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Wenn Sonne gegen Mond geht...

Schweizer Bundesratswahl:

"Ich glaubs nicht. Einer, der Witze über Vergewaltigungen macht, ist aussichtsreicher Bunderatskandidat." (Twitter-Post vor der Wahl).

Aber dann hat es jetzt für den Vollmond Krebs-Steinbock mit Pluto-Konflikt doch nicht richtig gereicht, den SVPler Thomas Aeschi, der sich selbst für so humorvoll zu halten scheint, dass er auf frauenfeindliche Sprüche setzte. Auch in der Schweiz (ein Jungfrau-Schütze Land mit bald erwartbaren Umwälzungen) darf man sich als Mann nicht mehr so sicher sein, dass eine vermeintlich gute Pointe alles an Stillosigkeit entschuldigt:

Wenn man sich da beispielsweise als einer aus der rechtspopulistischen SVP-Triade für die heutigen Bundesratswahlen aufstellen lässt, um dann im Wahlkampf den Widerspruch oder sogar Kampf Sonne gegen Mond aus dem Radix "lustig" draußen im Ländchen auszuspielen. Mann gegen Frau. Innen, außen. Das kann politisch auch gründlich schieflaufen. Scherze über K.O.-Tropfen und der Kandidat geht k.o.. Da rächt es sich aber wohl eher, wenn Sonne als eigenes "Wesentliches" dem Mond als der inneren Frau auch draußen respektlos gegenüber tritt. Mal ganz abgesehen von den Konkurrenten, die man leben lassen muss, aber abhängen will. Als Marsianer. Sieben auf einen Streich sitzen da ganz oben im Rat. Und regieren. Einer nun nicht, der es wollte.

Drei Kandidaten gab es für die Schweizer Volkspartei aus den großen drei Sprachregionen als Neue. Alle drei haben sie zufällig noch direkt oder indirekt Sonne-Mars (wie die Schweiz selbst, weit) - zweimal die Konjunktion, einer eine Widder-Sonne, nämlich der Tessiner Norman Gobbi. Es gewann dann aber der mit dem stärkeren Mars-Oberton, ein echter Plutonier der Arena. Guy Parmelin aus der Waadt. Ein Skorpion mit ethisch vielleicht wenigstens etwas bissfesteren Konzepten: Einer, der allerdings Stier-AC oder Sonne in 2 haben könnte - bodenständig wie er ist als Weinbauer und Heimatfreund. Aeschi hat dagegen ein strikt manipulatives Sonne-Mars-Pluto-Quadrat, das sich einiges völlig ohne Nachdenken zurechtbiegt. 

Gesucht wurde unter anderem ein Nachfolger für die abgetretene Fische-Frau Eveline Widmer-Schlumpf, die gerade Neptun auf Merkur hat - und sehr anstrengende Uranus-Pluto-Transite auf Mars hinter sich. Die Favoritenrolle für den neuen Bundesrat war vorher dem noch sehr jungen Polit-Prinzen Aeschi geradezu zugeredet worden. Wo Saturn sich breitmacht, kann die "reelle Chance auf eine Wahl innerhalb des Dreiertickets" (BLICK) halb automatisch auf jemanden wie ihn fallen, der mit Steinbock-Beteiligungen Wirklichkeits-Projektionen bedient.

Und dann kommt doch alles ganz anders. Denn er hatte sich überhoben und Saturn schmettert zur Zeit besonders stark jede Schütze-Übertreibung ab, die er als Nachfolger des Jupiter im Zodiak sowieso beschneidet. Aeschi, das Enfant Terrible dieser Wahl, ist erst 36 Jahre jung, hat aber schon einiges auf dem inoffiziell ethischen Strafzettel.Vollmond-Stellungen wie seine bei Mann und Frau sind im Radix zwar herausgehoben, aber nie wirklich konfliktlos. Oft bringen sie eine gewisse Brisanz zwischen Männlichem und Weiblichen mit. Denn als Opposition der Lichter zeigt sie immer auch das Verhältnis zwischen Yin und Yang an - und gegebenenfalls einen Dauer-Fight zwischen Animus und Anima im jeweiligen Träger.

Das erwies sich bei Aeschi nun deutlicher, als er in die Hierarchie will (Saturn). Auf Stimmenfang ging er zum Beispiel durch gewollt publikumswirksame Jokes. Er hat leider eine dafür anfällige Schütze-Venus, die gemeinhin grober witzelt als andere, im Orbis Neptuns aber dann gern auch die eigenen Pietätlosigkeiten verdrängt. So ereiferte sich der Kandidat symbolträchtig über die "Zuger Sexaffäre" zwischen Kantonsrät/innen. Wo es eine Weile immer wieder hieß, es seien dabei leider K.O.-Tropfen im Spiel gewesen. 

Flugs winkte nun der Älteste von drei Brüdern und drum in Sachen Durchsetzung mit Sonne-Mars gut bedient im SVP-Video mit dieser narkotischen Keule - was auf schwere Kritik stieß. Nicht nur bei Frauen. Denn wer mit Vergewaltigungs-Scherzen Stimmen ziehen will, ist nicht wirklich wählbar. Auch wenn ein Steinbock-Prinzip öfter glaubt, dass es doch selbst die Regeln macht und jeder wissen muss, dass es eigentlich ernsthafter ist als andere. Unter anstehenden Uranus-Transiten (über Sonne-Mars) kann einem der innere Rebell als schneidende Abwehr danach aber plötzlich durchaus im Außen begegnen. Wie jetzt geschehen. Befreie ich mich dann nicht von den alten Angewohnheiten der selbstzufriedenen Sonne oder verletzte weiter mit meinem Mars (Opfer sind hier als Analogien des Mondes neben den äußeren Frauen natürlich auch die eigenen Empfindungen!), schlagen sie wie ein Bumerang zurück.

Und Aeschi bekommt als Saturnier - vielleicht schneller als andere - die "karmische" Keule auch mal selbst auf den Schädel. Einen "Sieg der Vernunft" bescheinigt die NZZ daher dann auch dem Erfolg von Skorpion und Landwirt Guy Parmelin für die Schweizer Wahl (links das National-Chart, korrigiert durch die famose Arbeit von Beatrice Ganz). Je enger Pluto auf das Finanz-Feld 2 rückt, umso größer werden hier ja auch die Landes-Ängste. Ob nun Thomas Aeschi aus dem "Wirtschaftsflügel" kommt und welche Talente er sonst noch hat, ist da offenbar auch zweitranging. Er kann ein Risiko werden, durch seine Unachtsamkeiten. Mit seinem Horoskop in der Zeichen-Anlage hat er zwar eigentlich das Ticket zur Konvention gepachtet. Was sich als akribischer Fleiss, Ablehnung der Beheimatung von Flüchtlingen direkt aus Krisengebieten, von Drogen und Elternurlaub unter anderem zeigt. Da ist es mit dem Progress wohl nicht grundsätzlich allzu weit her. Was für die Schweiz an sich kein Fehler sein muss, obwohl sie mit dem Stellium in 9 die eigene Toleranz ja gern als Suchbild poliert. Und in gewisser Weise auch durchdrückt. Wiewohl das Selbstverständnis mit Uranus Pluto trotzdem immer noch voller Brüche ist.

Da trifft buchhalterische Genauigkeit den Wunsch nach der Offenheit der großen, weiten Welt. Dass einer wie Aeschi nun perfekt dreisprachig ist, mag da wohl ein Topos sein, aber nicht unter allen Umständen hilfreich. Witze, die eine Nummer zu groß gemacht werden und tragenden Anstand in Frage stellen, verkraften offenbar die öffentliche Meinung (sprich, auch letztlich irgendwann dann der Wähler und seine Frau = die in der Schweiz so spät emanzipierte Wählerin) nicht wirklich. Und das ist auch gut so, denn es muss Grenzen geben für Multiplikatoren, die Politik bestimmen. Dabei kommt Aeschi ja sonst durchaus aus klarsten Verhältnissen - der Papa Steuerberater, die Mama Krankenschwester und er, als Hoffnungsträger der Partei, immer ein Kind oder ein Tierchen zum Fotografieren parat. Bauer wollte er einmal werden als Junge. Aber - Dank Stier-Chiron - hat das wohl nicht geklappt und vielleicht auch wieder wegen der Sonne-Mond-Opposition nicht. Da setzt sich beim Mann oft die Sonne (hier saturnisch disziplinierbar) durch und teilt gegen die emotionalen Bedürfnisse aus. Während Frauen mit der gleichen Konstellation häufiger dem Mond, dem inneren Bedarf, nachgeben und das wesent-lich Äußere als Sonnen-Szenario abwehren.

Angeblich ist der Mann Aeschi ansonsten ja nicht nur in Sachen Grenz-Überschreitung beim guten Stil ein Hansdampf in allen Gassen. Sondern mit seiner Reise verliebten Schütze-Venus auch in 72 Ländern gewesen, liest man. Da hat dann wohl Löwe-Jupiter, von Sonne beherrscht, mitgespielt und auch dem Gefühl Raum verschafft, dass ihm viel mehr zusteht, als anderen. Verloren sei ja nach dem verlorenen Posten im Bundesrat nicht wirklich etwas, meinte er heute. Für ihn geht's weiter wie bisher, auch wenn er nicht in die Landesregierung geadelt wurde. Der Steinbock ackert bei Widerstand noch besser. Mars im Zeichen erhöht.

Der Sieger, Guy Parmelin (rechts innen im MIttags-Horoskop, außen Gobbi), ist gegen Aeschi mit seinen etwas respektloseren Kronprinzen-Ambitionen, die später noch Früchte tragen sollten, nicht nur ein paar Jahre älter. Sondern vielleicht auch reifer, was das politische Fein-Tuning angeht. Aber wohl auch bislang nicht überall so bekannt wie ein bunter Hund.

Mit dem Sonne-Mars-Neptun bringt er (in welchem Haus auch immer - das Problem der fehlenden Geburtszeit) zwar die bekannte skorpionische Fähigkeit mit, sich nicht wirklich in die Karten sehen zu lassen. Und unbewegt zu scheinen. Aber Parmelin hat dazu eben auch noch ein Uranus-Quadrat, das, wenn er sich eingegrooved hat, mit Überraschungen und plötzlichen Tendenzen zu rebellischen Durchbrüchen glänzen könnte. Er ist daher also auch in sich Angriffen ausgesetzt - chronisch entweder durch die eigene Ambivalenz oder deren Außenrollen-Spieler, die ihn dann in Spannungen bringen. Was gar nicht so leicht ist und bei Skorpionen häufig zu unsichtbarem Überdruck führt. Dennoch gilt er als

"....kollegial, gesellig und zugänglich; als freundlich im Ton, aber hart in der Sache. Im NZZ-Porträt  sagte FDP-Vizepräsidentin Isabelle Moret: «Wäre Guy Parmelin ein Wein, dann ein harmonisch abgerundeter – einer, der zu allem passt." (NZZ Ticker)

Und genau das sucht die Schweiz zur Zeit ja auch - Ausgleich, während (und weil) der schwierige und fordernde Saturn-Neptun sich gerade auf den rektifizierten Schütze-AC der Schweiz (durch Beatrice Ganz, siehe Astrodienst) langsam zubewegt und damit größere Umwälzungen jetzt schon ankündigt. Womöglich ist für Parmelins festgestellte Ausgeglichenheit, die da heute für das Alpenland ausgewählt wurde, neben seinem hoch intelligenten Merkur-Jupiter im Schützen, der Perspektive verleiht und sucht, auch ein Ausdruck der Venus verantwortlich. Sie sitzt bei ihm entweder ganz hinten in der Jungfrau oder ganz vorn in Waage und will sich smooth zeigen. Immerhin profitierte er nun bei der Wahl klar vom laufenden Pluto im angenehmen Sextil zu seinem sonst nicht so lässigen Scorpio-Cluster. 

Norman Gobbi dagegen, der Widder, galt allgemein als "politisches Allrad-Fahrzeug" (20min) und kam doch nicht recht von der Stelle. Der Vertreter der italienischen Schweiz stand aber auch bis vor Kurzem schon allein bei Ansicht der reinen Zeichen-Positionen unter nicht ganz praktischen Transiten vom gerade abgelaufenen Sonne-Neptun (die Konkurrenz), den passend Herr Parmelin im Radix bediente. Immer eine Nasenlänge voraus. Sowie von einem just überstandenen, schwächenden Pluto-Pluto-Quadrat. Nicht wirklich glänzende Wahl-Aussichten.

Die erste Wahl zum siebenköpfigen Bundesrat der Schweiz fand übrigens vor vielen, vielen Jahren im Skorpion statt (links, Mittag). Wenn man dieses Radix ansieht, merkt man sofort, wie Rückbezüglichkeit astrologisch funktioniert. Dass wirklich historische "Arme" von Ereignissen und deren konzentrische Kreise geschichtlich weit in die Zukunft hinein reichen. Denn die Grafik erinnert ja in verschiedenen Zügen sofort an ein Geburtsbild, das wir oben schon gesehen haben. Das von Guy Parmelin nämlich, dem neuen Bundesrat. Aber es bringt dazu auch eine Schütze-Venus wie die von Thomas Aeschi mit. Dafür setzt es dem Herrn Gobbi allerdings den Uranus-Pluto auf die Venus. Sprich repräsentiert ein anderes Konzept, das seinen Maßstäben nicht wirklich entspricht, sondern sie bloß dominiert.

In der Synastrie zeigen sich also dementsprechend - wie überall sonst in den Nachbarländern - Parallelen zwischen oberster Bundesbehörde und dem "Glück" der Kandidaten eindrücklich auch auf einer Ebene der An- oder Entspannung. Planetare Wechselwirkungen bleiben auch immer eine Frage der Resonanz - im Vergleich von Individuen, Ereignis und Setting. Was da nicht passt, passt nicht. Was ankert, wird in Gegenwart bedeutsam. Man darf drum auch sehr gespannt sein, was Saturn und Neptun auf und im Konflikt zu AC und Mond der Schweiz noch bringen. Vermutlich Zerwürfnisse über Selbst-Darstellung und Zuwanderung, da es auch stark um die Häuser 3 und 9 im korrigierten Bundes-Chart geht.     .   

Bilder (bearbeitet): http://www.parlament.ch [Attribution], via Wikimedia Commons

Donnerstag, 28. März 2024

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