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Weltuntergang? Wieder nicht.

apokalypseSetzt die Aluhüte ab, alles ok mit Jupiter! Nach unseren Berechnungen findet der beliebte Weltuntergang auch übermorgen wieder nicht statt, den das Internet wegen ominöser Bibelstellen für den 23. September prognostiziert. Schuld sein soll diesmal Jupiter, der "die Gebärmutter der Jungfrau verlässt". Nun ja. In unseren Ephemeriden nicht. Während einige Astronomen die Astrologen bereits als Verursacher der beliebten Apokalypsen-Panik ausmachen, müssen wir abwinken: Nein. Auch wenn wir angeblich "Sternzeichen" benutzen (Tierkreiszeichen heißt es) statt Sternbildern, sind wir diesmal völlig unschuldig.

Unser Jupiter wandert noch gelassen durch die Waage und steht nicht in fremden Gebärmüttern der Jungfrau (Maria!) herum.  Aber wir leben in einer anfälligen Zeit für Zeugs (Neptun grüßt und Plutos Besetzungen auch) und vielleicht lassen einige Menschen drum auch so viel Zivilisations-Frust in halb magischen bis völlig verwirrten Zuschreibungen von Unsinn beim großen Informations-Gott Web ab.

Fakt ist: Bei der Tagundnacht-Gleiche - Stunden vorm berüchtigten 23.9. - läuft das Zentralgestirn astrologisch in die Waage und bewegt ab da die Themen der 2. Tierkreishälfte. Z.B. viel heiße Luft. Was einigen Zeitgenossen zu Kopfe steigt. Um folgende Bibel-Stelle geht es den neuen Internetpropheten (Gestalten der exzentrischen, zunehmenden Jupiter-Uranus-Opposition, wo Wissen beliebig wird): 

Und ein großes Zeichen erschien im Himmel: Eine Frau, bekleidet mit der Sonne, und der Mond war unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt ein Kranz von zwölf Sternen. Und sie ist schwanger und schreit in Geburtswehen und in Schmerzen und soll gebären. (Offenbarung 12, 1 + 2)

Angeblich nun wird "die Frau" (Maria!) übermorgen gebären, wegen Jupiter und seltenen Planeten-Reihen. Darauf schwören verschiedene Eso-Kundige ganz fest. Wir haben stundenlang gerätselt, was wohl mit Jupiters Ausstieg aus der Jungfrau-Gebärmutter gemeint ist. Womöglich bezieht man sich - vorbewusst wild vermischend - darauf, dass Jupiter siderisch jetzt ja erst in die Waage nachgelaufen ist. Aber astronomisch stimmt an den Voraussagen sonst nichts und astrologisch gar nichts. Auch wenn gerade (richtig) die Erde bebte und "im jüdischen Kalender neues Jahr ist" (was immer das wieder bedeuten soll an Beweis). So kann man sich auf ganzer Linie irren. 

23917apoAuch bei genauer astrologischer Betrachtung geo- und heliozentrischer Grafiken zum Tag X am Samstag wirkt die Gestirns-Lage für einen Weltuntergang eher schlapp. Ja, astrologisch herrscht schon eine etwas merkwürdige Großwetter-Situation, die sich aber auf die Vorgänge hier auf Erden und nicht "mit Erden" bezieht. Gern besonders politisch, wie berichtet. Mars wechselt ansonsten nachts nach Jungfrau. Aber nur aus Sonnensicht. Und Pluto steht - irdisch gesehen - am DC in Greenwich um 0 Uhr. Das passiert öfter mal. Mittags (Sonne-MC-Horoskop, rechts) befindet sich Sonne in Waage noch auf 0° wie in allen durchaus gut überstandenen Jahren davor. Jupiter driftet erst langsam in Richtung Skorpion, wo er heliozentrisch schon angekommen ist und irgendwann durchaus etwas Budenzauber anrichten könnte.

Aber - bei aller Liebe - bestimmt keinen Weltuntergang. Wobei die Frage bleibt: Was genau ist damit eigentlich gemeint? Dass der Menschenverstand Ausverkauf hat? Die Wissenden haben ja außerdem auch eine sehr wichtige Aufreihung von Planeten ausgemacht in Jungfrau (Maria!). Was nun wieder ein astrologischer Ansatz wäre (spricht für ihre wilden Bewusstseins-Sprünge). Welche man aber nachts am Himmel zur Zeit gar nicht erblickt. Wobei sich hierzulande ekliptikal momentan im Dunkeln ganze 8 Faktoren (nicht nur Jungfrau - die astrologische Jungfrau!) unterm Horizont befinden.

Das wäre mal einen Gedanken wert. Von "Sehen" kann höchstens im Morgengrauen (Grauen - ein Omen?) die Rede sein. Wäre also möglich, dass außerirdische Weiten jenseits der kleinen Milchstraße gemeint sind, wo Jupiter aus der Gebärmutter steigt. Der hat nach gewissen Theorien schon am 29. Januar 2009 "eine Zündung erfahren und ist längst zu einer 2. Sonne aufgestiegen"*, was uns die NASA aber noch verheimlicht. Hätte man sich ja denken können. Aluhüte wieder aufsetzen und anschnallen, bitte! Über die astronomische Seite der ausfallenden Veranstaltung Apokalypse hat sich übrigens umfassend ein astronomisch begeisterter Herr Roland Zimmermann von der "STERNWARTE KRAICHTAL" ausgelassen. Er beantwortet auf seine Weise durchaus kundig, aber abschlägig auch die Frage nach der angeblich seltenen Reihen-Konstellation, die es vor Tausenden von Jahren so schon mal gegeben haben soll und die sich nun wiederholen würde:

"Male einen Strich und das Sternbild Jungfrau auf den Boden. Nimm für Sonne, Mond, Jupiter, Merkur, Venus und Mars je einen Stein. Werfe die sechs Steine 100.000 mal auf die Ekliptik-Linie. Wetten, dass die mehrmals gleich liegen."

Stimmt. Und sonst: Ja, die spinnen, die Menschen. Da schließen wir uns diesmal Obelix an und wünschen: Frohe Auferstehung, falls es etwa doch zum Untergang kommen sollte. Dann haben wir falsch gerechnet. Und spielen im nächsten Leben bei einer bunt zusammengewürfelten neuen Astrologie mit - wegen Ausfall des Erdballes. Glückauf, ihr Wesenheiten, die es besser wisst!

*Quellen der apokalyptischen "Botschaften":

Bitte bei Interesse gern selbst googeln - das Netz ist voll davon. Uns ist es unangenehm, diese schrecklichen Links auf unserer Seite zu verewigen.

Bild (bearbeitet): Pixabay

Donnerstag, 28. März 2024

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