Loop!

Astro-Labor

Die Frau, die im Schmerz wohnte

Gebrochener Mythos Alice Miller: 

Astrologisch hätte man es ahnen können. Auch wenn ihre Geburtszeit genauso wenig bekannt ist, wie fast alles andere Biografische. Nicht etwa, weil die Psychologin sich selbst zu dem Mythos hätte machen wollen, der sie dann wurde. Sondern aus Verdrängung des Eigenen. Eine Frau, irdisch-erdige Steinbock-Sonne, Pragmatikerin, spröde, hoch intelligent, tief und fantasievoll, mit diesem hier überaus schwierigen Skorpion-Mond, der die Tiefen und vor allem Abstürze des Seelischen immer ausschöpfen musste bis zum Urgrund, wo Leere ist. Wo neu entweder Aufstieg beginnt oder Tod.

Mit Jupiter an dieser sensiblen, gepeinigten Sollbruchstelle zwischen Intensität, eigener Kraft und Trauma. Skorpion. Ein Katalysator, der im Leben als Stimme aller traumatisierten Kinder beide möglichen Pole des Plutonischen überdehnt, bis die endlos vereinnahmende Empfindung zum riesigen, kontrollierenden Gefühls-Käfig wird und alles Wirkliche verdrängt. Dazu Lilith-Chiron im Widder Quadrat Pluto Krebs. Die wahnsinnige Wunde der schwarzen Eva im Kampf mit dem Abgrund im Gepäck. Ihre Kriegs-Traumata spaltete Miller ab.

Die Frau, Tochter, die immer im Schmerz wohnte - ohne Zeugen, denn die ließ sie in saturnischer Klarheit und Abgrenzung der Sonne und dem kontrollierenden Mond nicht zu. Bis 1950 der Sohn zur Welt kommt, der diesen Mythos zur Mutter macht, sie allein durch Dasein als Baby mit ihren Defiziten konfrontiert. Macht- und Ohnmacht, narzisstische Kränkung, als der Säugling ihre Brust nicht will - aus den Dunkelwelten des eigenen Pluto, des Mondes. Über dem Skorpion-Mond hermetisch wacht, wenn es schlecht kommt. Ein Junge, der danach mit all dem Schatten all ihrer Schatten leben muss, lebenslänglich. Sie nur heben kann, wenn Alice Miller, die Mutter sie hebt. Aber das tut sie nicht. Der den unsichtbaren Eisberg darunter nun, Jahrzehnte später, aus der Finsternis holt, in der Alice Miller, ein Teil dieses Menschen, die verletzliche Frau, mit all ihren Bürden steckte. Jupiter legt Glanz und Perspektive über alles, was ihn von hinten drückt, aus den unbewussten Ecken des Schützen, seinem 12. Haus, dem Skorpion. Was blind bleibt, würgt, wenn man es nicht willentlich öffnet.

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Das astrologische Paradigma

Neben der praktischen Arbeit mit der Astrologie gibt es natürlich theoretische Ansätze, ihre Basics, "Wirkungen" und Zugänge tiefgehend zu beschreiben - mit einem wissenschaftlich forschenden Ansatz. Einer der vernetzenden Denker unter den Astrologen ist RICHARD VETTER, Autor und Psychologe aus Offenburg. Mit der Unterzeile "Eine Skizze der Grundannahmen und Implikationen" hat er sich ausführlich mit dem Boden beschäftigt, auf dem sich Astrologie bewegt. Loop! veröffentlicht seine Gedanken dazu hier als Crosspost von seiner Seite astroInfo:

Der Begriff "Paradigma" wurde von den Wissenschaftshistorikern Thomas Kuhn und Paul Feyerabend in den Sechzigern eingeführt. Gemeint ist damit ein den Rahmen einer Normalwissenschaft prägendes Forschungsprogramm, ein wissenschaftliches Denkmuster oder Schema, welches eine ganze Epoche bzw. Generationen von Lehrenden und Forschenden in ihrer Tätigkeit anleitet. Das jeweilige Paradigma gibt die Prämissen vor, es stellt die Grundkonzeption dar für die Arbeit des Einzel-Wissenschaftlers - die Maßgaben, mit denen er die untersuchten Fragen und erhaltenen Antworten seines Fachgebiets in ein Welt-Bild einordnet. Es ist sozusagen die Brille, mit der er auf den Gegenstand blickt; es liefert ihm die im Umgang mit der Realität erforderlichen Wahrnehmungs- und Denkkategorien.

Ein allseits akzeptiertes Paradigma treibt die Forschung stets voran; allerdings ist sie in ihren Ergebnissen durch das Vorstellbare, durch das grundsätzlich für möglich Gehaltene aber auch begrenzt. Treten die Fehler und Schwächen (Anomalien) eines Paradigmas deutlicher zutage - wie historisch beispielsweise durch neue Entdeckungen mithilfe des Fernrohrs - kommt es in der Regel zur Krise und schließlich zu einer geistigen Revolution, zum sogenannten Paradigmenwechsel.

Am bekanntesten sind in dieser Hinsicht die Umwälzung vom Ptolemäischen zum Kopernikanischen System sowie von der Newtonschen Mechanik zur modernen Quantenphysik. In seinen Grundannahmen ist ein Paradigma einem anderen nicht vergleichbar; sie sind inkommensurabel, da auf fundamental unterschiedlichen Prinzipien, auf divergierenden Wahrnehmungs-Weisen bzw. "Sprachen" beruhend. Sie verstehen einander nicht, selbst wenn sie dieselben Worte oder Symbole benutzen. Jedes Paradigma zeichnet sich aus durch eine spezifische Begriffsbildung und Methodologie, durch eigene Theorien und Beobachtungen sowie den dafür nötigen instrumentellen Apparaturen (welche die jeweils bestätigenden "Fakten" produzieren).

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Nessus: Der Daimon + das Seelenlied

Dies ist eine Annäherung an einen Schlüssel zur eigenen Seele, den Daimon, einen Märchen-Begleiter, und ja, auch an die Schlange im Chart, die sich manchmal lieber selbst beißt, bevor sie etwa durch andere stirbt. Dies ist ein Loblied auf Nessus. Wie so oft bei Dingen, die auch das unruhige Herz des Lebens betreffen, fängt diese Geschichte persönlich an: An einem Tag im Januar schickte mir ein geschätzter Astrologen-Kollege eine kleine Facebook-Post, die auch einen Nessus-Transit erwähnte. Etwas gequält, das will ich gleich sagen, genauso gequält, wie ich es dann las.

Denn dieser ominöse Nessus, einer der Kentauren, von dem man nicht allzu viel weiß, war für mich bis zu der Minute der Prototyp eines Phänomens. Einer, den ich am allermeisten mit so manchem Ufo-Schrott verwechselte, den eine fast schon pop-esoterische, astrologische Findungs-Sucht in die Welt wirft. Mit der Inflation anderer Faktoren als Lilith, Chiron oder Pholus, die mir sehr sinnvoll vorkommen, all der Andromedaner, Androiden, Asteroiden oder frisch entdeckten Weltformeln durch einen Planetoiden Love oder Quark also, kann ich nichts (im Sinne von gar nichts) anfangen. Da mir aber der Kollege als experimentierfreudig und trotzdem nicht überkandidelt bekannt ist, machte ich ein schnelles Chart auf den Mail-Moment.

Nessus stand exakt am Deszendenten im Wassermann und zwar an meinem IC. Das saß. Eine seiner Eigenheiten, soweit ich inzwischen weiß, der starke Bezug zum Erleben und Auslesen von Synchronizitäten. Danach setzte ich ihn probehalber in mein Radix. Ja, ich wusste nicht mal, wo er dort stand - nämlich mitten auf meiner Sonne. Nicht an dem Tag, sondern immer. Wie Lilith, mit der ich zehn Jahre nicht warm geworden war, auch nachdem ich wusste, welche Bedeutung sie für mein Radix hatte. Aber bei Nessus ist vieles ganz anders. Eins seiner Kennzeichen, wie seine verrückte Bahn in Form einer starken Ellipse, wobei er 121 Jahre für einen Umlauf braucht, aber in den Tierkreiszeichen deutlich unterschiedlich lang verweilt. Solche "körperlichen" Merkmale sind manchmal schon Hinweise auf die astrologischen Wirkungen.

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Pioniere (II): Der verrückte Paracelsus

Die Weisheit vom Lauf der Gestirne ist nicht einfach so vom Himmel gefallen. Auf wessen Schultern stehen wir also eigentlich als moderne Freunde einer sehr alten Wissenschaft? Der Beginn der Neuzeit markiert ja nicht nur das Fundament der Naturwissenschaft, sondern auch das der modernen Astrologie. Obwohl die Wurzeln der Sternenkunde über mehrere Jahrtausende zurückreichen, wurden die entscheidenden Weichen einer heute individual-psychologischen Ausrichtung in der Renaissance gestellt, vor dem Aufkommen des sogenannten Rationalismus.

Herausragende Marksteine auf dem Weg der astro-psychologischen Theorienbildung waren die Persönlichkeiten von Ficino, Paracelsus und Kepler. Loop! veröffentlicht in lockerer Folge eine Serie des bekannten Astrologen, Autors und Psychologen RICHARD VETTER über das Leben dieser Sternen-Pioniere. Die Original-Texte und viele Hintergründe als inhaltliche, astrologische Tools sind auf seinem umfangreichen Blog ASTROINFO zu lesen.

An historischen Fakten ist über Theophrastus Bombastus von Hohenheim (ca. 1493 bis 1541) wenig bekannt. Er war eine schillernde Figur, dem legendären Faust nicht unähnlich; d.h. wie dieser war er gefürchtet und berüchtigt, verrufen und angefeindet - trotz oder vielleicht gerade wegen seiner spektakulären Heilerfolge. Als unsteter Wanderarzt reiste er quer durch Europa, schrieb dabei ständig an medizinischen, philosophischen, astrologischen und theologischen Manuskripten, und hinterließ schließlich ein gewaltiges Schrifttum. Er gilt zu Recht als "Lutherus medicorum" (Luther der Medizin), nicht nur seiner provokanten, bäuerlich-derben Sprache wegen: an der Universität Basel hielt er als erster und unerhörter weise Vorlesungen auf Deutsch (statt in Latein), verbrannte sogar öffentlich Lehrbücher der damals anerkannten medizinischen Autoritäten.

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Pioniere: Ficinos beseelter Kosmos

Die Weisheit vom Lauf der Gestirne ist nicht einfach so vom Himmel gefallen. Auf wessen Schultern stehen wir also eigentlich als moderne Freunde einer sehr alten Wissenschaft? Der Beginn der Neuzeit markiert ja nicht nur das Fundament der Naturwissenschaft, sondern auch das der modernen Astrologie. Obwohl die Wurzeln der Sternenkunde über mehrere Jahrtausende zurückreichen, wurden die entscheidenden Weichen einer heute individual-psychologischen Ausrichtung in der Renaissance gestellt, vor dem Aufkommen des sogenannten Rationalismus.

Herausragende Marksteine auf dem Weg der astro-psychologischen Theorienbildung waren die Persönlichkeiten von Ficino, Paracelsus und Kepler. Loop! veröffentlicht ab heute in lockerer Folge eine Serie des bekannten Astrologen, Autors und Psychologen RICHARD VETTER über das Leben dieser Sternen-Pioniere. Die Original-Texte und viele Hintergründe als inhaltliche, astrologische Tools sind auf seinem umfangreichen Blog ASTROINFO zu lesen.


Marsilio Ficino lebte in Florenz von 1433 bis 1499. Er war Arzt (ein Beruf, der zur damaligen Zeit wie selbstverständlich Astrologie beinhaltete), Philosoph, Dichter und Musiker.
Gefördert von der Fürstenfamilie der Medici, fertigte er schon in jungen Jahren eine vollständige Übersetzung Platos an; darüber hinaus übersetzte er etliche hermetische Schriften (die man dem sagenhaften Hermes Trismegistos zuschrieb), sowie Plotin und Pythagoras. 

Er war Mittelpunkt einer (neuerlichen, virtuellen) "Platonischen Akademie", deren Mitglieder sich - trotz aller persönlichen und weltanschaulichen Differenzen - als Humanisten-Gemeinschaft einander verbunden fühlten durch ihr jeweiliges Gegründetsein in Gott - getreu dem Ideal der Platonischen (= göttlichen) Liebe. Er war Vertreter einer "prisca theologia" (Ur-Theologie), einer "ewigen", wenn auch christlichen Philosophie (philosophia perennis), wurde spät noch Priester, bekam es gegen Ende seines Lebens dennoch mit der Inquisition zu tun bzw. wurde gerade wegen seiner Astrologie der Häresie verdächtigt. 

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Die virtuelle Freiheit der Natascha K.

Und sie fragen und fragen und hören nicht auf. So ist das, wenn jemand Herrscherin Sonne von 7 in 1 Wassermann hat. Das Selbst ist vogelfrei, das Öffentliche dringt ins Privateste ein. Das fremde Bild in die eigene Kraft. Das Subjektive ins Objektive. Das Du ins Ich. Vielleicht gab es da zuvor tatsächlich schon das kleine Mädchen mit durchsetzungs-starker Sonne im Uranischen, kurz vor demselben radikal schneidenden Aszendenten. Ein Kind, das einfach Natascha hieß – abseits von all diesen Klischees, die danach kamen.

Vielleicht wußte das Mädchen auch wirklich schon damals, was Entfernung, Distanz, Freiheit, Luft heisst – dass man sich immer von irgendetwas lösen muss. Weil die Freiheit, die Natascha Kampusch früh meinte, ohnehin noch keinen Namen hatte, nur stets in ihr war. Aber ohne ein Gegenteil eben auch davor schon nicht denkbar. Wassermänner brauchen Begrenzung, um sich zu lösen. Kein Bruch ohne etwas, was vorher fest ist. Saturn, der dem Uranus vorausgeht, in der Zeichenfolge. Die beiden großen Lehrer, die in ihrem Radix in sehr, sehr naher Konjunktion stehen, kurz vor der Spitze 11. Wenn die beiden zusammen kommen, gewinnt Uranus auf lange Sicht chronologisch. Die Frage ist nur: Was genau bricht?

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Astrologie ist nicht beweisbar

Stolcius von Stolcenbeerg: Viridarium ChymicumImmer wieder beschäftigt sich Loop! auch mit unterschiedlichen Zugängen von Astrologen oder Astrologie-Kritikern zum Thema Wissenschaftlichkeit bzw. Beweisbarkeit der Astrologie. Zum Wochenende diesmal ein Essay von JURI VIKTOR STORK, der sich bereits 2005 intensiv dieser und ähnlichen Fragen widmete. Noch heute ist sein Text zeitlos aktuell und spannend. Im Original kann man ihn auf der Webseite ASTROLOG.CH des Autors finden.

"Die Dimension der Arbeit GAUQUELINS und anderer Astrologen, die versucht haben, die Astrologie auf Grund von Fakten zu beweisen, hat mich immer etwas ehrfürchtig erschauern lassen. Der Aufwand, über Jahre und Jahrzehnte Daten zu sammeln und auszuwerten, stelle ich mir riesig und mühsam vor, und ich ehre alle, die damit helfen, der Astrologie einen anerkannten Platz unter den Künsten dieser Welt zu schaffen. Die drei Artikel zum Thema "Astrologie als nützliche Fiktion" (die seinerzeit wie dieser Artikel im Fachmagazin MERIDIAN erschienen, Anmerkung der Red.) hinterlassen nun aber einen äußerst schalen Nachgeschmack. Es stellt sich die Frage, wieso denn nun die Astrologie so vehement in ein wissenschaftliches Konzept gesteckt werden muss, ein Konzept notabene, das nicht auf Fakten, sondern auf intellektueller Akrobatik fusst? Wer fordert eigentlich Beweise, und wer braucht denn hier von wem Akzeptanz?

Ich anerkenne die Bemühungen meiner Kolleginnen und Kollegen, tiefer zu steigen, das Gebäude der Astrologie immer wieder neu zu erforschen und zu beschreiben und andere an ihren Erkenntnissen teilhaben zu lassen. Auch ich bin im Laufe meiner Beratungstätigkeit tiefer gestiegen und habe heute eine leise Idee, auf welchen Fundamenten diese ausserordentliche Kunst steht. Mein Umgang mit der Astrologie und dem Faktum der Nichtbeweisbarkeit unterscheidet sich aber fundamental von demjenigen von Ulrike Voltmer, Richard Vetter und Christopher A. Weidner, und ich möchte, obwohl ich mich nicht dazu berufen fühle, andere schriftlich zu belehren, die Gelegenheit erfassen, hier einen ganz anderen Blickwinkel zu formulieren.

Wir leben in einem Zeitalter, in der sich eigenartige und etwas beängstigende kollektive Strömungen manifestieren. Da finden sich streng materialistische Wissenschaftler, die öffentlich und allen Ernstes den Menschen auf die Summe seiner Gene und das Göttliche auf ein individuelles, mess- und reproduzierbares Ereignis im Gehirn reduzieren möchten. Der Tod des alten und die Wahl eines neuen Papstes, des "Stellvertreter Gottes" (!), animiert Millionen zum Trauern und Jubeln und wird zum medialen Happening. Und alle finden das ganz normal. Spirituelle Dimensionen werden seit langer Zeit Hardcore-Esoterikern überlassen und manifestieren sich heute fast nur noch im Yogi-Shop, im Engelwesen-Seminar oder an einer Esoterikmesse. Alles kann man haben, besitzen, ergreifen, teilen, berechnen. Das Sein hat vor dem Haben kapituliert und ist still und leise aus der Welt verschwunden; es hinterlässt uns Menschen rast- und ratlos, denn uns fehlt diese Dimension, auch wenn wir uns nicht mehr daran erinnern können.

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Share Yourself: Teile dein Ego!

Ich kenne Leute, also bin ich. Oder: Ich bin nur, wenn du mich siehst. Share Yourself. Seit Saturn durch Waage lief, ist vieles anders. Er verschob, zusammen mit Uranus und Pluto in zwei weiteren Zeichen der Initialzündung, die Bedeutung hin zum Prinzip des Veröffentlichens, der Erscheinung des Ich im Außen. Zur bestimmenden Idee vom Selbst, das unter die Leute gebracht werden muss. Ich als Wert, als Gebot, als Gesetz und Wellenbrecher, dessen Wirksamkeit sich an meiner sozialen Reichweite oder der Austauschbarkeit meiner Ideen misst.

Irgendwann endete das dann in bewegenden Botschaften wie dieser: Stand um 9 Uhr auf. Frühstückte. Ja und? Das fragt man sich zeitweise voller Verzweiflung. Saturn im 7. Prinzip erhebt Bezüglichkeit und Beziehung, die sie herstellt, zur Regel. Das Gebot der Salami-Taktik von Uranus im Widder kommt dazu. Pluto stellt das Ermächtigungsgesetz im Steinbock dar. Ergebnis: Bin besonders, habt mich lieb! Wir wollen all das teilen, vor allem in guten Zeiten.

Und dann geschieht, was geschehen muss: Ich kippe meinen (sonst für mich vielleicht unsäglich nichtssagenden) Mikrokosmos wie einen Kübel Dünger in die Welt. Mache mich zum Makro, was wiederum schriftlich dem Universum mitge-teilt werden muss: Mein Facebook-Freund X hört gerade mit Spotify "One Day" von Asaf Avidan. Wie gut, das endlich zu erfahren. Freundin Y outet, dass sie just den biologisch aufgezogenen Truthahn aus dem FoodieSquare Paket isst. Auch was Feines. A und B sind gemeinsam "in der Nähe von Berlin" unterwegs. Was sie da vorhaben, wird leider keinem verborgen bleiben. Schluß mit Privat. Her mit den edlen Bildern dessen, was ich bedeutsam finde und mich daher gleicher als gleich macht. Schon leben wir in einer ideellen Inflation des Besonderen, das Gemeingut wird. Lauter fragwürdige Kopfgeburten, da nun die astrologischen Weichen durch Saturn-Pluto-Rezeption in Verbindung zu Uranus wieder auf Divide et Impera stehen. Teile und Herrsche. Ein kosmischer Patt steht für die Zeit der gegenseitigen Zeichen-Dominanz ins Haus. Die Frage ist: Was ist eigentlich noch die Frage bei solchen Zuständen nach Waage-Saturn?  

Die Explosion des Persönlichen, das öffentlich wird, hatten wir ansatzweise ja schon mal: In den frühen 80er Jahren, als "Personal Computer" plötzlich für Einzelne populär wurden. Erste Schritte ins Jetzt. Auch damals stand Saturn in Waage, zusammen mit Jupiter und Pluto. Begegnung als Leitbild fängt stets mit den "geistigen", den Luftzeichen an. Die leider immer auch etwas Instrumentales haben. Tool-Boxen für Anwender. Zwillinge, der Gedanke, der in Waage ausgetauscht und vervielfältigt und im Wassermann bestenfalls ent-subjektiviert wird oder - schlechtestenfalls - zu einem künstlichen Golem mutiert. Nun, genauso kam es dann ja auch: Inzwischen teilen wir uns auf dem kleinen Planeten noch zu Tode. Nach Time-, Burden- und Job- ist Self-Sharing angesagt, aber statt dass faszinierende Selbste in die Bedeutung kämen, jedes nach seiner Anlage, und ein schräges Konzert mit notwendig bereichernden Dissonanzen entsteht, herrscht wieder nur Gleichmacherei. Uranus im Widder hebt virtuell die Polarisierung des "Anderen" auf, Milliarden ähnlich geschalteter, neuer Götter aus der Maschine, die von der Idee des Besser-Seins aber die Finger nicht lassen können. Schere mal probehalber aus und erlebe, was Mobbing heisst. Das kann einem schon auf die Nerven gehen. Was ich hiermit teilen möchte.

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Das Zeitalter der Fische

Passend zu Neptuns Zeichenstand und dem aktuellen Trigon von Saturn ein tieferer Blick von RICHARD VETTER auf die Hintergründe des Fische-Zeitalters. Den Original-ARTIKEL kann man auch auf seiner empfehlenswerten WEBSEITE nachlesen:

"Im Jahre 7 v.Chr. kam es zu der relativ seltenen coniunctio aurea, einer dreifachen Großen Konjunktion (von Jupiter und Saturn), sogar unter Beteiigung von Mars, im Sternbild der Fische. Kepler identifizierte diese "Königs-Konstellation" mit dem neutestamentlichen Stern von Bethlehem - und legte Christi Geburt auf dieses Jahr fest.

Aufgrund der Präzession, dem langsamen Pendeln der Erdachse um den Pol der Ekliptik, verschieben sich die astronomischen (die mit bestimmten Fixsternen verbundenen) Zeichen allmählich gegenüber den astrologischen. (Zur Zeitenwende, bevor der nördliche Fisch vom Frühjahrspunkt der Erde überlaufen wurde, waren Sternbilder und Tierkreiszeichen noch in etwa deckungsgleich.) Der astrologische Widderpunkt bewegt sich in ca. 25730 Jahren (dem sog. Platonischen Jahr) einmal rückwärts durch die zwölf siderischen Sternbilder. Dem jeweiligen Zeichenaufenthalt des kardinalen Tierkreispunktes während eines solchen "Platonischen Weltenmonats" oder Äons wurde besonders in der mittelalterlichen und in der arabischen Geschichtsbetrachtung große Bedeutung zugemessen.

Allerdings sind die verschiedenen Sternbilder am Himmel unterschiedlich groß (nie exakt dreißig Grad) - und die einzelnen Zeitalter demgemäß eigentlich deutlich kürzer oder länger als ein Zwölftel bzw. 2100 Jahre. Außerdem besitzen die Zeichen unscharfe Grenzen (es ist nicht klar, wo das eine genau aufhört und das andere anfängt). Hürlimann setzt in ihrem Lehrbuch für das Sternbild der Fische 36° - und somit 2600 Jahre für das Fische-Zeitalter - an (von 100 v.Chr. bis zum Jahr 2500). Andere Autoren gehen von bis zu 3300 Jahren aus, die das jetzige Zeitalter dauern soll (von 400 v.Chr. bis 2900 n.Chr.), da sich das Sternbild der Fische über fast 45° erstrecke.

Was auch immer man von den Spekulationen rund um das beginnende Wassermann-Zeitalter halten mag: bis zu einem definitiven Ende des Fische-Zeitalters ist es jedenfalls noch eine Weile hin!

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Dienstag, 19. März 2024

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