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Adventskalender 17: Vollmond-Klima

Der Mond ist so rund, dass die Scheibe der Erde darunter in eine viel zu kleine, zerbrechliche Demut fallen müsste. Die Sterne so mutig, dass sie darum kreisen und doppelt glänzen. Aber Jupiter schläft nicht, wenn Sonne nachts im letzten vollen Schein von Frau Luna im Schützen steht und er von ihr beherrscht wird. Das ist die Zeit der Kinder, der Träume, des Wachsens und des Wünschens. "Mehr", schrie der kleine Häwelmann, "mehr, leuchte, alter Mond, leuchte!"

Theodor Storm, mit Jupiter, Uranus und Neptun im Schützen und Sonne im Mond-Haus und umgekehrt (RADIX), hatte vielleicht einen besonderen, gelebten Bezug zu den Mondphasen. Darum erfand er auch den kleinen Häwelmann, einen Jungen, der einfach nicht genug bekommen kann und nachts in seinem Bettchen über's Himmelszelt fährt und den Mond in seine Dienste stellt.

Der Dichter hatte Jupiter eben im eigenen Zeichen und wusste eine Menge über Hybris und die Zeiten, in denen einem so gar nicht nach Demut zumute ist.

Obwohl er als Jungfrau-Sonne für poetischen Realismus bekannt wurde. 

Heute ist so ein Mond - der letzte Vollmond, bevor das Jahr abnimmt und geht, mit allem, was es uns geschenkt und genommen hat. Es ist gut, nach dem Neumond, der den Abschied in seinem Wachsen ankündigte, jetzt auch wirklich bewusst Adieu sagen zu können. Damit der neue Anfang pur, klar, direkt und fraglos wird - wie die Phase danach, die Kraft aus der Form, im Steinbock.

Manchmal muss es erst wehtun, damit es dann hilfreich werden kann. All das steckt schon in der Achse und ihrem Schatten.

Auf der Rückseite, im Spiegelbild eines Vollmondes auf der Achse der Erweiterung und schneller Ideen (Merkur-Jupiter) wartet ja ein massiver Mond-Saturn, durch die Herrn der Zeichen (Krebs und Steinbock), in die sich Schütze und Zwillinge in der Erscheinung über 0 Grad Widder spiegeln. Sprich: Die Sehnsucht nach der Party des Vergessens vorm Schließen des Zeitfensters drückt sich immer auch in äußerster Wehmut und Kompensation durch das aus, was nun mal gefehlt hat. Dieser Mix macht auch den Reiz und die Besonderheit der Wochen vor und nach Weihnachten aus. Feiern und gleichzeitig das Skelett der Vergangenheit erkennen und mit dem Fleisch der Zukunft füllen. Die nur werden kann und Ergebnisse bringen (Saturn), wenn sie über den Horizont wieder herunter in die Ebenen steigt..

Die Feier des Erreichten liegt ja nur immer dann in der Zukunft (Schütze), wenn es jetzt nicht gewürdigt wird. Das Klima der stillen Zeit, in der Mond zurückkehrt zur Sonne, ist darum auch so gebrochen. Aber es muss kein Drama darin sein. Denn wenn man es fertig bringt, alles, was ist, in die Dankbarkeit einzubeziehen, das Bittere mit dem Süßen zu nehmen und am Boden des Mond-Saturn, der ewigen Suche nach einem Anker, schon das Aufsteigen der Größe zu finden, dann ist alles gut. So gut es eben sein kann.

Mars-Pluto-Uranus wirft in diesen letzten Tagen 2013 schon die Schatten eines heftigen Drangs, zu verändern voraus. Aber wenn aus notwendigen. mentalen Rissen im Karton nicht wirklich Transformation, Wandlung, tiefe Einsicht wird, erschöpft sich der Antrieb letztlich immer im Verteilen von schwarzen und weißen Kärtchen an immer nur die anderen. 

Saturn-Jupiter und Neptun-Knoten - die beiden Trigone zum Jahres-Ende - versprechen, dass das Alte nun bedingungslos gehen kann und nicht nur neuen Königen, sondern auch dem neuen Königreich in uns selbst Raum zum Atmen verschafft. Man muss es nur wollen. Man darf es ruhig träumen. Man soll es nicht ausschließen. Wie meinte noch die Sonne, als der kleine Häwelmann es wieder mal übertrieben hatte? 

»Junge«, rief sie und sah ihm mit ihren glühenden Augen ins Gesicht, »was machst du hier in meinem Himmel?« Und - eins, zwei, drei! nahm sie den kleinen Häwelmann und warf ihn mitten in das große Wasser. Da konnte er schwimmen lernen. Wie wir alle. Das ist eins der Gebote und das Versprechen dieses Vollmondes. 

Bild (bearbeitet): By John Fowler from Placitas, NM, USA (Full Moon  Uploaded by russavia) [CC-BY-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons

Freitag, 29. März 2024

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