Loop!

Buntes

Frauen vor: Leonor von allen Heiligen

Frischer Wind für Spanien:

"Große Bürde, kleines Mädchen" hätte das Motto heißen sollen. Denn als man gestern den 6. Felipe zum neuen König krönte, wurde aus Infantin Leonor, 9 Jahre, beim Transit von Mars-Uranus über ihren Waage-Mond-Mondknoten (und Saturn Quadrat Lilith-Neptun) auch die jüngste Thronfolgerin Europas. Prinzessin von Asturien heißt die Skorpion-Sonne mit Löwe-AC jetzt offiziell und wird, wenn alles gut geht, nach langer, langer Zeit der Männer im Ring irgendwann nächste Königin. Wie die letzte ihrer seltenen Vorgängerinnen, die 1870 abdankte, ist Leonor astrologisch stark.

Mit Isabella II.,1830 als Waage-Sonne in 8 mit Löwe-Mond in 7 geboren, hat das Kind viel gemeinsam. Ein empfindsames Sonne-Neptun-Quadrat und MC-IC-Umkehrung in Stier-Skorpion. Mama Letizia ähnelt Leonor durch das disziplinierte Sonne-Saturn-Quadrat. Man soll sich als Frau unter Spaniens Krone immer noch bescheiden können und ab und zu höchstens innerlich flüchten, wenn man sich Traditionen beugen muss. Papa Felipe bringt zwischen Kür und Pflicht sowieso die unruhige Wassermann-Sonne in Haus 10 mit. Bei allen sonstigen, verblüffenden astrologischen Ähnlichkeiten mit Juan Carlos (Loop! Artikel Ein trauriger König dankt ab) verbindet ihn Uranisches mit der Moderne: Frauen, das sagte er in seiner Antrittsrede beim Generations-Wechsel, sollen drum auch künftig eine größere Rolle bei Hofe spielen. Ein Bruch mit Spaniens Machismo-Motto. Trotzdem steht gerade seiner kleinen Tochter ab jetzt ein weiter Weg ins Selbst bevor. 

Denn auch für Leonor de Todos los Santos ( = Allerheiligen) ist der Drops ja noch nicht gelutscht. Kommt etwa doch noch ein Brüderchen (Dona Letizia ist erst 41), fehlt bislang die Verfassungs-Änderung, um feministischeren Wind durch den kleinen Zarzuela-Palast ziehen zu lassen. Wo sie alle - statt im Schloß - wohnen und sich offenbar liebhaben, wie viele Küsse gestern zeigten. Selbst wenn man die Menschlichkeit der traditionell steifsten royalen Familie Europas sonst nicht so sehr ansieht. Gegen den üblichen Umgang wirkte die cleane, coole Veranstaltung unter Mars-Uranus mit Blick auf die Familie beinah wie eine Explosion der Liebe. Die neue Königin Letizia (Sonne-Mars in Jungfrau) verlor nach der Heirat mit Felipe leider ihren kurzen Kampf gegen Konventionen. Sie musste den Kopf senken und sparte sich fortan muntere, bürgerliche Angewohnheiten wie die, den Gatten einfach zu unterbrechen. Und Leonors Oma Sofia, wie die Enkelin Skorpion, wurde ebenfalls Team-Spielerin und blieb in der Öffentlichkeit hinter Don Juan, dem Elefantenjäger, in Sachen Aufmerksamkeits-Ökonomie stets einen Schritt zurück. Nur gestern, da warf sie ihrem Jungen, der nun König ist, einen vorsichtigen, aber begeisterten Luftkuss zu. Mit dem formalen, strengen Kosmos dieser Vorgängerinnen wird Leonor einmal zu kämpfen haben.

Isabella von Spanien, die letzte echte Königin, war plutonisch. Ihre Sonne in 8 entsprach Leonors Skorpion-Sonne, der Mond in 7 deren Waage-Mond. Nur wird das Leben der Nachfolgerin hoffentlich ganz anders verlaufen. Denn diese letzte Regentin wurde mit knapp drei Jahren auf den Thron statt den Kinderstuhl gesetzt. Da hatte sie Mars auf der Sonne (übrigens fast beim heutigen Mars-Stand) und Neptun am AC. Schluss war's mit der Selbst-Verwirklichung und aufschreien durfte man auch nicht. Mit 13, als Saturn auf Neptun und Pluto in Opposition zu ihrem Merkur stand, erklärte man das Kind kurzerhand für mündig. Mit 16 musste Isabella heiraten, einen kränklichen Hochadeligen, von dem man dachte, dass er keine Kinder zeugen könnte. Eine Sache politischer Schachzüge. So sicherte man sich in royalen Steinzeiten quer durch Europa Bündnisse. Ohne Nachkommen wäre Spaniens Thron an Frankreich gefallen, da Ludwig XIII. zweiter französischer König aus dem Geschlecht Bourbon, ein Vorfahre war. Aber Isabella machte dem Groß-Projekt einen Strich durch die Rechnung. Mit dem gar nicht schwächelnden Gatten, der Titularkönig wurde, bekam sie doch noch 12 Kinder, allerdings überlebten nur vier von ihnen. Genug, um Sohn Alfons, einem Schützen, die Krone weiterzugeben.

Speziell ist in der Synastrie der letzten und vermutlich nächsten spanischen Königin die Genealogie: Leonor und ihre berühmte Vorfahrin haben beide astrologisch Biss - mit Löwe-, Waage- und plutonischer Betonung. Besonders interessant ist die Skorpion-Lilith Isabellas, die auf Leonors Sonne sitzt und den familiären Wanderpokal der starken Frauen symbolisiert, die eigentlich in den Fokus gehören. Den flüchtigen Fische-Mars, der immer transzendent bleiben muss, wenn Saturn Formalia fordert, hat die Ahnin Juan Carlos und Felipe mitgegeben. Leonor dagegen bekommt Isabellas Haus 2 Position des kosmischen Initiators als Zeichen mit. Im Stier steht er auf der vertauschten MC-IC-Achse, die sie teilen.

Dazu kommt Leonors Lilith aus 12, ist also verborgen, aber sie hat dennoch eine AC-Konjunktion und wird damit später ihre weibliche Rolle und das Selbst-Gefühl aus dem Löwen deutlich mitprägen. Hier wächst zwar ein Mädchen heran, dass sich - wie alle Monarchen - auch den alten Regeln fügen muss, aber das Saturn-Uranus-Problem der Bourbonen (Loop! Artikel Die Sage vom Elefanten + vom König), der Kreidekreis von Pflicht und Freiheit, kommt diesmal ganz anders daher. Leonors Durchsetzung ist speziell, gründlicher und eindeutig selbst-bezogener als die der Frauen (und auch Männer) vor ihr. Zumal sie mit Sonne-Jupiter einen feurig-energetischen Ausgleich zum häufigen, klebenden Fix-Bezug der Könige über die Lichter hat - mehr Vision.

Letizia, ihre Mutter, bringt im Radix (unten rechts) erstaunlicherweise dieselbe Skorpion-Lilith in 9 mit, wie die alte Isabella. Als die neue Königin noch freie Medienfrau war, spürte man das überdeutlich. Allerdings steht ihr schwarzer Mond im Quadrat zum Wassermann-AC, den Leonors Vater Felipe seit der Heirat mit seinen uranischen Planeten (vor allem merkurisch) anbindet und für sie ausdrückt. Seither lebt Letizia mehr die Jungfrau-Anteile, die sie auch ihrer zweiten Tochter, Sofia, der Kleinsten mit Jungfrau-AC, weitergegeben hat. Diese jüngste der Bourbonen hat übrigens auch wieder den Familien-Fische-Mars. In dieser Riege ist Leonor, die künftige Königin beinah ein mega-individueller Knaller. Ihr Ausdruck wird einmal dominant sein, mit Skorpion-Sonne in 3. Sie wird sich mitteilen müssen - und auch die eigenen Vorstellungen.

Mit Schütze-Venus-Pluto an Spitze 5 (am der Form halber gezähmten Mond ihrer Mutter in deren 10. Haus, siehe rechts, via Astro-Databank) wird es vermutlich beim Heranwachsen Flügelkämpfe geben. Um eine neue Unbedingtheit und die Frage nach Kompromissen oder nicht im Hause Zarzuela. Mit der Mama verbindet Leonor aber ebenfalls eine Achs-Umkehrung, wie mit der Vorfahrin Isabella. Das spricht von deutlicher Nähe. Hier ist es das Löwe-Wassermann-Prinzip, das sich wiederholt. Wie sehr Letizia auf ihre Älteste (bzw. beide Töchter) bezogen ist, obwohl sie manchmal so kühl daherkommt, sah man beim Sach-Ereignis Krönung im Parlament (ohne weitere europäische Köpfe):

Leonor stellte sie beim Händeschütteln jeden Gratulanten mit Namen vor und observierte angespannt rund um die gesamte Zeremonie gleich mehrmals pro Minute ihre braven Kids. Mit scharfem Blick. Da flogen kleinste Gesten hin und her, mit denen sie das Verhalten ihrer Mädchen kaum sichtbar korrigierte. Die stramm standen und saßen. Anders als das Mini-"A-Team" der holländischen Royals (obwohl auch bestens erzogen) beim selben Anlass. Gegen die Spanier wirkten Amalia, Alexia und Ariane geradezu verwildert fröhlich und ungehemmt "normal".

Leonor und Sofia, die kleine Fast-Königin und ihre Schwester, reagieren eindeutig auf Letizias extreme 7. Haus-Betonung. Seit der Heirat ist sie ängstlich um ihre Öffentlichkeits-Wirkung bedacht. Mit Saturn in 4 im Quadrat dazu versucht sie sich familiär ständig anzupassen. Aber ein so initiativer Sonne-Merkur-Mars-Aspekt wie ihrer lässt sich trotzdem nicht ganz wegschieben. Vielleicht wird die neue Königin auch nach 10 Jahren Ehe noch deshalb von einigen Spaniern abwartend bis misstrauisch betrachtet. Kongruenz im offenen Anderssein und eine gewisse Härte würden die "Untertanen" möglicherweise eher verzeihen als den chronischen Versuch, genehm zu sein und dahinter doch man selbst zu bleiben. Mit eigenem Kopf und Durst auf ein eigenes Leben. Ein ständig diszipliniertes Verhalten also, das Letizias Charisma inzwischen mehr und mehr auszehrt.

Uranus in Waage bleibt ja freiheits-hungrig, aber fügt sich immer wieder luftig und rational auch den gedachten Öffentlichkeits-Forderungen. Auf Spitze 8 vor allem zugunsten von verpflichtenden Bindungen, wie der Ehe. Dona Letizias Töchter, die neue Prinzessin von Asturien und Sofia, die auch einen Waage-Mond hat, reagieren auf all die Lasten der weiblichen und männlichen Amtsträger vor ihnen jedenfalls fast mechanisch wohlerzogen. In einem Universum vergangener Riten und Regeln mag das ein Talent sein, gesund ist es für Individualisten nicht unbedingt. Wo Sofias Sonne noch den Schutz der Stier-Sippe braucht, greift Leonors Mars das gleiche Prinzip auch an, mit dem Ziel der eigenen Regeln am MC. Astrologisch wirkt sie eher wie ein starker Charakter mit festen Vorstellungen davon, wer sie ist und sein will. Bei diesem Löwe-Saturn in 12, außen so unsichtbar, innen als Erbe zu heben, untersteht sie dem alten Prinzip der Zähmung, das sie anders für sich integrieren muss. Eine Art Erlöserin, wie alle Träger von 12. Haus-Stellungen, für das Familien-Verdrängte.

Verantwortung auch sich selbst gegenüber ist ihr Thema. Etwas, was die Bourbonen-Könige oft verpasst haben, denen es so häufig um das Konzept der Pflicht ging. Es scheint absehbar, dass Leonor sich letztlich nicht wirklich verbiegen lassen wird. Und das ist auch gut so. Skorpione sind eigen und Löwe-Aszendenten müssen leuchten. Glücklich sie selbst soll sie also werden. Ob das kleine Mädchen bei bisher 50 Prozent Monarchie-Gegnern in Spanien dann wirklich irgendwann Königin wird oder nicht, ist dann gar nicht mehr die Frage.

Bild (bearbeitet): Quelle - WEBSEITE spanisches Königshaus, Screenshot. 

Donnerstag, 28. März 2024

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