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Buntes

Boris Becker & die Sache mit der Scham

Der eine schämt sich, der andere nicht. Dann schämen sich eben die anderen für ihn mit. Boris Becker, Skorpion mit Schütze-AC (und Lizenz zur Demonstration eigener Größe) verlagert während seines Pluto-Uranus-Transits über Venus-Saturn mal wieder sämtliche edlen Aufgaben der Selbsterkenntnis an die dankbare Öffentlichkeit. Während andere mit Mitte 40 nicht mal an ihre erste Biografie denken, hat er nun schon die zweite verfasst. Jupiter, Uranus und Pluto in 9 - Mensch schreibt und twittert viel, lang und gern. Diesmal entstand offenbar eine Art Liebes-Beichte, über die besonders jener zweite Skorpion aus der ersten Becker'schen Ehe begeistert sein wird: Ex-Frau Barbara, einst Feltus, dann Quinze, nun wieder Becker. Samt ihrer auf Loyalität bedachten, skorpionischen Sonne-Venus-Konjunktion und Saturn-Lilith in den Fischen. 

Auch am Fall ausgerechnet dieser Babs (und einiger anderer General-Schuldiger) erklärt „das Bobbele“ jetzt der Welt schmerzfrei die Welt seiner venusischen Beziehungen. Wie es Feuer-AC mit Luft-Liebesleben zuweilen einfach tun muss, wenn sich der Geist und die Kraft seiner bemächtigen und er denkt, es gäbe doch beileibe Beeindruckenderes im Universum als Gift in Syrien oder Schulden in Griechenland. Oder – wenn’s hoch kommt und man zufällig ein paar Autohäuser besitzt – den auch recht spannenden Mercedes-Aktienkurs. Ja, manchmal wünschte man sich wirklich die Monarchie zurück, damit endlich Pluto-Jupiter-Typen wie BB richtig geadelt und mit Hermelin-Mantel-Pflege beschäftigt werden, statt mit Belehrungen – der Domäne des Schützen. Erst recht bei Hyper-Jupiter im 9. Heimspiel-Feld. 

Aber nein, er kann nicht schweigen. Leben ist zuweilen eben düster, auch seins. Nachdem schon die letzte Zelle der Zeugung von Klein-Anna Ermakowa ausgeleuchtet war, wird mit Becker Teil 2 das eigentliche Drama erst richtig verständlich. Zwei Skorpione. Einer davon Mann von Welt. Ganz grandioser Aszendent Zeus mit Skorpion-Trauma, der in gnadenloser, schonungsloser Offenheit seine damalige Opfer-Rolle erkennt: Wie er von der toll gewordenen anderen Skorpionin mal wie verrückt geschlagen wurde, die Pluto Quadrat Mars, ihren Treue-Anspruch, Besenkammern-Schlagzeilen und eine zweite Sohnes-Geburt als Vorgeführte erlitten hatte. Nur weil der Boris so lebenslustig war – aus lauter Not, wie er den Lesern glaubhaft versichert. Begründeter Betrug also. Es gibt nur wenige, die besser schlecht dastehen, als Schütze-Betonte mit beigepackter Luft-Rechtfertigung. Zum Beispiel im Vorabdruck bei "Bild" und anderswo:

In meinem Erinnerungsprotokoll steht: Barbara vollkommen außer sich!" (AZ) 

Erinnerungs-Protokoll, aha. Das braucht man vielleicht auch, wenn man so viel erlebt hat, emotional - und als Krebs-Mond mit dem Erinnerungs-Thema sowieso. Andere nennen sowas Tagebuch. Gut, der Mann hat – wie Ausschnitte des vor Erscheinung stehenden, beziehungsreich biografischen Werks (Titel: „Das Leben ist kein Spiel“) belegen – eben Ansichten. Viel zu viele. Und eine Vergangenheit, die nicht nur aus jupiteral geschwungenen Tennis-Rackets besteht, sondern auch aus Auszehrung durch Ehe. Wobei das Stichwort „Schläger“ an sich ja nicht falsch so ist.

Denn die bittere Wahrheit über die „dunkelsten Zeiten“ des Skorpions Becker mit dem dramatisch wankenden Mond in 8: Einer wie Boris macht als 12. Haus-Sonne (ja, genau, plus Neptun) erst mal vieles heimlich mit sich allein ab, was er von Frauen erdulden muss. Nein, nicht nur in Besenkammern. Auch sonst. Er selbst: Nicht fehlerlos, aber menschlich. Eine Art freundlicher "Dukatenesel" (Lieblings-Rolle, die ihm unflexible Wesen wie Babs und Sandy Meyer-Wölden aufdrängten). Nun, der Gentleman leidet und schweigt, bis ihm der Kragen über ein Jahrzehnt danach doch noch platzt und alles ans Licht will.

Auch für den Mann mit dem Drachen im Radix und Pluto an der Spitze kommt eben der Tag, an dem die Säge sägen muss. Trotz Nerven wie Drahtseilen unterm Ansturm des weiblichen Schicksals - ähnlich wie sein 12.Sonnen-Feld-Kollege Bundespräsident Wulff damals. Nur dass der mit seiner Skorpionin Bettina (heute wieder glücklich mit einem anderen) einen eher zahmen Rosenkrieg erfuhr. Da sie sofort selbst ein therapeutisches Verarbeitungs-Werk verfasste (Loop! Artikel: "Der Drops ist nun wirklich gelutscht") und damit eine vorbewusste Boris-Rolle für sich pachtete. Sie hat eben auch den Skorpion-Merkur wie dieser Mann, der keine Spitze auslässt, aber dazu noch ein Sonne-Jupiter-Quadrat (wie Barbara Becker), das Boris' Schütze-AC zwar ähnelt, nur nicht ganz so uneingeschränkt ich-bezogen ist. Zumal bei Frauen, die Sonnen-Aspekte auch mal famos dem Partner delegieren können.

Aber gegen die Aufklärungs-Wut dieser zwei Skorpion-Merkure kommt Barbara Becker mit einem fast schon naiv gutgläubigen Schütze-Merkur kaum an. Positiviert von einem idealistischen Jupiter-Trigon, was sich alles in allem zwar auch endlos ausreden und -schreiben mag - aber insgesamt doch optimistischer durchs Leben zieht als die moralische Skorpion-Denk-Hardware des Ex-Gatten. Dass er das "absolute Waterloo" seines Scheidungs-Debakels nun nachträglich doch noch in die Öffentlichkeit zerrt, wo ihm langweilig ist - ja, wieso denn nicht? Welt braucht, findet 12. Haus-Sonne, Wahrheit. Auch die eines unaspektierten Merkur, der als Herr 7 in 11 im Hause Becker besonders bezüglich Beziehung zuweilen randaliert wie der uneingeladene, eigensinnige Untermieter. Und im Skorpion stets auf's Feinste Opfer und Täter sucht und findet - gern unter Verflossenen, die ihm gar nichts mehr zu sagen haben. Damit das mal klar ist. Punkt.

Dieser Boris also, König des Center Courts, wurde einst gedemütigt, als hätte es nie Wimbledon gegeben. Geschlagen, als hätte er seiner Frau, der plutonischen Barbara, nie zwei tolle Söhne geschenkt. Eine Steinbock-Sonne (Noah, heute selbst Womanizer) als Ausdruck des väterlichen Steinbock-Mars', eine Jungfrau-Sonne (Elias) für Mutters Jungfrau-Mars. Alles hätte so chillig sein können. Denn gewährte man Babs nicht auch noch (ganz Boris'sches Krebs-Ideal mit Mars in 2) eine famose Großfamilie? Indem er gleich eine niedliche, ihm wie aus dem Gesicht geschnittene englisch-russisch-deutsche Anna (Widderchen aus "Samenraub") nachzeugte? Als die Gattin hochschwanger war - zu ihrer Entlastung, quasi. Und Ex und Söhnen - last not least - den ebenso süßen, nachträglichen Amadeus im Wassermann-Format (Patchwork) lieferte. Zum Wohle des Sports, Spaßes und der Venus-Waage-Balance. Alles nur logisches Ergebnis von Angebot und Nachfrage.

Ich sehnte mich nach Liebe, Geborgenheit und Intimität. Und wenn man das zu Hause nicht bekommt, dann kann es passieren, dass man sich das woanders nimmt, wenn sich die Gelegenheit bietet.“ (HANDELSBLATT, Boris Becker)

Man nötigte diesen Mann, das sollte Lesern jetzt klar sein, ja quasi seinerzeit regelrecht zu seinen Befreiungs-Taten. Nur weil Barbara die fiesen Transite hatte und im "Scheidungs-Krimi" durchdrehte, wird man nicht zur Memme. Da kann ein unbescholtener Sportler trotzdem der Schwache und gerade deshalb Starke bleiben. Boris und wie er die Welt sah. In Miami, auf Fisher Island, wo die schlagende Barbara sich wohl enthemmt ausgetobt haben soll. Obwohl da der Himmel so blitzeblau ist. Auch das nur unsere Vorstellung, die der große Erzähler Becker als Tennis-Jupiter in uns erweckt. Ja, Krebs-Mond neigt starken Bildern zu. Man findet fast gar nicht mehr heraus.

Sprich, der andere Skorpion in der Ehe hatte nachvollziehbar die Nase voll. Damals, 2001, nachdem Boris Becker zwischen Toilette und Toilette eines Nobel-Schuppens ehebrüchig geworden und alles kaputt war, Babs ausgezogen und Boris (unter Plutos Macht-Trieb plötzlich auf dem AC) ethisch noch stärker schwankte als die anderen Leimener Eichen im Klimawandel. Unter einem Härte-Transit, der bei zusätzlichem Saturn- und Uranus-Spannungen zu gemeinsamen Skorpion-Planeten eine Ehe schon in den Wahnwitz treiben kann und Schütze-AC in den Käfig der Übertreibungen. Leidenschaftlich gesehen. Meint Becker, der den jüngeren Boris und seine ehemalige Ehe-Gefährtin diesmal zur nachträglichen Psycho-Analyse selbst auf die öffentliche Couch legt. Zur Freude von Nachbarn, Kindern und anderen unschuldigen Zeugen medialer Kollateral-Schäden. Wahrlich, Skorpion-Schütze! Breite deine Tiefe über die Unterwelt aus, die dein Feuerholz ist! Und lass bloß nichts aus!

Die Besenkammer, verstehen wir das richtig, war also ein erst halb und dann ganz öffentlich gemachter Akt der inneren Qual. Weil es zuhause - siehe oben - viel zu wenig dies, das und alles gab? Große Träume kleiner Männer. So stellt es sich jedenfalls ihm selbst, Dr. Boris Becker, dem psychologisch-philosophischen Denker, heute dar. Was immer die beiden praktischen Erd-Sonnen-Söhne nun zu dem offenen, direkten und eindeutigen Akt der Brüskierung ihrer Mutter durch ihren Vater denken mögen, wird hoffentlich in Folge im Dunkeln bleiben. Und nicht etwa dann Teil 3 der Becker'schen Memoiren füllen. Aber man weiß nie. Im wunderschönen Florida und sonstwo. Der 12. Haus-Sonne ist nichts wirklich wirklich, darum darf sie auch all das Erscheinungslose, was ihr so unter die Füße kommt, behandeln wie sie will. Und es gibt echte Erkenntnis dazu:

In diesem Familiendrama war ich, daran besteht kein Zweifel, das Arschloch.“ (Boris Becker, FOCUS, der offenbar "Bild" zitiert)

Denn so sind sie, diese Stunden für einen Jupiter und Helden, in denen er einfach nicht anders kann, als laut zu reflektieren, wieso man zum Dank für seine Größe getreten und gehauen wird. Ob nun genau so ausgedrückt oder nicht - der Sinn ist ja beim Schütze-Prinzip ausschlaggebend. Wieder etwas gelernt: Manchmal drehen Skorpioninnen (wie Babs) einfach durch. Trotz der vielen Kreditkarten, die man großzügig an seine Ehefrau vergibt und die sie leer shoppt. Auch das eine neue Information, die der Planet dringend benötigte. Und er, der Schütze-Sieger und die gereiftere Variante des Skorpionischen, muss dann sogar die Tür suchen. Total erschöpft. Mit hinter dem Rücken gefalteten Händen. Siehe Jupiter, Gottes-Prinzip. Boris selbst spricht zwar nicht von "Falten", sondern nur von den rückwärtigen Händen, aber wir stellen es uns zwanghaft so vor.

Nicht wehren, nur weg da - psychisch ausgezehrt - aus der Villa und der Ehe mit der Tollköpfig-Handgreiflichen. Was sein muss, muss sein. Nein, das 9. Tierkreis-Prinzip ist nicht etwa noch übertriebener plakativ als sein Schatten im Krebs. Nur ausgiebig anders. Sagen wir so: Kommen beide Überdehnungs-Spiegel in einem Boris zusammen, wird es expressionistisch. Mal sehen, was passiert, wenn Saturn bald über Beckers revolutionären Merkur läuft. Blockade droht für das Dramulett. Bleiben wenige Fragen offen: Ist eigentlich die Welt so? Muss das alles sein? Manchmal kann man sich gar nicht so viel mit schämen, wie man es gern würde.

Bild-Quelle: Bundesarchiv, Bild 199-1992-088-25, Jirka, Marie-Josefine [CC-BY-SA-3.0-de], via Wikimedia Commons

Freitag, 29. März 2024

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