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Türkei: Twitterfrei dank Neptun

Jede Zeit hat ihre passenden Zivilisations-Krankheiten, und seltsamerweise kam das kleine blaue Vögelchen im selben Jahr zur Welt, als eine mögliche Pandemie durch die Vogel-Grippe Angst und Schrecken verbreitete. Vielleicht ist auch das ein Fall von „Gleiches mit Gleichem heilen“, seitdem jedenfalls hat der Twitter-Virus die Welt fest im Griff und die ist auch noch glücklich darüber.

Naja, zumindest ein Großteil der tweet-süchtigen Bevölkerung, aber es gibt auch Ausnahmen wie Recep Tayyip Erdoğan. Der amtierende türkische Ministerpräsident leidet derzeit unter den negativen Auswirkungen der Hashtag-o-Manie, fühlt sich verfolgt und in seiner Privatsphäre empfindlichst gestört. Aber was unter normalen Umständen einfach nur unangenehm wäre, kann unter manchen Transiten schnell zu einer paranoiden Zwangsvorstellung werden. Zum Beispiel wenn sich Neptun gerade auf den Weg macht, die eigene Radix-Sonne mit einer Konjunktion zu beglücken. Da wächst dann zusammen, was eigentlich gar nicht zusammen gehört, zumindest in der Vorstellungswelt einer präsidialen Fische-Sonne, die zusätzlich mit einer Merkur-Venus Konjunktion im selben Zeichen gesegnet ist.

Da hat man gerne auch mal seine kleinen Geheimnisse, wenn aber den Untertanen nichts mehr heimlich ist und sie selbst privateste Details aus dem Leben des Recep E. sofort in die Welt hinaus twitschern, dann muss man etwas dagegen unternehmen. Dachte sich seine Mond-Mars Konjunktion im Schützen vermutlich, aber wie man das von Göttervater Jupiter-Zeus so kennt, schießt man dann auch gerne mal übers Ziel hinaus.

Deswegen gibt es jetzt Twitter-Verbot in der Türkei und die Welt reibt sich verwundert die Augen. Das hätte man nicht mal dem aktuellen, globalen Bösewicht Nummer Eins zugetraut, die Krim annektieren okay – aber dass Putin Twitter, Facebook und YouTube verbietet? Niemals. Als ehemaliger KGB-Agent geht es dem da wohl eher wie unseren NSA-Freunden in Amerika, nie war es leichter fast alles über jeden zu erfahren, als in den Jahren des Gefällt-mir Buttons und des hellblauen Vögelchens. Aber Putin hat ja auch nicht mehr Neptun (das lähmende Quadrat zu seinem Mond scheint vorbei zu sein…) und was so ein Transit über die Sonne alles mitbringt, lässt sich wohl nur erahnen.

Im schlimmsten Fall eben eine umfassende Unsicherheit. Weise Menschen und Lebenskünstler nutzen solche Phasen als Chance, ziehen sich freiwillig in einsame Gegenden zurück, um den letztendlichen Geheimnissen des Seins auf die Spur zu kommen. Denn was immer einem dort dann auch begegnen oder erscheinen mag, man kann sich zumindest sicher sein, dass die Quelle all dessen in einem selbst liegt. Ist ja sonst niemand da, den man verantwortlich machen könnte.

Steht man aber mitten im öffentlichen Leben, dann wird es mit einer angemessenen Differenzierung schwer.  Da vermischt sich alles mit jedem, und am Ende steht man nicht mehr auf festem Boden, sondern kann allenfalls noch versuchen übers Wasser zu laufen. Manch einer war damit ja erfolgreich (vermutlich ebenfalls unter starken Neptun-Auslösungen), Normalsterbliche, die als Religionsgründer eher ungeeignet sind, gehen zumeist einfach unter. Vorher wird noch kräftig mit Armen und Beinen gerudert, was das Ganze aber nur beschleunigt und Panik samt Paranoia vergrößert.

Dann bezeichnet man einen kleinen 11-jährigen Jungen, der beim Brot holen von den eigenen Sicherheitskräften getötet wurde, als Terroristen; aufgezeichnete Telefongespräche, die den Verdacht nahe legen, man würde sich ungebührlich bereichern als Fälschungen und böswillige Attentate und wenn das alles nicht hilft, dann verbietet man eben Twitter. Als nächstes das Internet, dann ist telefonieren dran, schließlich werden Gespräche verboten. Und um ganz sicher zu sein, muss man konsequenterweise am Ende auch noch das Atmen unter Strafe stellen. Denn bei jedem Ausatmen könnten sich ja Worte und ganze Sätze bilden, die dann als Flammenzungen und Feuerschwerter auf einen herabregnen.

Wenn wunderts, dass in der klassischen Astrologie neptunische Auslösungen auch in Verbindung mit Nervenkliniken und schweren, psychotischen Schüben gebracht werden.

Aber das Herr Erdogan ausgerechnet jetzt mit Twitter anfängt, sein Land von aller Böswilligkeit zu befreien, hat natürlich auch einen astrologischen Hintergrund. Denn ausgerechnet gestern hatte der erste Tweet Geburtstag, versendet am 21.03.2006 um 13:02 (PST). Widder-Sonne auf dem Anfangsgrad, da kommt einem diese Form der Publicity gerade recht, zumal wenn man Uranus als Transit am MC stehen hat. Auf die Facebook-Revolutionäre folgt jetzt die globale Tweet-Guerilla und Erdogan wird ihr erstes Opfer werden. Denn auch der Tweed an sich hat Merkur in den Fischen, allerdings in Konjunktion mit Uranus. Genau dort, wo der noch amtierende Ministerpräsident seine Merkur-Venus Konjunktion hat. Und da die Fische und ihre Inhalte ja keine Grenzen kennen, kann man sich durchaus vorstellen, dass jede einzelne, gesendete Nachricht virtuell telepathisch direkt in den Gedankenstrom von Erdogan einfließt. Ganz ohne Smart-Phone und Tablett. Und er einem abzusehenden Nerven-Server Zusammenbruch einfach vorbeugen will, indem er das alles abschalten lässt.

Wird aber nicht viel nützen, so viel kann man schon mal „vorhersagen“. Denn die schleichende Auflösung durch Neptun fängt ja gerade erst an, findet im Sommer einen ersten Höhepunkt, und bleibt wirksam bis tief ins nächste Jahr hinein. Im August findet die erste direkte Präsidentschaftswahl in der Türkei statt und man darf gespannt sein, wie sich Erdogan bis dahin all seiner Widersacher entledigen wird. Denn neptunische Paranoia findet ja kein Ende, es gibt nichts was einem die verlorene Sicherheit wieder bringen könnte. Außer innerer Einkehr und Einsicht.

Was einen aber wirklich verwundern muss, ist die Reaktion der Europäischen Nachbarn. Gerade hat man sich in der Ukraine noch schwer aus dem Fenster gehängt, im Namen von Demokratie und Freiheit für Alle, jetzt hört man nicht mal ein verhaltenes Räuspern. Womöglich deswegen, weil die Brüsseler Hofastrologen schon vor Schlimmerem warnen. Denn die Türkei steht ja auch als Staat gerade im Fadenkreuz des großen Quadrats, Pluto am Krebs-AC lässt grüßen. Und wenn Erdogan keinen anderen Ausweg mehr sieht, weil sich alle alten „Freunde“ von ihm abwenden, sucht er sich vielleicht einfach einen neuen. Gleich gegenüber wohnt nämlich ein gewisser Putin, der ja äußerst belesen und spitzfindig ist, was historische Zusammenhänge angeht. Und die Krim war ja dereinst osmanisches Hoheitsgebiet, insofern hat man mit deren Annektierung ja beste Voraussetzungen geschaffen, um auch die Türkei heim ins Mutterland zu holen. Wenn die, beziehungsweise ihr Ministerpräsident, das gerne möchte.

Wird aber vermutlich dann doch nicht klappen, das werden Erdogans twitternde Untertanen schon zu verhindern wissen. Denn, man mag es kaum glauben - der Merkur des ersten Tweets steht in bogenminuten genauer Konjunktion mit dem Uranus der türkischen Staatsgründung. Und was der Kosmos zusammengefügt hat, dass sollte der Mensch besser nicht trennen. Vor allem nicht, wenn er gerade Neptun auf der Sonne stehen hat…

Titelbild-Erdogan: By World Economic Forum Copyright World Economic Forum (www.weforum.org) Photo by Serkan Eldeleklioğlu-Bora Ömeroğulları-Ozan Atasoy Edited by DsMurattalk [CC-BY-SA-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons

Freitag, 29. März 2024

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