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Schwamm drüber: Papst und Butler

Das ist schon fast ein Weihnachts-Wunder, steht dem Papst aber ziemlich gut: Nun hat er den verräterischen Diener, den er liebte, doch noch begnadigt. Astrologen werden wissen, was da passiert ist, wenn sie die Synastrie sehen. Sonne des einen steht auf Neptun des anderen. Das kann genauso gut zu Betrug und Nebelbänken im Umgang führen, wie zu noch größerem Mitgefühl. Dem Empfinden, sich gegenseitig etwas schuldig zu sein, das sehr stark werden kann. Hier war das wohl der Fall.

Paolo Gabriele, der Butler des Papstes, im Bild unten im schwarzen Anzug, gehörte immer zur Family. Irgendwann fing er als einer der heute 836 Bürger der Vatikanstadt dort für Papstens als Arbeitgeber einen Putz-Job an. Nicht ganz so wunderbar für Gabrieles Löwe-Sonne in der Nähe des königlichen Regulus. Zuviel Kopf-Senken nötig. Mit Löwe-Merkur-Venus und Krebs-Jupiter-Mars noch dazu kann das an den Stolz gehen. Er war doch eher zu Höherem berufen und außerdem anfällig für "schwimmende" Einflüsterungen der Außenwelt (Neptun Quadrat Sonne). Vor 6 Jahren stand dann aber Saturn an seiner Sonne und der Aufstieg begann. Er wurde als Diener-Talent entdeckt und Butler des fast noch neuen Papstes oder "Kammerdiener", wie man das in klerikalen Kreisen nennt. Also ganz nah dran am heiligsten, lebenden Mann der katholischen Kirche. Er kannte ihn bis hinunter zu den Strümpfen.

Der nette Diener, der später erzählte, wie sehr er seinen Chef liebte, hatte nur ein Problem: Ab 2009 näherten sich Jupiter, Chiron und Neptun bedenklich aus der Opposition seiner Sonne (mit anhängendem Geburts-Spannung zu Neptun). Da verschwimmen schon mal die Grenzen zwischen dem, was man darf und was nicht, noch viel mehr als sonst. Zumal es zwischen Boss und Butler ja ein enges Vertrauensverhältnis gab. Benedict VI. und Paolo Gabriele haben beide Waage-Mond, denk-fühlen sich einiges gern schöner als andere und dazu kommt die berüchtigte Konjunktion, die des Papstes Neptun mit des Dieners Sonne macht. Entgrenzung total. Vor so viel Heiligkeit, die der Heilige Vater wellenhaft in den Kanal Butler einströmte, gingen dem möglicherweise endgültig die Bezüge zur Realität flöten. Dieser Aspekt wirkt in der Synastrie gern wie eine Droge. Vor allem auf die Person von beiden mit der Sonne. Und besonders in Zeiten, wenn die auch noch einen entsprechenden Transit hat. Da verbricht man dann viel, um dem Geheimnis dieser energetischen Wechselwirkung Rechnung zu tragen. Gabriele klaute. Gabriele verriet. Gabriele nebelte. Neptun machte es möglich. Schließlich nebelte doch der Chef die ganze Zeit auch. Das kam ungefiltert bei dem Diener an.

Und der Papst, der denselben Transit über seinem Neptun hatte, wurde zum Opfer. So kann es gehen. Was als neptunischer Strom der feinen, platonischen Liebe zwischen zwei Menschen beginnt, kann auf dem eher destruktiven neptunischen Pol als bitterste - immer noch rein platonische - Illusion enden. Denn es geht bei diesen Verquickungen ja um die göttliche Sehnsucht, die jeder kennt. Deshalb ist es auch gar nicht allzu sehr an den Haaren herbeigezogen, wenn man hört, was der Diener in seiner Verteidigung beim Prozess zu erklären hatte. Er habe es gut gemeint. Er hätte quasi durch den heiligen Geist erfahren, dass es Intrigen im Vatikan gegen den Boss gebe, und den habe er schützen wollen. Leider durch die Weitergabe geheimer Dokumente, um alles aufzudecken. Unter solchen Entschuldigungen spielen sich übrigens gar nicht so selten die Fallen aller neptunischen Verbindungen ab. Ich hab's nicht so gemeint. Es war alles ganz anders, als es war.

Den Papst verehre er jedenfalls unendlich, meinte sein Diener vor der Inquisition beim Prozess und bitte auch herzlich um Verzeihung. Die der Chef ihm jetzt, so kurz vor dem schönen Weihnachtsfeste, auch gewährte.Bei Demut lässt sich Neptun nicht lang bitten. Indem der Papst selbst in den Kerker stiefelte, wo sein Butler nun anderthalb Jahre schmachten sollte, und ihn frei ließ, streute er noch mehr Neptun. Was der verwirbelt, löst er auch wieder auf. Bestenfalls aus Mitgefühl, schlimmstenfalls zum Schein für die Öffentlichkeit. Honi soit qui mal y pense. Wie schon die Windsors sagen. Tja, was soll man dazu noch anmerken? Neptun eben, at it's best. Solche Verwirrungen kennt man ja selbst aus Beziehungs-Geschichten aller Art. Am Ende weiß dann endgültig keiner mehr, wer nun Täter und wer Opfer war und was völlig irreal und was wirklich. Was muss da erst losbrechen, wenn einem einer wie der Heilige Vater als Gott-Gegenwart auf Erden von morgens bis abends den Kanal ins Neptunische öffnet? Ganz ohne es zu wollen? Die heilige Irrung und seelisches Wirrwarr.

Das Heilige und das Verbrechen liegen eben nicht umsonst so nah beieinander. Für Täuschungen sind diese Bereiche des Fischehaften besonders anfällig. Drum ist auch eine stabile Ethik (konstruktive Pluto-Beteiligung) in solchen gegenseitigen Bezügen sehr bedeutsam. Oder alles geht leicht mal nach hinten los. Dann wird aus dem ewigen Sehnen, das den eigenen Neptun den persönlichen Faktoren (besonders Sonne, Mond oder AC) eines anderen implantiert, manchmal schnell auch die große Lüge. Nebenstehend innen das Diener-Chart (Mittags-Stände), außen das des Heiligen Vaters. Was ist eigentlich noch wie? Das haben wir uns vermutlich alle unter mundaner Neptun-Beimengung schon mal gefragt. Und die, die seine Konjunktion mit Chiron in den letzten Graden des Wassermann in Bezügen zum Radix hatten, können leidvoll berichten, zu welchem Chaos die Suche nach dem Ewigen, die mit diesen Aspekten verbunden ist, dann manchmal führte.

So auch bei Benedetto und Paoletto (die Spitznamen des Papstes und seines Butlers). Da sowohl der eine wie der andere im Horoskop ohnehin starke neptunische Tendenzen haben (Papst Fische-AC mit Merkur und Jupiter dort in Haus 1, Diener Sonne-Neptun-Quadrat schon in der Geburts-Anlage) passten sie quasi wie die Faust auf's Auge, um sich gegenseitig zu lieben, aber misszuverstehen. Oder, wie Wolfgang Döbereiner einmal so wunderbar zum Neptun im Löwen sagte: "Der Löwe ist genau der, der versucht, den Neptun für sich zu requirieren, verstehen Sie? [...] Der Neptun im Löwen ist der Himmel auf Erden, weil der Löwe frißt alles." (Zitat WEBSEITE Rhythmenlehre). Das darf man dann vermutlich ruhig auch mal personalisiert verstehen. Oder zumindest darüber nachdenken, wie sich das zwischen Papst und Diener oder Neptun und Löwe-Sonne wohl gezeigt und verworren haben mag.  

 

 

Freitag, 19. April 2024

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