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Unfall: Der Verlust der Langsamkeit

Man kann Geschichten so oder so erzählen - als Märchen, Mythos oder Labor-Bericht. In der Astrologie findet sich immer auch die sagen-hafte, verzauberte Seite unserer Welt wieder, die wir so leicht aus den Augen verlieren. Paul Walker, eine Jungfrau-Sonne, geboren bei Vollmond in den empfindsamen Fischen, hatte einen Stier-Mars. Viele Zeichen standen astrologisch auf Langsamkeit, als er geboren wurde. Er soll ein mitfühlender Mensch gewesen sein, sehr durchlässig für das Leid der anderen. Als Baby modelte der hübsch Junge (Waage-Venus) schon für Pampers und krabbelte mitten hinein in eine der verzweifelt ambitionierten, amerikanischen Karrieren, die sehr früh mit stolzen Eltern beginnen.

Als Paul Walkers Leben plötzlich beendet wird, zeigt sich eine andere Seite seines Schicksals, das sich immer, für uns alle, auch in Zeichen, Worten und Werken offenbart. Wie den Titeln der Filme, die diesen Mann bekannt machten. Fast & Furious. Schnell und Wütend.

Kassenschlager, die nicht viel mehr Handlung haben als Autos, Gefahr, Leben und Tod. Der Schauspieler, dessen Name ausgerechnet "Fußgänger" bedeutet, stirbt in einem explodierenden roten Porsche, nördlich von Los Angeles. Es gibt kein böses Schicksal - nur Gleichzeitigkeiten, die man vorher nicht sieht und die schlimmstenfalls durch das letzte Ende etwas austarieren, was zuvor aus den Fugen geraten war. Mit 160 Stundenkilometern rast der Carrera an diesem Nachmittag durch die sonnigen Vorstadt-Straßen, bis er sich regelrecht um einen Baum wickelt, als MC gerade in den Wassermann gelaufen ist und IC eben mundan Saturn, das Hindernis, im Radix des Fahrers berührt hat.

Paul Walker hat Jupiter genau da oben, gegenüber, im uranischen Zeichen. Gefährliche Möglichkeiten des Wirklichen, die in dem Moment ausgelöst werden. Wassermann, Nervosität und Schnelligkeit, dem die kosmische Lupe des Jupiters die Krone aufsetzt. Noch hektischer, höher, weiter. Eine andere Seite von Paul Walkers Persönlichkeit im Radix, unterstützt von der weiten Venus-Uranus-Konjunktion. "Ich bin ein Adrenalin-Junkie!" meinte er einmal stolz. Neben ihm, am Steuer, saß einer seiner besten Freunde und Geschäftspartner, Rennfahrer und Banker Roger-Rodas, mit einer Skorpion-Sonne, die Uranus eng und stark beschleunigte, mit dem Wettbewerbs-Faktor Jupiter im Widder.

Horoskope zeigen immer auch Bewegung und Gegenbewegung des persönlichen Rhythmus an, Stärkung und analoge Schwächung als ihren Ausgleich. Zu jeder Dominanz findet sich eine Kompensation, die meist vor etwas schützt, auch wenn sie als Blockade erlebt werden mag. Wer das nicht versteht, kann jahrzehntelang mit seinen Anlagen hadern und schließlich an den eigenen Ambivalenzen scheitern. Paul Walkers Leben entwickelte, wie das so vieler Menschen, die mit neptunischer Betonung zur Welt kommen, starke, bildhafte Metaphern für seine beiden Seiten. Die Langsamkeit von Erde-Wasser, Fische-Mond bei Jungfrau-Sonne, deren ängstliche Intuitionen auch vor der Heftigkeit und Übereile seiner luftigen Venus, Jupiter und Uranus Anlage schützen. Oder umgekehrt: Ein Dreierteam, das schneller ist als die Gefahr, und mit viel Schub die vorsichtige Wesens-Basis aus ihrem Sicherheits-Kurs reißt.

Allein Walkers Filmtitel lesen sich wie eine eigene Geschichte seiner Lebensthemen: Ein Engel auf Erden, Road Trip ins Chaos, Borakdown Palace, Spritztour, Running Scared, Das Lazarus Projekt, Wettlauf gegen die Zeit. Und immer wieder: Fast & Furious. Die Seite des Uranus und Jupiter, die offenbar bewusst stark bevorzugt wurde - womöglich, weil schon der Jugendliche seinen vielen Ängsten einfach davonfahren wollte. Angst vor der Langsamkeit, vorm Stillstand, der aber so nötig war für seine Persönlichkeit. An diesem Morgen war Walker wieder mit seinem Freund und Geschäfts-Pertner in Sachen Charity unterwegs (Combin rechts). Er und Rodas, dessen Sonne-Uranus Walkers Sehnsucht nach Brüchen, Aufregung, Rebellentum so gut spiegelte, hatten vor drei Jahren eine Charity Organisation ins Leben gerufen. Reach Out Worldwide als Hilfe für Opfer von Naturkatastrophen. Meist spielten bei ihren Events, wo sie Geld sammelten, schnelle Autos eine Hauptrolle.

Diesmal probierten sie am Rande des Events jenen Porsche aus, zwei Männer, die sich gegenseitig Venus nah an die Sonnen setzten, eine Liebe gewissermapen, aber auch den Hang zu Freiheit und Abenteuer gegenseitig potenzierten. Im Combin ein starkes Waage-Stellium von Venus-Pluto, Sonne-Mars (mit Quadrat Krebs-Saturn, hier ist schon das Hindernis zu sehen) und Uranus - gemeinsamer Druck auf der Überholspur, die seit einer Weile Pluto-Uranus kreuzte. Keine gute Zeit für Experimente. Eine ganz schlechte Phase sogar für gefährliche Herausforderungen, ein großes Risiko, gemeinsam völlig aus der Balance zu geraten. Solche Konstellationen wollen zusammen spielen, können das Leben als einziges, großes, geistiges Roulette begreifen und dabei manchmal vergessen, wie zerbrechlich es ist.

Am Unfall-Tag steht Jupiter-Lilith erneut sehr nah am gemeinsamen Saturn - agitiert von Venus gegenüber, die beim Crash Ac-Herrin ist. So klicken die Zahnräder von Ereignissen ein, die ihre Protagonisten immer finden.

Wie ein Uhrwerk tickt das Zeit-Muster auch über der Synastrie der Freunde (links innen der Unfall, in der Mitte Fahrer Rodas, im Außen-Kreis Paul Walker). Man sieht schnell (blaue Verbindungen) einige der bindenden, genauen Wechsel-Wirkungen zwischen ihren Horoskopen: IC und MC der Stunde lösen beim Crash eng Rodas Löwe-Saturn (hier erneut das Hindernis) und zeitgleich Walkers Wassermann-Jupiter aus, die grundsätzliche Spannung und Suche nach Spaß, Herausforderung, auch Gefahr und existenzieller Tiefe (Pluto), die zwischen beiden Thema war.

Die Auslösungen sind bei diesem Unfall tatsächlich fraglos und fast zwingend. Pluto-Uranus brachte seit Längerem Rodas' Pluto völlig aus dem Gleichgewicht, die Knoten-Achse (Signifikator für einschneidende, oft tatsächlich schicksalshaft wirkende Ereignisse) lief über seine Sonne und zog Walkers Mars gegenüber, der den Überlauf eigentlich schon hinter sich hatte, wieder mit den den Sog der Zeit. 

Ausschlaggebend war aber Jupiter-Lilith-Venus-Spannung mundan, die in beiden Radix-Bildern heftige Konflikte aufrief. Sie aktivierte die exakte Uranus-Merkur-Konjunktion der Freunde durch ein Quadrat. Diese nervöse, suchende, brisante gegenseitige Übertragung von niedriger Reizschwelle und hoher Risiko-Freude. Auf der anderen Seite, im Widder, triggerte sie eine Konjunktion von Walkers Chiron mit dem waghalsigen Jupiter von Rodas. Zusammen nahmen sie eben ganz natürlich die Option von Verlust, Verwundung und Schmerz bei ihren Aktionen als gegeben hin. Warum nicht - Leben ist lebensgefährlich. Ein Marker, der sich genau so dann auch im Tages-Transit über ihr Combin wiederfindet, wo Jupiter sehr eng von Chiron berührt wird. 

Die Ahnung von Unsterblichkeit

Es war wirklich kein guter Moment, sich zusammen in einen Sportwagen zu setzen und - wie so oft - das Schicksal herauszufordern. Was immer genau passiert ist. Der Porsche, der aus bislang völlig ungeklärter Ursache aus der Spur gerät, explodiert jedenfalls regelrecht und beide sterben in einer Flammenhölle. Zu all den engen Wechselwirkungen in den Horoskopen der beiden Männer und ihren mundanen Auslösungen bewegt sich auch noch Sonne auf Rodas Neptun zu, dessen Reaktionen, Einschätzungen und klare Wahrnehmungen (Merkur) als Fahrer ohnehin durch Venus-Jupiter in Spannung gerade sehr erschwert sind. Sonne-Neptun weist auch auf Konkurrenzen hin, und macht dazu leicht blind für Sollbruchstellen und viel konfuser als sonst. Vieles, gerade in seinem Radix, weist tatsächlich auf ein Spaß-Rennen hin, von dem inzwischen, Tage nach dem Unfall (30.11.2013, etwa 15.30 in Valencia CA) gemunkelt wird.

Solche "Mutproben" sind in dieser Gegend, auf den breiten Straßen der Vorstadt, auch noch bei den "großen Jungs", die so gern Unendlichkeit spielen, sehr beliebt. Aus dem Umfeld wird diese Vermutung allerdings zurückgewiesen. Astrologisch wäre sie durchaus nachvollziehbar - wobei hier nicht Rodas allein ausschlaggebend war, sondern unter anderem auch Walkers ausgelöster Jupiter und Uranus als starke Anfeuerung gedeutet werden könnten. Der Verlust der eigentlich steuernden Langsamkeit ist jedenfalls in solchen Geburts-Bildern, die ihre schweren Anlage-Teile durch kompensierende Ausbrüche überholen, immer eine große Gefahr. Besonders unter so starken mundanen Triggern wie Venus-Jupiter (auch die gefährliche Ahnung von Unsterblichkeit), die diesmal zwei Freunde in merkwürdiger Exaktheit ihr Leben kostete.

Bilder: Brian Snelson from Hockley, Essex, England (Flickr) [CC-BY-2.0] und  "m anima" from San Jose, USA (Cropped from this image) [CC-BY-2.0, via Wikimedia Commons

Donnerstag, 18. April 2024

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