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Chens Chiron: Lehre des Schmerzes

Es ist nur ein Zufall, dass alle drei mit denselben Buchstaben beginnen: Chen, China und Chiron. Trotzdem gehören sie auf eine merkwürdige Weise zusammen. Denn zwischen ihnen geht es um Wunden, die Menschen einander zufügen, weil sie selbst Wunden erlitten haben. Chirons Domäne. Herzen können verletzt sein, Situationen unter immer wieder aufreißenden Narben leiden und ganze Länder niemals verkraften, dass nichts als Heilung nötig wäre, damit alles sich ändert.

Wo und wie das passiert, zeigt astrologisch der erste der Kentauren, der eine Brücke in der Größe des Unvereinbaren, zwischen den Bahnen von Saturn und Uranus, baut. Sein Zuhause ist in jedem Chart die größte vorstellbare Verletzung. Als Aufgabe stellt sich ihm dann aber jene große Heilung, die erst möglich macht, dass aus einer Wunde irgendwann wieder ein Wunder wird.

Wie bei Chen Guangcheng. Da war also einmal ein kleiner Skorpion-Junge. Schon der Stand seines Chiron auf dem zehnten Grad des Widder wies darauf hin, dass seine Lebens-Verletzung etwas mit Kampf zu tun haben würde. Mit immer wieder aufbrechender Anfangs-Energie, Initiativen, schnellen, hitzigen Angriffen. Nach Reinhold Ebertin betreffen die Grade von 9 bis 11 des ersten Tierkreiszeichens die physischen Augen: Linsen, Augapfel, Sehnerv. Und so wurde Chen, der sich später mit den Köpfen der gesamten Volksrepublik anlegen sollte, schon als Kleinkind von einem heftigen Fieber erfasst und verlor - entsprechend seines wundesten Punktes -  das Augenlicht.

Wie häufig, wenn Probleme der Sicht auftreten, steht außerdem im Radix der Mars in großer Spannung zu Saturn und Neptun. Dazu berühren die Plejaden von Stier-Zwillinge aus die Quadrat-Figur. Von Alters her birgt das Siebengestirn, dem ein Mond-Mars-Charakter zugeschrieben wird, bei Bezug zu persönlichen Planeten ein gesteigertes Risiko für Blindheit. Beim kleinen Chen hatte das große Folgen. In seinem winzigen, chinesischen Dorf blieb er bis zur Pubertät Analphabet. Dann wurde der intelligente Junge mit Merkur, Venus, Jupiter und Neptun im Schützen auf ein Blinden-Gymnasium geschickt. Später studierte er traditionelle, chinesische Medizin und wurde schließlich eine Art "Barfuß-Anwalt" der Behinderten und Armen.

Und hier kommt Chinas Chiron ins Spiel. Er steht im 10. Haus der Volksrepublik. Und damit mitten im Schütze-Stellium des blinden Dissidenten Chen Guangchen, dessen Neptun,Venus, Merkur und Jupiter Chinas Wunden sehr groß, sehr offensichtlich machten. Für die ganze Welt. Nur so konnte es passieren, dass ein Mann, der nicht mehr tat, als anderen Behinderten zu helfen, sich ungewollt mit einer ganzen Weltmacht anlegte, deren Chiron-Stellung zeigt, was Chinas wundester Punkt ist: Die verlorenen Visionen einer uralten, hoch philosophischen Kultur. Die menschlichen Perspektiven, die Ideale, das Abenteuer des Anders-Denkens und die Hoffnung. All das, was Chen Guangcheng mit seiner Nähe zu Jupiter verkörpert. Mit Chens Verfolgung tut China nur eins. Es entledigt sich seiner ständigen Erinnerung an die eigene, nie vernarbte Verletzung. 

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Nord-Wahl: Klar Schiff zum Entern

Up ewig ungedeelt“ lautet der Wahlspruch des nördlichsten Bundeslandes zwischen Ost- und Nordsee. Und am Sonntag dürfen dort wieder 2,8 Millionen Einwohner wählen gehen. In Amerika würde dieser Tag von den Medien sicherlich als „Super Sunday“ bezeichnet werden, denn nicht nur hier, sondern auch in Frankreich (Präsidentschafts-Wahlen siehe Der König ist tot, es lebe der König) und in Griechenland (neues Parlament) ist Volkes Stimme wieder gefragt.

Ein allgemeiner, astrologischer Trend für alle Wahlen ist jetzt schon sichtbar: Zum einen wird sich der aktuelle Vollmond auswirken. Das Wechselspiel zwischen Skorpion-Mond und Stier-Sonne könnte ein Hinweis darauf sein, dass bestehende Regierungen abgelöst werden. Die Opposition zwischen Merkur (Widder) und Saturn (Waage) dürfte sich vor allem gegen die konservativen Kräfte der Länder wenden. Die Merkur-Mars-Verknüpfung (Herrscher in Rezeption, beide sind End-Dispositoren in fast allen Analogie-Ketten) beinhaltet eher einen Neuanfang als die Bewahrung alter Positionen.

Allerdings sind wir auch diesmal weit entfernt von einem wirklichen Umbruch oder gar einer Revolution. Das mundane Pluto-Uranus-Quadrat erzeugt zwar laufend kleine Erschütterungen und Brüche in den alten Strukturen, aber der Durchbruch, die radikale Erneuerung alter Systeme, kann sich noch nicht völlig durchsetzen. Sonne-Jupiter kommt aber an diesem Tag all jenen entgegen, die zumindest eine Vision anzubieten haben und Erneuerung als Hoffnung verkörpern.

Die Gründungs-Charts der Parteien sind meist ein unzuverlässiger Faktor für Prognosen dieser Art. Glücklicherweise stehen an den Spitzen der politischen Verbände immer auch Menschen, deren Schicksal eng mit dem Ausgang einer Wahl verbunden ist. An ihnen mag sich dann auch eher zeigen, ob sie mit kräftigem Auftrieb rechnen können oder vom Winde verweht werden.

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Die Nächste, bitte: Plagiatorheiten

Wann kommt das PlagPlag?

Es bricht einem langsam ja doch das Herz: Alles kommt raus. Aber was daran wahr ist, bleibt trotzdem im Halbdämmer. Bislang ist es nicht gleich der gesamte Netz-Organismus namens Schwarm-Intelligenz, der das neuste, mutmaßliche Plagiat enttarnt, sondern nur irgendjemand, dem irgendwas aufgefallen ist. Das er dann natürlich bloggt. Und schon gehen irgendwo anders alle Warnlampen an. Saturn neigt in der Waage zu öffentlichkeits-wirksamen Entwertungen, Uranus im Widder zu Verfolgungen, Neptun in den Fischen zu Outings und Pluto im Steinbock zu Wiederholungen. Der Trend zum Plagiat ist ausgerufen und vervielfältigt sich selbst. Kurz: Keiner traut keinem mehr.   

Wieder ist das "Opfer" (oder die Täterin - wer weiß das schon noch?) ein Klassiker aus der Reihe "Saturn und Pluto schlagen zu!". Annette Schavan, ausgerechnet Bundes-Bildungs-Ministerin, bietet sich als aktuelle Fackelträgerin der Plagiats-Bewegung an. Nur diesmal von der anderen Seite. Sie kritisiert es nicht, sie soll es getan haben. Ihr Krebs-Mars steht unter Pluto-Eindruck (Opposition - die macht wütend), ihr Waage-Neptun wird von Saturn besucht (Konjunktion - die macht Verdrängtes dingfest). Wozu offensichtlich auch  Diffusitäten wie - möglicherweise - nicht ganz astrein aufgelistete, geschriebene oder "verschleierte" Stellen in ihrer Doktorarbeit gehören. Das behauptet jedenfalls jener Anonym-Blog, der sich einfallsreich und völlig unplagiatorisch "SCHAVANPLAG" nennt. Dort agiert ein "Ich"-Erzähler, der allerdings nicht, wie etwa in früheren Zeiten, als armer Spinner gehandelt wird. Sondern gleich Schlagzeilen macht. Wie gesagt, Plagiieren boomt. Und Denunzieren auch. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. Was ist nun astrologisch dran an der Causa Schavan?

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Schwulen-Hatz: Nur Blech reden...

Ja, es ist Zeit, mal eine Lanze zu brechen. Für alle, die immer noch unter Pluto-Uranus-Quadrat in Berührung zu persönlichen Planeten stehen. Nur nicht für Dieter Blechschmidt. Bei Pluto-Transit auf Sonne setzt man sich ja gern mal in die Nesseln. Wenn's passt, auch mit moralischem Fanatismus. Softies sind da schon zu Hynänen geworden und CDU-Abgeordnete zu scharfen, medizinischen Diagnostikern.

Jüngstes Paradebeispiel: Eben jener christlich orientierte Abgeordnete aus dem Rat der idyllischen Stadt Plauen. Nach ihm kräht wohl sonst eher kein Hahn. Bis Skorpion-Herr tätig wird. Und einen kräftigen Anschub Richtung "Ich bin aber auch wichtig!" gibt. Das kann dann recht zwanghaft wirken, wenn sich zudem noch ein angeblich so friedliebender Waage-Mars in der Zange befindet. Dann heisst es: Immer schön Hossa! mit den jungen Pferden. Dabei kommt dann so etwas heraus:

„Natürlich können Schwule und Lesben zunächst mal nichts für ihre Krankheit und niemand darf sie dafür verurteilen, doch eine Krankheit sollte nicht zur gesellschaftlichen Normalität erhoben werden.“

Aber ja doch! wo leben wir denn? Etwa im 21. Jahrhundert? Und gegen wen ging das Ganze? Natürlich gegen einen offen und sozusagen amtlich erlaubten Homosexuellen. Das geht natürlich einem amtlich kaum wahrgenommenen Hetero gegen den Strich. Ein echter Maßstab für Steinbock oder Saturn. Also muss Guido Westerwelle als Zielscheibe her. Der sich jüngst noch gegen ganz ähnliche Ansichten des weissrussischen Präsidenten Lukaschenko zu wehren hatte. Welcher wiederum, mit Venus-Neptun, eine ähnlich nette Waage-Anlage wie Abgeordneter Blechschmidt im Angebot hat. Wo Lukaschenko mit Jungfrau-Sonne aufwartet, steht bei dem weltgeschichtlich nur unmaßgeblich unwichtigeren Blechschmidt aber der Mond. Eigenartig. Da muss astrologisch irgendwo ein Nest von Schwulen-Feinden angesiedelt sein. Pluto im Steinbock im Trigon zu der Mars-agitierten Jungfrau fischt eben jedes angreifbare Klischee aus der Ursuppe, das irgendwo frei herumschwimmt.

Aber Abgeordneter Dieter Blechschmidt wird tatsächlich noch einen Zacken heftiger als der bekennende Westerwelle-Feind Lukaschenko: „Wie soll ein Schwuler Deutschland in Arabien repräsentieren, wenn dort Homosexuellen die Todesstrafe droht?“ Soweit die christdemokratische Stimme von Plauen. 

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Die Welt als herrliches Kriegs-Spiel

Anlage + Auslösung = Gamer + Game

Es ist schön, es ist geheimnisvoll, es ist bunt. All das, was das Leben für viele Kids heute auf den ersten Blick nicht mehr zu sein scheint. Es ist: Ein Spiel. DAS Spiel. Geboren im November 2004, mit einer visionären Schütze-Sonne, im genauen Quadrat zu Uranus in den Fischen. Darin der Kick des Seins, der die ewigen Projekte liebt, das Ansteuern, Sehnen und Aufgehen im Abenteuer, im Weg. Nie im Finden. Passenderweise geht es dabei um eine Heldenreise, den Kampf um viel, um mehr, um alles. Beim Spiel, das auch ein Attentäter namens Breivik gespielt hat. World of Warcraft. Nächtelang, online, in Echtzeit, mit Grippen anderer. Bis er gar nicht mehr schlafen konnte.

Die einen machen pro Jahr eine Milliarde Dollar Umsatz damit, die anderen (genauer gesagt, eine Community aus weltweit über zehn Millionen Abonnenten) buchstäblich Konkurs. Weil sie ihr Leben häufig später mit jenem Kriegs-Schauplatz verwechseln, an dem sie Tag für Tag so unendlich groß sind und um Profil, Anerkennung und neue Risiken kämpfen. WORLD OF WARCRAFT ist vielleicht das Online-Game mit dem größten Suchtfaktor überhaupt. Mars-Neptun-Quadrat im Radix, von Skorpion nach Wassermann. Ein Merkur-Pluto. Fanatisierend. Fanatisch. Fixiert. Kein Fokus mehr, außer dem. Das Greifen nach Kategorien. Tausende haben das erlebt.

Fantastische Weiten im Angebot, bis einem am Ende die Realität weniger wirklich vorkommt, als die Abenteuer, die man da, in einer neuen Fantasy-Heimat namens Azeroth erlebt. Stunde um Stunde. Zwischen den "östlichen Königreichen" und einem Kontinent namens "Kalimdor". Ganz, ganz Junge durchwandern diese mystischen Welten, aber auch die Alten. Menschen haben ihre Jobs verloren deshalb. Keine Übertreibung. Auch Anders Breivik, der Mann, der die Insel Utoya zum Synonym für ein unglaubliches Drama machte, hat World Of Warcraft gespielt, das seine Anhänger weltweit liebevoll WoW nennen.

Jenes faszinierende Computer-Positiv einer Welt, in der die Helden sonst leider nie garantierbar siegen. Und Verlierer selten so viele Nischen finden, wie man in diesem Spiel aller Spiele immer entdecken kann. So lang einer nur nur schlau genug, erfinderisch, schnell, gruppen-konform und von einer Idee des gemeinsamen Andersseins besessen ist. Sonne-Uranus-Quadrat eben. Der Aspekt, den auch Anders Breivik im Chart hat. Passend zum Spiel. Über ein Jahr lang hat er - wie viele WoW Spieler - nur geschlafen, um danach wieder zu spielen. Das erzählt er im Verfahren. Stolz. Erst WoW, dann "Call of duty". 16 Stunden am Tag. Eine uranische Anlage, die viele mit ihm teilen, die eigentlich Herausforderungen der Umwelt benötigen würden. Mit diesen Übungsfeldern wollte er sich auf seine "Mission" (Schütze) vorbereiten. Den Druck des Quadrats zwischen Wassermann und Skorpion ablassen.

Das mit der Vorbereitung sagt Breivik im Prozess. Den nennt er "ein Bonusspiel". Seine Morde "die ersten beiden Runden". Einer, der auch durch Spiele wie World of Warcraft das Augenmaß völlig verloren hat. Ein Phänomen, mit dem weder Sozialforscher, noch Medien einen Umgang finden, die andererseits die Trends heiligen, die beim Pluto im Schützen entstanden. Sie loben sie als progressiv. Sie beschuldigen sie. Wenn so etwas wie Utoya, wie die Übertragung eines Fantasiekosmos auf die Realität, dann passiert. Als hätte es keiner kommen sehen.

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Der König ist tot, es lebe der König

Frankreich wählt am ersten Sonntag im Mai einen neuen Präsidenten. Der quirlige Nicolas Sarkozy möchte gerne zum zweiten Mal in den Präsidentenpalast einziehen, sein sozialistischer Herausforderer Francois Hollande ist auf dem besten Weg, das zu verhindern.

Es ist ein klassischer Kampf zwischen zwei Archetypen, Sonne tritt an gegen Uranus, Löwe gegen Wassermann. Und es ist eine verkehrte Welt, nicht der Sozialist Hollande steht für das uranische Prinzip von „Liberté, Egalité, Fraternité“, nein, als zukünftiger „Sonnenkönig“ verkörpert er das alte Frankreich des „L 'etat c 'est moi“. Diese Rolle hätte der bisherige Amtsinhaber nur allzu gerne ausgefüllt und er hat viel dafür getan.

Doch in der Wahrnehmung „seiner“ Untertanen blieb Sarkozy meist eher ein Möchtegern-Napoleon, zu sehr auf sich fixiert, zu unberechenbar, zu wenig volksnah. Selbst die Ehe mit Carla Bruni brachte nicht den Glanz - Effekt, den er am Sonntag benötigen würde, um die Stichwahl gegen seinen Herausforderer zu gewinnen.

Prognosen sind selten einfach, bei dieser müssen viele kleine Details zusammengetragen werden, um zu einem Ergebnis zu kommen. Denn betrachtet man nur die beiden Kontrahenten im Vergleich zu den Konstellationen des Wahlabends, zeigt sich kein klares Bild.

Bei Sarkozy findet sich kein „Winner“-Aspekt. Zum Vergleich – bei seiner ersten Wahl 2007 hatte er zumindest T-Mars exakt im Trigon zu seinem Jupiter. Diesmal sorgt lediglich der Mond für einen Hoffnungsschimmer. Ansonsten spielt sein Sonnen-Herrscher Uranus die dominante Rolle bei allen Auslösungen. Das kosmische Überraschungs-Ei läuft in die Konjunktion zu seinem Widder-Mond und ins Sextil zur Wassermann-Sonne. Man wäre geneigt, das als Surprize-Effekt zu deuten, und ihm  - trotz aller anderslautenden Tendenzen - einen hauchdünnen Sieg zu prophezeien.

Sein eigener Uranus steht jedoch massiv unter Druck, Saturn und Merkur in ihrer Mundan-Opposition werfen ein hartes Quadrat darauf, das Saturn in den nächsten Wochen auch noch auf Jupiter ausdehnt. Schließlich wird auch das mundane Pluto-Quadrat zu Sarkozys Mond-Mars Konjunktion wieder scharf – all das zusammen, spricht zwar von großen Veränderungen, aber eher im Sinne einer schwierigen und ungewollten Umstellung. Sollte er also wider Erwarten im Amt bleiben, wird selbst das alles andere als ein fröhliches und unbeschwertes „Weiter-so“.

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Alles sah nach einem Glücksjahr aus

Biografie: Die zwei Leben des Samuel Koch

Er war immer ein Junge, der alles wollte, der vieles konnte. Ein Mars-Uranus-Quadrat von Jungfrau nach Schütze wird weit gehen, hoch springen, endlos tun und umsetzen. Es findet aus sich heraus selten ein Ende. Es braucht Veränderung. Es beschreibt Anpassung, der Rebellion entgegensteht. In einem einzigen Menschen. Auch in Samuel Koch. Jetzt kommt seine BIOGRAFIE heraus. "Zwei Leben".

Das erste Dasein war davor. Eine Waage-Sonne mit genauem Neptun-Quadrat, im ewigen Run gegen jene "Rollen-Konkurrenz", die dieser andere, wichtige Aspekt in Kochs Chart mitbringt. Besonders für einen Mann haben beide Konstellationen auch mit dem Väterlichen zu tun. Er will, soll, muss überholt werden. Man hat aus seinem Milieu zu springen. Man kann ihn überrunden. Und will ihm doch immer ein Denkmal setzen. Die anderen Männer, mit denen man konkurriert, werden zu Vater-Archetypen in der eigenen Seele. Ewiger Zweiter sein? Nein. Dennoch lässt einen etwas häufig im Sprinten steckenbleiben. Bei Samuel Koch war es jener Tag, der 4. Dezember 2010. Um 20.39 Uhr stand er vor Fernsehkameras und sprang in sein zweites Leben.

Samuel Kochs Beschreibungen in seiner Biografie lesen sich wie eine Bilder-Geschichte zu den astrologischen Hintergründen, die zu dem Unfall führten. Das Problem, dass "die volle Konzentration nicht so richtig gelang". Seine dirigierte Sonne (Kochs Chart mit den Direktionen rechts) stand kurz vor dem Übergang zum Skorpion, was einen anbrandenden, zutiefst existenziellen Wechsel anzeigt. Sie aktivierte seinen Merkur, zu dem Neptun in der Direktion exakt ins Quadrat lief. Wahrnehmungs-Lücken, die immer zu Fehleinschätzungen führen können. Auch über Angst, sich im TV zum Affen zu machen, schreibt Koch. Die Merkur-Pluto-Konjunktion auf Neptun, Quadrat Radix-Sonne, führt als Basis solcher Projekte oft zu eiserner, äußerst ernster Verbissenheit. Eine vermutete Schwäche (Neptun) muss durch Plutos Konzept bezwungen werden.

Dann diese unglaubliche Vorfreude, ES zu tun (Jupiter Quadrat Schütze-Radix-Uranus = man überhebt sich grandios, voller riesiger Visionen). Samuel hatte, laut Biografie, überhaupt das Gefühl gehabt, dies könnte das glücklichste Jahr seines Lebens werden. Eine der größten, träumerischen Täuschungen, die Sonne-Neptun auf Merkur - gerade in der langfristig wirkenden Direktion - jemandem für fast ein ganzes Jahr liefern kann.

Der zum Mars-Uranus-Aspekt gehörige Grad ist laut Münchner Rhythmenlehre 17,5 Grad Widder. Ausgerechnet auf 16,19 Grad Widder stand die Himmelsmitte im Unglücks-Moment. Hier zeigen sich Ursache und Ergebnis. Samuel Koch läuft mit Sprungfedern an den Füßen auf den Wagen zu, den sein Vater steuert. Eine beinah absurde Karikatur eines Aspekts. Döbereiner beschreibt generell für Berührungen von Mars und Uranus das Gipfelstürmen, verbunden mit einem möglichen "Verewigungs-Drang" für den Vater. Über Sonne-Neptun und Mars-Uranus wird der manchmal als übergroß, aber gleichzeitig zuweilen auch als schwach empfunden. Ihm werden deshalb "Türme des Monumentalen" gebaut. Das soll Defizite, die man in ihm zu merken meint, ausgleichen. Völlig unbewusst.

Für diesen Widder-Grad ist Sturz aus der Höhe beschrieben. Und Unfallverletzungen. All das kam damals fast schon unglaublich geisterhaft zusammen. Der aktuelle Mars lief aus der Konjunktion mit Radix-Uranus heraus, wiederholte Kochs Mars-Uranus mundan, peitschte ihn auf. Zeit, sich vor dem Väterlichem zu beweisen. Es zu überspringen. Psychologisch auch eine unbewusste Angst, das Ältere durch eigene Größe zu demütigen, im Schlepptau. Sein Vater hat ausgerechnet Geburtstag. Er fährt eben den Wagen, den Samuel Koch nicht überfliegen wird. Der Sprung ins Eigene, den Mars-Uranus nötig macht, misslingt.

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Die Sage vom Elefanten + vom König

Jagd auf den versunkenen Uranus oder: Wie man das Verdrängte erschießt 

Dies ist eine haarsträubende, fast unheimliche Geschichte. Auch astrologisch. Sie beginnt damit, dass man sich manchmal fragt, wieso hat der Mann so entsetzlich traurige Augen? Aber doch nur steckenbleibt im "Wird schon irgendeinen Grund haben!" Hat es tatsächlich auch.

Juan Carlos von Spaniens Horoskop zeigt einen Uranus in 12. Mit Saturn in 11, fast an der Grenze zum Unbewussten, der als Enddispositor oder "Krümmung einer Dauerschleife" von Zeichen-Herrschern vieles in seinem Chart überlagert. Seit Tagen macht einer der konservativsten Könige Europas als Elefantenjäger, dazu verdächtigter Affären-Liebhaber, Neu-Besitzer eines künstlichen Hüftgelenks (Sturzfolge) und bald vielleicht als nicht mehr Ehrenpräsident des spanischen WWF Schlagzeilen. Mit Pluto-Transit in Konjunktion zur Venus ( = Clan-Bildung) kämpft er um seine Würde. Schafft sich den Staat im Staat. Schart die heilige Familie zu Alles-ist-gut-Fotos um sich. Und wirkt trotzdem, als sei alles, aber auch alles aus.

Was ist passiert? Gut, der Mann hat versucht, Elefanten zu jagen. Nicht fein. Dabei purzelte er zum Ausgleich über eine Stufe und braucht ein hüftwärtiges Ersatzteil. Außerdem scheint der hoch konventionelle Steinbock (samt Venus und Merkur retrograd im selben Zeichen) - möglicherweise - seit Jahren engere Beziehungen zu einer deutschen Steinbock-Dame (ebenfalls Venus im selben Zeichen) gepflegt zu haben. Die Don Juan Carlos' Gattin, Donna Sofia (Skorpionin), geschmacklich mitnichten zusagt. Auch wenn die Optional-Geliebte eine Prinzessin (zu Sayn-Wittgenstein) ist. Aber noch bewahren Hof und Familie Fassung. Ein Kennzeichen der spanischen Monarchie. Was sich hier wie eine Klatsch-Geschichte anhört, ist letztlich tragisch.

Denn dann schießt sich auch noch der älteste Enkel "beim Spielen" mitten durch den Fuß. Was geschieht da? Die astrologische Antwort ahnt man schon: Stürze (Saturn-Uranus), Schüsse (Saturn-Uranus), eheliche Unvereinbarkeit (Saturn-Uranus). Die "Weihe des Hauses", die über eine eher erschreckende Wirklichkeit gelegt wird. Nun ist es allerdings so: Zwar haben sie beinah alle den passenden Aspekt. In direkter Linie der stolzen Bourbonen. Nur einer nicht. Der König selbst. Sein Großvater Alfonso, dessen Linie Juan Carlos nach Franco weiterführte, brachte ein Quadrat ein, der jetzige Kronprinz die Opposition, der älteste Enkel wieder das Quadrat. Scharfe Ambivalenzen zwischen Form und Sprung aus den Strukturen. Der Monarch (Chart rechts) weist jedoch nur ein sehr genaues Nonil als Neben-Aspekt zwischen dem Herrn der Zeit und dem des ursprünglichen Erlebens auf.

Seinen Transit von Uranus über Saturn hat er - stark kränkelnd - bis 2010 auch eher still hinter sich gebracht. Und darum kommt jetzt auch der Elefant ins Spiel. Plus der hintergründigen, neptunischen Weisheit der Nonile, die immer fügen, was man selbst nur diffus sehen kann. Zum Beispiel das, was dem erst 18jährigen Juan Carlos vor mehr als 50 Jahren passierte. 1956 erschoß der jetzige König nämlich offenbar seinen 14jährigen Bruder "beim Spielen". So die inoffizielle Version. Der hieß Alfonso, wie Großvater König, der damals letzte der Herrscher vor Diktator Franco. Von vielen wird dieser Unfall vornehm beschwiegen, da er nie ganz aufgeklärt wurde. Die offizielle Version lautet: Der Schuss hat "sich gelöst". Die Frage, die sich nun - angesichts der Elefanten-Hatz in Botswana - stellen könnte: Wieso nimmt jemand, der bei so etwas auch nur Zeuge ist, geschweige denn Auslöser - je wieder ein Gewehr in die Hand? Auch hier hängt alles, wie oft betont, mit allem zusammen. Beispielsweise die jetzigen Ereignisse um König Juan Carlos mit einer sehr tragischen, sehr verwickelten, systemischen Verknüpfung zwischen Freiheit und Gebundensein.

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Die verlorenen Kinder von Utoya

Anders Breiviks ideologische Selbstdarstellung und eine vergessene Liste von Namen

Die jüngste hieß SHARIDYN. Sie war ein sehr mutiges Kind, sagen ihre Eltern. Ein fürsorgliches Mädchen mit hoch empfindlicher Krebs-Sonne. Und gerade mal 14 Jahre alt, als sie starb - auf jener Insel Utøya, wo Anders Breivik seine losgelösten Fantasien von menschlicher Gerechtigkeit anderthalb Stunden lang auslebte, in denen sich ein fanatisierender Skorpion-Uranus gegen drei Wassermann-Planeten wandte. Ohne jede Grenze. Indem er Kids, sehr junge Erwachsene, reihenweise umbrachte. Es ist unbegreiflich. Was bleibt da zu interpretieren? Wie soll man es anders nennen? Als Mord? Irrsinn vielleicht.

Genau darüber werden die Richter streiten. Ideologie hin oder her. 77 Menschen sind tot. Die meisten davon sehr jung. Einmal waren sie ganz eigen. Persönlichkeiten, die jetzt zu Faktoren einer Verteidigung oder Anklage werden. Die ältesten der Jugendlichen 21 Jahre. Breivik, der sie ermordete, nennt sie heute, in seiner Brandrede kalt politische Aktivisten. "Das waren keine unschuldigen Kinder," sagt er. Ob er ihre Namen kennt? 

  • PORNTIP ARDAM 18.01.1990 
  • TORE EIKELAND 18.05.1990
  • JAMIL RAFAL MOHAMAD JAMIL 05.03.1991
  • HANNE KRISTINE FRIDTUN 15.08.1991 
  • ISMAIL HAJI AHMED 23.08.1991
  • KARAR MUSTAFA QASIM 22.02.1992 
  • LENE MARIA BERGUM 16.03.1992
  • DIDERIK AAMODT OLSEN 03.06.1992
  • SIMON SÆBØ 25.07.92 
  • FREDRIK LUND SCHJETNE 16.08.1992
  • TINA SUKUVARA 02.09.1992
  • INGRID BERG HEGGELUND 20.09.1992
  • ANDREAS EDVARDSEN 30.11.1992
  • EVEN FLUGSTAD MALMEDAL 06.12.1992 
  • SYNNE RØYNELAND 18.01.1993 
  • ARALD KUVEN MJELDE 23.01.1993
  • BENDIK ROSNÆS ELLINGSEN 26.01.1993

Der Anfang einer schier endlosen Liste. Sharidyn war, ist, eine von denen, die all das nicht mehr tun werden, was man als junger Mensch so tut. Sich ausprobieren. Lieben. Denken. Positionen erfinden. Leben leben. Im besten und schlechtesten Sinn. Sie hatte diese neugierige, verspielte Löwe-Merkur-Venus-Konjunktion in Opposition zu Jupiter im Wassermann. Ihr Sinn für Soziales, der sie ins Sommerlager von Utøya brachte. Ein Jupiter, der gleichzeitig Anders Breiviks von der Wirklichkeit entkoppeltes, endlos verwirrtes Stellium im selben Zeichen eng berührt. Genau da, auf der Insel, bevor er sie erschoß. Besonders seinen Mars tickte ihr Jupiter an. Im Gepäck die beiden weiteren, uranisch getönten Planeten, die in Breiviks Radix im scharfen Quadrat zu Uranus im Skorpion stehen (siehe Artikel DAS VERWIRRTE GESICHT DES URANUS). Die dadurch - second hand - als Unterboden seines Lebens einen Uranus-Pluto produzieren:

Uranus-Pluto: "Vorstellungen werden zur autonomen Welt - da die wirkliche Welt in ihrer Unvollkommenheit nicht ertragen wird".

(Wolfgang Döbereiner)

Wo deutlicher, als hier? Uranus-Pluto. Das "Allwissen". Das Breivik nun, vor Gericht, arrogant in die Welt kippt. Mitfühlend nur für sich selbst, wenn man ihn seine Manifeste nicht bis zum allerletzten Punkt verlesen lässt. Aber Uranus-Pluto ist auch diese weitere Spielart des mundanen Quadrats, das aktuell überall auf der Welt so viel Zorn, Fanatismus, vermeintlich differenzierte Objektivität, Kampf und Krampf bebildert. Ideologisches, das nicht nur da, in Norwegen, vom Skorpion zum eisernen System erhoben, wie ein Käfig über Lebendigkeit steht. Auch in Anders Breivik. Sein Quadrat verbindet das Zeichen der Konzepte und das der schieren, geistigen Idee. Für die dann auch Kinder als Opfer, Zinnsoldaten, Beweise herhalten müssen. Manche der "politischen Aktivisten" im Sommerlager hatten noch ihre Barbies im Regal und die Sammlungen bunter Yu-Gi-Oh-Karten in der Schublade.

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Samstag, 27. April 2024

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