicht ohne dich

girl leaping silhouetteScheidung oder Sprungbrett in neue Beziehungs-Formen?  Oder: Ich kann nicht wirklich mit dir, aber auch nicht ohne dich - nicht nur in menschlichen Partnerschaften. Wie gesagt, zur Zeit stehen ja Venus und Uranus in einer echten Rezeption zueinander - sprich, beide jeweils im Zuhause des anderen UND gerade noch in einem ablaufenden Quadrat. Allein das wirkt schon doppelt - wie ein Stabmixer, der zwei astrologisch nicht fließend zueinander passende Kräfte verrührt, bis etwas Neues entsteht. Unterwegs kommt es immer wieder zum Risiko von Brüchen. Jede der symbolisierten Energien taucht nämlich jetzt eine Weile (bis Venus Wassermann verlässt) nur noch mit der anderen zusammen auf. Auch jede ersehnte Nähe bringt darum gerade wenigstens einen zarten Hauch von Ferne mit (und manchmal mehr), jede gewollte Entfernung sucht stärker als sonst die Annäherung. Das Gleichgewicht wackelt.

0000AtoolsBei Venus-Uranus spürt man in sich und anderen (auch in Situationen an sich) eben die beiden Königskinder, die nicht zusammen kommen können - weil das Wasser viel zu tief ist. Zwischen Aquarius und Taurus liegen im Tierkreis noch Fische und Widder, ein Neptun/Mars also. Ein Aspekt, der sich gern sehnt, aber auch immer wieder vor Bindung flieht, weil er aus dem Niemandsland kommt, nur einen Impuls spürt, aber noch keine richtigen Grenzen hat.

Kurz: Aus Sicht des logischen Tierkreis-Verlaufs fehlen in dieser Konstellation Ve/Ur noch die "wahren" Gefühle = Transzendenz und Durchdringung (Neptun) und der zwingende Willens-Reflex nach vorn (Mars). Dieses Klima spielt sich ja spürbar gerade auf vielen Ebenen ab. Denn auch Mars und Saturn im Wassermann werden über Konjunktionen mit den beiden Zeichen-Herrschern Ve/ur mitgezogen ins Pingpong zwischen Absicherung und radikalem Durchschneiden von Knoten. Genereller kommt da oft eine Stimmung von "Gorgo und Eismann" auf - wir wollen ja irgendwie, aber es wird uns auch schnell zu viel. Das alte Nähe-Distanz-Problem. Gern genommen in Beziehungen, aber auch in politischen Verbindungen. Geht einer dann auf den anderen zu, rückt der andere ab, zieht der eine daraufhin wieder zurück, taucht der andere überraschend auf. Dahinter steckt die Suche nach einer guten Balance zwischen subjektiven Bedürfnissen und obejektiven Notwendigkeiten. Und die Aufgabe für beide Seiten, den Raum zwischen ihnen (plus eigenen Grenzen) flexibel immer neu zu verhandeln. Tut man das nicht, fühlen sich alle wie auf einer Wippe (natürlich abhängig vom eigenen Horoskop - wer an diese Konstellationen angebunden ist, spürt das üblicherweise stärker). 

Bei der Rezeption jetzt beherrscht Uranus die Venus, die Venus den Uranus und wieder von vorn. Es entsteht ein Kreislauf, der Nähe und Distanz ruckeln lässt, abwechselnd. Dazu kommt noch eine weitere Betonung des Themas: Venus/Uranus bzw. das Zeichen-Quadrat Wassermann/Stier bildet (nach Wolfgang Döbereiner) mundan auch noch einen sogenannten "Schott". Ursprünglich war damit eine Blockade gegenüber anderen Kostellationen gemeint, die letztlich als Schutz wirkt, um eine (Fehl-)Funktion zu kompensieren (ganz grob erklärt). Wer das noch nicht kennt: Technisch findet man einen Schott erst mal in der Verbindung von Zeichen, die sich über 0° Widder direkt aufeinander spiegeln - sprich, ihren Herrschern, die dann miteinander interagieren. Hier durch Venus/Uranus als Aspekt UND Stier/Wassermann auf der Zeichen-Ebene. So wie ich Schotts seit ein paar Jahren etwas umfassender interpretiere, haben sie als Zeichen-Komplizen etwas wie eine stabile "geheime" Verbindung, die sich bloß an der Oberfläche selten sofort zeigt. Dafür muss man sich die Effekte erst mal genauer anschauen.

rezeption

Ein Schott weist aus meiner Sicht ganz praktisch auf den Schatten im Selbstausdruck hin, der dann Zeichen-Betonungen zueinander zieht, obwohl sie auf den ersten Blick unterschiedlicher gar nicht sein könnten. Wie eben Stier und Wassermann oder Krebs und Schütze. Weil sie ja ganz gern auch mal miteinander in Trouble geraten - und in nicht gerade natürlicher Harmonie mit einander verbunden sind. Soll heißen, viel läuft da spontan anders, milde gesagt. Gemeinsam haben sie oft aber bestimmte Drehs. Bleiben wir mal bei dem aktuellen Beispiel: Stier hat etwas, was Wassermann unbedingt braucht und umgekehrt. Einmal sehen wir ja stierische Stabilitätssuche, die eindeutig immer wieder ausgedrückt wird, als Sicherheits-Orientierung und Marathon-Power bereits in der Anlage. Was so gerade Uraniern häufig fehlt. Wassermann bringt dafür schnelle, innere Distanz und objektivere Sicht mit.

Auch in eine Zeit-Qualität. Was Stier-Besetzungen sich manchmal wünschen, aber auch fürchten, weil sie es automatisch so nicht leben können. Darum werden Verbindungen zwischen Horoskopen, die miteinander Schotts erzeugen, oft zwar unterschwellig als sehr vertraut empfunden. Aber sie sind leider nicht sofort entspannt zu genießen. Man muss ja erst lernen, sich anzupassen an das, was man noch nicht als zu einem selbst gehörig entdeckt hat. Alles, was einem fremd vorkommt im Ausdruck oder der Funktion. Oft begegnen mir eben genau dann, wo ich vor einer ausgleichenden Lösung von einem meiner Extreme wegsprinte, Menschen mit Zeichen oder Planeten, die mit meinen Schotts bilden.

Zusammen sind wir stärker. Das heißt, bei einer Schott-Beziehung kommt plötzlich etwas Wichtiges in meiner Selbstwahrnehmung hinzu, was ich allein an mir nicht gemerkt oder entwickelt habe. Im Beispiel: Als Stierbetonung muss ich Distanz entwickeln (auch körperlich!), als Wassermannbetonung etwas Dauerhaftigkeit und Konsequenz. Im Leben soll ich auch das Chronifizieren lernen, damit ich ins Gleichgewicht komme. Für Schotts gibt es dabei viele Möglichkeiten - zum Beispiel Mars in Jungfrau bei der einen und Venus in Waage beim anderen oder einen synastrischen Merkur/Saturn als Zwischenaspekt von beiden. Manchmal stehen auch nur Sonnen oder Monde in Schott-Zeichen, was wieder einer Dominanz des Schotts als "Lebens-Überschrift" betrifft. Damit entsteht auf genau der Ebene dieser Spiegelungen ein starkes Band von gegenseitigem Nutzen. Umso stärker, wenn sich die Planeten dann auch noch direkt auf einander spiegeln. Was aber insgesamt nicht so einfach zu gebrauchen und zu verstehen ist.

Man muss ja immer erst seinen eigenen Schatten heben, um zu erkennen, dass die speziellen Talente des Spiegelzeichens auch eine sehr starke, aber unterentwickelte Gabe in einem selbst darstellen. Beispiel: Jeder Mensch mit persönlichen Stier-Faktoren lebt leichter, wenn er gelernt hat, Distanz (zu sich selbst und anderen) zu halten. Sonst wird Stierisches leicht verbohrt. Immer wieder kommt man vorher in Situationen, wo Abstand  gefordert wird oder man begegnet Menschen, die diese Themen in einem stark triggern. Erst, wenn auch zB Stiermond Existenz und Wert seiner uranischen Talente im Emotionalen sieht und begreift, ist er frei, sich wirklich so sicher und stabil aufzustellen, wie sein Stier-Planet es kann. Jeder Ausdruck muss seinen Schatten also nach Hause holen, um in eine gute Mitte zu kommen. Schottzeichen-Qualitäten ziehen einen darum auch häufig aus Abhängigkeiten einer Identifikation heraus. "Ich will ihm immer nah sein!" Wirklich? Ja, wenn du einen Wassermann-Mars (oder Vergleichbares) bei dir hast, der sich gern entzieht. Wenn er aber plötzlich den Stier in sich entdeckt und mehr körperliche Nähe braucht, wirst du lernen, wieviel Distanz du selbst auf einmal versuchst, in eure Beziehung einzubringen.

Was fehlt am meisten?

Wassermann-Besetzungen profitieren umgekehrt stark, sobald sie sich zu etwas mehr Konsequenz und Dauerhaftigkeit disziplinieren können. Dann legt ihnen ihre eigene Sprunghaftigkeit, Slalom-Neigung und Sprinter-Energie nicht mehr so oft wie sonst Steine in den Weg. Man schafft als Uranier mit Schotts oder anderen Ausgleichs-Konstellationen (durch Partner oder Transite) eine Weile Voraussetzungen, sich in seiner exzentrischen Eigenheit besser abzusichern. Das Schott-Zeichen zeigt immer, was am meisten fehlt. Jeder Anlage hat der Tierkreis ja an sich schon die Spiegelgabe einer Schott-Phase als Gabe in die Wiege gelegt. Die meisten wissen es nur nicht. Das gilt erst mal ganz generell - weil jede Horoskop-Hälfte sich über die kosmische Spalte auf die andere Zodiak-Seite abspiegeln lässt. Genau dort wird unser psychologischer Schatten anzeigt, im Spiegelpunkt jedes Planeten. Das heißt, dass wir alle uns sofort ansehen können, was z.B. das Schott-Zeichen der eigenen Sonne oder des Mondes ist. Oft findet sich diese Qualität dann in Radixbildern wichtiger Menschen als Anlage wieder. 

Ähnlich wie bei Venus/Uranus (Stier/Wassermann) läuft es bei jedem Zeichen, nur mit anderen Themen. Schotts sind: Widder/Fische (oder Mars/Neptun - Aktivität/Passivität, momentan bildet deshalb auch Chiron einen Schott zu allen laufenden Fische-Planeten), Zwillinge/Steinbock (Merkur/Saturn - Flexibilität/Beharrung), Krebs/Schütze (Mond/Jupiter - Emotion/Vision), Löwe/Skorpion (Sonne/Pluto - Eigenständigkeit/Verbindlichkeit) und Jungfrau/Waage (Merkur/Venus - Praxis/Theorie). 

cow jumps over the moon

Rezeptionen und Schotts funktionieren in einer Hinsicht ganz ähnlich, sie sind wie ein Zeigefinger, der auf etwas besonders Notwendiges im Ausgleich hinweist. Sie entstehen nur anders. Wer schon im Radix einen echten Schott durch Zeichenbesetzungen hat (etwa einen Zwillinge-Mond und einen Steinbock-Mars) oder eine Rezeption (gegenseitige Beherrschung von Zeichen-Besetzungen über Kreuz - wie Mars im Krebs und Mond im Widder) weiß sofort: Hier geistert ein spezielles, ganz wichtiges Thema durch mein ganzes Leben. Es vermischt zwei Prinzipien, wird immer dominant sein, schwer von außen zu knacken (Das ist mein Job!) und sollte mir letztlich nützen, wenn ich es verstanden habe. Rezeptionen und Schotts sind beide, anders als Konjunktionen, ja nicht so einfach zu isolieren in ihre Bestandteile. In ihnen steckt gerade darum sehr viel Energie, die bereichert.

Benutzen kann man sie aber nur, wenn man ihren Zusammenhang für sich auch als Hilfe versteht, weil man ihn überhaupt erst entdeckt und durcharbeitet. Meist stößt man aber zunächst auf die dazugehörigen Ambivalenzen: "Ah, ich habe doch eine Löwe-Sonne, aber den Pluto im Skorpion - das passt ja gar nicht!" Doch. Durch den Schott kommt Selbstwirksamkeit und eigenständige Vitalität mit Loyalität und starken Verpflichtungsgefühlen spontan in einem Menschen zusammen. Wenn auch immer wieder innere Debatten entstehen. Wo sich Löwe- und Skorpionhaftes sonst eher stören, wird hier auf Umwegen ein Schuh draus. Wenn ich verstehe, welche Schätze ich da in mir habe jedenfalls. Ich werde mich so mit mir auseinandersetzen müssen. Denn: Solange ich autonom irgendwen oder etwas regiere, schaffe ich sonst eher keine Du-Bezogenheit - der Pluto wird mich mal hineinzwingen, mal nicht.

Bei Schotts passiert das automatischer. Habe ich keinen Schott im Radix, begegnen mir manchmal eben Plutonier oder Löwe-Menschen bei einem Transit, der sich auf meine Schatten-Qualitäten bezieht. Was immer mich an ihnen dann besonders aufregt, ist vermutlich genau das bisher unentdeckte Talent. Es steckt auch in mir, aber ich weise es immer noch ab. Wenn der Schott vital wird, geht das nicht mehr. So lerne ich mich besser kennen, durch das, was ich im andern am Liebsten aus dem Weg hätte. Die eine hat, was dem anderen fehlt. Sie spiegeln ihren Schatten. Die jetzige, mundane Rezeption von Venus und Uranus, die gerade aus dem Quadrat herauslaufen, wird das Thema "Gehen oder Standhalten?" noch mal schärfer aufrufen.

Beide werden sich ja noch mal direkt aufeinander spiegeln (am 24. März läuft dieser starke Schott-Aspekt erneut). Auch politisch bringt das übrigens schon die ganze Zeit, seit Venus im Wassermann, einen Nähe-Distanz-Touch mit. Unter Venus/Uranus, in welcher Form auch immer, geht es ja um Freiheit oder Bindung. Darum kommt es bei Auslösungen mundan (vor allem, wenn sie direkt = durch schwierige Aspekte wie Quadrat, Opposition und in gewisser Weise Konjunktion entstehen) öfter zum Sturz von Systemen. So eine Lagerung zeigt ausnahmslos an, dass entweder irgendwo eine Bindung zu eng geworden ist, die man unbedingt lockern muss, damit man weiter friedlich koexstiert. Deshalb nannte man eine Konstellation zwischen Herrn 2, 7 und 11 oder Venus und Uranus früher auch den "Scheidungs-Aspekt".

Heute sind die Maßstäbe weiter geworden - und Beziehungen sowieso nicht mehr so dogmatisch verbindlich. Wenn Schott-Planeten zusammen kommen, können sie aber auch darauf hinweisen: Zwei sind zu weit weg voneinander. Wenn sie sich nicht endgültig trennen wollen, wäre es besser, sich an gemeinsame Verbindlichkeiten unter Beachtung des gegenseitigen Freiraums zu erinnern. Auf die mundane Ebene bezogen, darf man Schotts oder Rezeptionen und vor allem Venus-Uranus-Konstellationen nicht unterschätzen. Sie bringen Frischluft mit. Manchmal auch eine eiskalte Brise. Die komische Atmosphäre von wenig nachvollziehbarer Nervosität und Impulsivität - und das Risiko von Brüchen, wenn man gegenseitige Zugehörigkeiten (Venus) nicht etwas distanzierter (Uranus) aus der Vogelperspektive betrachtet, ohne sie ganz zu bestreiten. Der Mittelweg macht's, das ist so ein roter Faden, an den man sich dabei halten kann.

Irgendetwas will ausgeglichen werden - oder es bricht plötzlich auseinander.    

Bilder (bearbeitet): Publicdomainpictures + Loop!

Donnerstag, 28. März 2024

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