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Adventskalender 7: Virtuelle Weihnacht

Advent - von Rainer Maria Rilke: "Es treibt der Wind im Winterwalde/die Flockenherde wie ein Hirt/und manche Tanne ahnt wie balde/sie fromm und lichterheilig wird;/ und lauscht hinaus. Den weißen Wegen/streckt sie die Zweige hin - bereit/und wehrt dem Wind und wächst entgegen/der einen Nacht der Herrlichkeit."

Rainer Maria Rilke war ja selbst ein Advents-Kind - geboren an einem 3. Dezember und gestorben im letzten Monat des Jahres. Ein höchst beeindruckbarer, schwärmerischer Schütze, dem die ganze Kälte des Winters in den Knochen steckte, mit Sonne im Haus des Mondes, in 4.

 

Darum vielleicht auch der Bezug zum Weiblichen, diese übergroße Empfindlichkeit, Bindung an das Seelische, der Sinn für Drama und Melancholie. In seinen ersten Jahren hat ihn seine Mutter wie ein Mädchen auf- und angezogen. Und er hieß auch eigentlich René, der Wiedergeborene. Warum?

Ihr erstes Kind, seine ältere Schwester, die er nie kennenlernte, war als Baby gestorben, worüber Mama "Phia" nicht hinweg kam. Rainers Herr 8 Mars steht dazu passend im virtuellen Wassermann, im Quadrat zu Merkur in 3, dem Viel-Redner oder -Schreiber, dessen Ausdruck vom Tod eines Geschwisters herausgefordert wird. Sehnsucht nach Vollständigkeit und Besetzung von der eigenen Funktion als Mediator prägen seinen Ausdruck für immer.

 

In Rilkes Radix (links, Quelle Astro-Databank, Rodden Rating A) findet sich auch am DC das zauberhafte Gewebe der Außenwelt, die er so oft in ihren Vernetzungen beschrieb. Das ist auch ein Talent der pragmatischen Jungfrau-Aszendenten, die eben das Draußen am Deszendenten polar als so magisch sehen, fühlen, hören und begreifen können.

Hier ist die übergriffliche Mutter abgebildet, die sich in alles einmischt, als doppelt uranisch (Mond im Wassermann mit Opposition Uranus), genau wie der Versuch des zarten Jungen, überall anzudocken, wo Wärme versprochen ist (Mond-Saturn) und schließlich der immense plutonische Druck aus einem zodiak-umspannenden Quadrat in den Fix-Zeichen, der sich auf den nervösen Mond derartig stark niederschlägt.

Aus der Not der mächtigen Überlagerung durch das so angespannte Seelische machte dieses Winterkind am Ende das, was Millionen berührte: Seine Kunst, die ebenso verzaubert, symbolträchtig wie überwältigend schön und klug war. Oder anders: Im Problem liegt eben immer die Lösung, im Gift auch stets eine unerwartete Heilung. 

Bild: Corradox via Wikimedia Commons

 

Donnerstag, 28. März 2024

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