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DNA-Spur: Wer war Jack The Ripper?

Astrologische Fingerprints können sehr markant sein, aber an die Entschlüsselung der DNA kommen sie selten heran. Zumindest in der öffentlichen Meinung. Als sich ab August 1888 rund um Pluto nah am Neptun und Saturn Quadrat Uranus einige Wochen eine regelrechte Blutspur durch Londons ärmliches, brodelndes East End zog, jagte die Stadt hysterisch ein Phantom: Jack The Ripper. Bald wurde er zum Mythos. Ein Schal, der bei einem der Opfer gefunden und 126 Jahre lang nicht gewaschen wurde, soll jetzt das Rätsel um einen der Morde gelöst haben. Passend zum aktuellen Saturn-Saturn-Quadrat, der Uranus-Uranus-Opposition, Neptun im Quadrat zu Pluto und Pluto Quadrat zu Chiron der Mord-Serie, die wie kaum eine andere über ein Jahrhundert die ganze Welt erschütterte.

Die neue Spur bei den immer noch nicht aufgeklärten Fällen führt weit zurück - mitten in die aus allen Nähten platzenden Problem-Viertel Whitechapel und Spitalfields, direkt zu einem alten Verdächtigen: Dem als verwirrt geltenden und nach den Morden als geisteskrank in "Irrenhäuser" eingewiesenen Barbier Aaron Mordke Kosminski. Einem polnischen Einwanderer mit Jungfrau-Sonne und Quadrat zum Schütze-Jupiter, der astrologisch noch eine sehr schwierige Figur von Waage-Mars in Opposition zum Neptun (ewiger Flüchtling) und im Quadrat zum Uranus mitbringt. Obwohl beim Ripper als einem der spektakulärsten Kriminalfälle aller Zeiten mehr und mehr Opfer dem "Schlitzer" untergeschoben wurden, gelten die sogenannten "kanonischen fünf" Gelegenheits-Prostituierten, bislang eher als demselben Mörder zurechenbar. Untersucht man ihre Horoskope - soweit vorhanden (alle ohne Zeiten) - stößt man schnell auf klare Überschneidungen mit Kosminski. Besonders in der Nacht vom 29. auf den 30. September 1888, als gleich zwei Frauen bestialisch umgebracht wurden, finden sich starke astrologische Hinweise.

Die neuen Erkenntnisse über Jack The Ripper sind Russell Edwards zu verdanken - einem Geschäftsmann und Autor des jüngsten Schlitzer-Buchs. Irgendwann ersteigerte er ein großes, geblümtes Schultertuch bei einer Auktion und bemühte sich auf eigene Faust um die Beweislage. Angeblich war der Schal damals bei Kate Eddowes gefunden worden, jener Widder-Frau, der Kosminski seinen Pluto auf den Stier-Mars setzte (im Extrem-Fall eine Gewalt-Konstellation). Sie wurde als zweite Prostituierte in jener grauenhaften Nacht ermordet, als der Ripper doppelt zuschlug und gleich zwei Opfern die Kehle durchschnitt und sie grausam verstümmelte. Edwards ließ nun von einem finnischen Wissenschaftler mitochondriale DNA aus dem Beweisstück isolieren - das angeblich seinerzeit von einem jungen Polizisten aufbewahrt worden war. Winzige Sperma-Spuren und Reste von arteriellem Blut (des Opfers) wurden mit Erb-Informationen zweier Nachfahrinnen aus den Familien des mutmaßlichen Täters und des Opfers verglichen. Nach so vielen Jahren ergaben sich Übereinstimmungen zwischen 99,2 und 100 Prozent. Hier scheint sich zumindest das Jahrhunderte alte Dunkel deutlich zu lichten, auch wenn der Ripper gewiss nicht Mörder aller ihm seither auf's Schuldkonto geschriebenen Opfer war.

Aaron Kosminski (Radix rechts innen, außen die Grafik von Kate Eddowes vermutlichem Todes-Zeitpunkt) hatte ausgerechnet in jener Nacht des Blutrauschs von London die Sonne auf seinem problematischen Waage-Mars stehen, der auch ohne Verletzungen von Neptun und Uranus begegnungs-aggressiv sein kann. Kommt zu einer so stark ambivalente Anlage zwischen plötzlichem Übergriff und chronischem Zurückweichen ein solcher Trigger, ist es durchaus denkbar und möglich, dass im Reflex Übersprungs-Handlungen entstehen. Sie dienen dann auch dazu, den Riss zwischen Kampf- und Flucht-Mustern zu kitten. Das heißt mitnichten, dass Menschen mit dieser Lagerung zu Mördern werden. Für ständige Anspannung, die Ventile sucht, spricht es aber ganz besonders hier.

Denn es bauten sich noch ganz andere Probleme in Aaron Kosminski auf, die schon friedfertige Menschen zu spontanen Ausbrüchen gebracht haben. In gewisser Weise lebte er mit einer dauernden Spaltung - Minderwert und Größenwahn, die sich gebrochen verquickten. Zudem ist eine Überschneidung bei den Frauen sehr auffällig: Alle drei Opfer der "kanonischen Fünf", von denen Geburtstage bekannt sind, hatten selbst ausgerechnet einen Mars-Neptun im Geburts-Bild. Die gleiche Konstellation wie Aaron Kosminski (wenn auch in anderen großen Aspekten), alle noch im Einzugs-Gebiet seines Geburts-Pluto im Stier. Das spricht dafür, dass sie, falls er ihnen begegnete, tatsächlich ganz ungewollt Macht-Fragen, Traumata und Triebe triggerten. Bei Schwer-Verbrechen geht es ja weitaus seltener nur um bewusste Strategie - häufiger liegen ihnen tiefe Verwicklungen zugrunde, unvermittelt ausbrechend über tödliche Reflexe. Und bei Kosminskis Persönlichkeit zeigt schon die Anlage ohne Felder allein einige Brüche auf, die sich verselbständigen können.

Bei dem Verdächtigen, der als Barbier auch Zähne zog und Aderlässe vornahm, muss man eine Kenntnis des menschlichen Körpers und einen professionellen Umgang mit Messern annehmen. In dieser Nacht, in der kurz zuvor bereits die Schütze Frau "Long Liz" Stride starb, stand er nun nicht nur unter Sonne-Mars, mit dem er sich plötzlich überdeutlich und scharf identifizierte und daher Rollen-Spieler/innen für die Besetzungen von Neptun und Uranus "brauchte". Auch umgekehrt bewegte sich Mars im Quadrat-Zulauf zur Sonne. Wodurch sich deren Quadrat zu Jupiter im Radix wiederum für eine Weile in allerhöchster Anspannung befand. Jemand will jetzt jemand sein und nicht mehr niemand. Im Radix des ersten Opfers der Nacht, Liz Stride, sieht man sofort eine sehr auffällige Konjunktion von Mond-Mars-Jupiter und Neptun im Wassermann, zu der Kosminskis Pluto den Kontakt aus der Quadratur aufnahm. Dem zweiten Opfer, Kate Eddowes, setzt er Pluto direkt auf Stier-Mars.

Auch Polly Nichols (links), vermutlich das erste Schlitzer-Opfer überhaupt, vom 31. August 1888, die Frau, die fünf Tage nach ihrem 43. Geburtstag umgebracht wurde (auch wenn sie sich als jünger ausgab), hatte wieder den Neptun-Mars (mit Saturn) im Wassermann. Über das Quadrat von Kosminskis Pluto zu diesem Saturn wird ihr Mars-Neptun getreu dem späteren Muster eingebunden. Sieht man solche Synastrien, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier psychologisch eine Projektion von Kosminskis Opfer-Empfinden vorliegt, die sich den ähnlichen Anlagen der drei Frauen aufsetzt. Aspekt sucht Außenbild. Das Retter-Täter-Opfer-Dreieck, als Verhaltens-Muster bei Neptun-Mars gar nicht so selten, tickt unvermittelt durch Sonne- und Mars-Trigger los.

Jemand, der sich früh als ewiger Flüchtiger empfand, wird dann unter Umständen (das bedeutet: anderen Macht- oder Ohnmachts-Konstellationen) auch zum Täter und maßregelt nun seine eigene Anlage, die ihn geschwächt hat, in fremden Menschen. In einer weitaus harmloseren Ausprägung kommen solche Verschiebungen ja überall immer wieder vor. Hier allerdings werden sie immens angefacht durch doppelte Feuer-Transite, einen gerade abgelaufenen, frustrierenden Übergang von Saturn auf Kosminskis Löwe-Venus (starke Ablehnungs-Erfahrungen) sowie Mundan-Pluto und -Neptun, die vermutlich schon sehr nah an seinem Zwillinge-Mond stehen (Gradzahl unbekannt) und Konkurrenz und Traumata wieder und wieder wie einen Bann in Menschen aufsteigen lassen können.

Das Thema des Umgangs mit Frauen wurde letztlich in dieser Phase sehr stark. Nicht unbedingt die Parade-Disziplin eines verunsicherten Waage-Mars, der von Beziehungen impulshaft, aber eher geistig abhängig ist, und mit Neptun in Opposition aus dem Widder vermutlich in seiner Vita eine Enttäuschung nach der anderen als Mann (er war nicht nur ein "Fremder", sondern dazu extrem schmächtig) zu verzeichnen hatte. 

In Aaron Kosminskis Horoskop findet sich allerdings auch dieser brisante Ausgleich zur eher durchlässigen Selbst-Identität der Männer-Rolle. Ob Jungfrau oder nicht - alle Aspekte der Sonne zu so einem dominanten Jupiter benötigen sehr viel Aufmerksamkeit - wobei gerade das bescheidene 6. Prinzip von solchen großen Träumen leicht selbst überfordert ist. Es wird früh durch die eigenen Visionen manipulierbar, wenn zuvor (von väterlicher Seite = Sonne) zu große Hoffnungen in einen gesetzt werden, die man als vorsichtige, ängstliche Sonne (mit R-Merkur) niemals in all der Größe erfüllen kann. In Kosminskis Anlage bricht sich insgesamt ein Komplex an einem anderen:

Erwünschte Größe mit papierner, empfundener Kleinheit, denn Mond und Sonne sind merkurisch geprägt und dadurch extrem störbar. Da seine Familie (Juden aus Polen) in die Londoner Slums emigrierte (ebenfalls Mars-Neptun), als der junge Mann in den Zwanzigern war, einige Jahre vor den Morden, ist vorstellbar, wie groß die geforderten Anpassungs-Leistungen gewesen sein müssen. Hier prallten Welten auf einander. Zuhause sprach man jiddisch, war verfolgt worden und wurde nun in ein Überlebens-Umfeld geworfen, für das Kosminski nicht gewappnet war. Etwa vier Jahre nach der Übersiedlung soll er bereits als psychisch gestört aufgefallen sein. Als Saturn ins Quadrat zu Neptun und Mars lief, wusch er sich nicht mehr und soll sich "wahnsinnig" verhalten haben, was sich unter anderem durch paranoide Halluzinationen zeigte (auch eine Neptun-Analogie). Als Ursache machte man damals "Selbst-Missbrauch" bzw. ein "geheimes Laster" aus. Sexuelle Probleme können ja bei starken Mars-Verletzungen vorkommen - müssen aber nicht.

Domina Venus über Mars und Pluto

Der damalige Verdacht, er könne der Ripper sein, stützte sich unter anderem darauf, dass Aaron Kosminski einen mörderischen Hass auf Frauen entwickelt haben soll. Mars in Venus-Zeichen spricht manchmal von möglichen Antipathien, was aber beim Stier-Mars häufiger vorkommt. Möglicherweise ist hier jedoch die brutalere Mars-Oktave Pluto (da unpersönlich) im 2. Zeichen ein zusätzlicher Anhaltspunkt, da er im Quadrat zur Venus eine grundlegende, immer wieder ohnmächtige Suche nach Macht und entsprechendes Konstellieren von Auslöse-Situationen ganz buchstäblich und physisch gegenüber Begegnungen bebildert. Das Frauenbild ist dominant und teilweise übermächtig narzisstisch. Alles in allem kann über diese Anlage allein allerdings ohne Zeiten leider nicht auf die Art des Auslebens geschlossen werden.  

Was vorliegt, ist jedoch klar eine problematische Verwicklung und Bindung der Themen und Faktoren des Begegnungs-Quadranten im Zodiak, die wir mehrfach in den Horoskopen von Mördern gesehen haben. Auch im relativ gesicherten Mord-Horoskop* von Kate Eddowes ist es analog zu finden: Während der Begegnungs-Quadrant leer bleibt, also Beziehung prägbar ist oder nicht stattfindet, finden sich seine mundanen Zeichen und damit Themen wie in einer Kette verknüpft. Über drei Waage-Planeten, den Merkur, der gerade in den Skorpion gewandert ist, das IC und den starken Schütze-Jupiter (Kosminski steht vor dem Return) und -Mars, was seine Anlagen noch einmal anders widerspiegelt. Vielfach ist es eine genau solche Trias aus Waage-Skorpion-Schütze (oder ihren natürlichen Feldern bzw. den Signifikatoren), die dieses Muster bei Mördern mitbestimmt.

Eine schwierige Brechung, die auch zu Kurzschlüssen und heftigsten Ausfällen führen kann, wenn sie nicht fliessend ausgeglichen wird. Bei Aaron Kosminski findet sich zwar ein sanftes Venus-Neptun-Trigon (der immense Durst nach Bestätigung durch eine perfekte Liebe, allerdings im Feuer), aber eben auch das weitaus intensivere, weil physischere Quadrat zum Pluto, das ihn immer wieder umso härter in der Wirklichkeit aufkommen lässt, wenn Frauen ihn dominieren. Das Signum der zodiakalen Begegnungs-Folge weist bei ihm den Waage-Mars als Starter auf, dazu Stier-Pluto, beide von Löwe-Venus-beherrscht, die wiederum von Sonne beherrscht wird - in der Schere des massiven Schütze-Jupiter-Quadrats. Hier steckt Kosminskis Impuls, endlich wichtig zu sein, mehr zu haben, über Grenzen zu gehen - und die persönlichen Planeten müssen mit. Direkt oder indirekt wird man auffällig oft solche Dreierteams der Themen des 7., 8. und 9. Prinzips bei den "großen" Gewalttaten vorfinden, die sich um Geschlechts-Themen drehen.

Ein weiterer astrologischer Hinweis darauf, dass Aaron Kosminski, der schwache, "irre Barbier", tatsächlich der Mörder sein kann: Als die Serie der "kanonischen Fälle" begann, stand Saturn ausgerechnet sehr, sehr eng im Quadrat zu seinem Pluto. Dem Faktor also, der so häufig überall einen unterschwelligen und später durchbrechenden Machthunger symbolisieren wird, wenn er Ohnmachts-Erfahrungen durchlebt hat. Über seine Radix-Konflikte mit der Löwe-Venus, die den agitierten Waage-Mars beherrscht, kann das durchaus der Auslöser für heftige innere und im Stier auch äußere Bewegung und Aggression in Bezug auf Frauen gewesen sein. Damit wäre das große Ripper-Rätsel, das immer noch von unzähligen Annahmen und Halb-Wahrheiten lebt (über Opfer, Zeitpunkte, Beweise und natürlich Täter), nicht gelöst. Denn vermutlich war er gar nicht einer, sondern viele. Aber vielleicht ist es doch um einige Schattierungen durchsichtiger geworden.

* Die angenommene Mord-Zeit von Kate Eddowes ergibt sich aus dem Zeitpunkt, an dem sie zuletzt gesehen wurde (1.30 - 1.35 h) und dem Auffinden (1.44 h)

Bilder (bearbeitet): Wikimedia Commons, Public Domain 

Donnerstag, 28. März 2024

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