Neumond und ein Zeichenwechsel...
Wenn der Zeitgeist tatsächlich ein "Jemand" wäre, dann würde man heute an ihm gewisse Veränderungen wahrnehmen. Zum einen hätte er vermutlich eine ganz besonders faszinierende Ausstrahlung. So als würde er völlig entspannt in sich ruhen, den Blick mehr nach innen als nach Aussen gerichtet, während gleichzeitig so ein unaufgeregtes Leuchten von ihm ausginge. Ein großartiges Selbstverständnis, ohne deswegen überheblich oder gar arrogant zu sein.
Irgendwie ein Sein im Schein eben, wobei dieser Schein keineswegs trügerisch oder irreführend wäre. Aber die Farben dieses Leuchtens würden heute mehr und mehr einen Touch rötlicher wirken als sonst, voller und kräftiger. Und auch die gesamte Ausstrahlung, die "Aura" dieses Jemands würde sich mehr und mehr ausdehnen, den Raum mit einem warmen Licht füllen, das Hoffnung und Kraft zugleich vermittelt.
So oder so ähnlich könnte man vielleicht den heutigen Löwe-Neumond als romantisches Stimmungsbild beschreiben, der ja zeitlich fast mit dem endgültigen Eintritt von Mars in die Jupiter-Domäne Schütze zusammen fällt. Seit 19:49 Uhr ist er nach langer Rückläufigkeit endlich wieder in dem Zeichen angekommen, in dem er am 17. April quasi auf dem Absatz kehrt gemacht hat und wieder bis 23° Skorpion zurück lief. Zumindest aus unserer Sicht, aber wir wissen ja heute, dass dies eigentlich nur eine Illusion ist, wenngleich eine durchaus wirkungsvolle.
"Dr. Käfer" und Pikachus neue Macht
Sie nannten ihn als Kind schon "Dr. Käfer", weil er so verrückt nach allem war, was klein ist und krabbelt: Insekten. Das passte zum Horoskop des extrem Jungfrau betonten Exzentrikers Satoshi Tajiri mit dem Stellium Sonne-Uranus-Pluto-Mond. Seine Detail-Besessenheit, die immer wieder genial aufgesprengt wird, machte ihn wohl auch zum Vater der "Pocket-Monsters" = Pokémon, die jetzt wieder mit einer unglaublich boomenden 2go-Version für's Handy ein Revival erleben.
In kürzester Zeit werden damit alle Spiele Rekorde geschlagen. Eine niedliche Geschichte, einerseits, geboren erst vor Kurzem, bei Krebs-Stellium Opposition Pluto. Drum auch nur an der Oberfläche nett, denn darunter feiert die virtuelle Durchsetzung Parties (Uranus mit im Aspekt) und die Konzerne, wie sie die allgemeine Sucht nach Virtualität sowieso schon ausbeuten, auch. Mit diesem Seiteneingang der Puscheligkeit wird ja noch mehr Einfluss auf die Privatsphäre genommen: Eintrittskarte Pokeball fordert Berechtigungen, lockt mit dem kleinen, unschuldigen Eierlein im Smartphone in eine Zwischenwelt, die Fiktion endgültig mit Realität vermengt. Denn seit Pokémon Go bewegt sich selbst die 'Generation Sitz' mit ihren vielen Steinbock-Besetzungen mal wieder einige Zentimeter und fahndet neuerdings ganz echt auf den Straßen nach harten Werten:
Dem herzigen Pikachu, Misty oder Pummeluff, die sie aus dem Sandkasten kennen und die man nun in der "richtigen Welt" (also vernabelt mit dem Telefon im freien Feld) jagen darf, wo sie einem durch Apps vorgespiegelt werden. Das macht Macht. Für Anbieter. Und das übliche Leben noch langweiliger, für Konsumenten. Sprich:
Ganz normale Menschen rennen plötzlich durch ihre wieder abenteuerliche Umwelt und erobern sich nicht existente Kreaturen. Nebenbei sammeln die üblichen Verdächtigen unsere Daten. Jupiter Jungfrau. Natürlich bezieht sich auch hier wieder ein Radix auf das andere. Die dagegen noch sehr hölzernen munteren Ur-Krabbler für den Game Boy kamen 1992 ja bereits mit einer zauberhaften Fische-Sonne-Mars-Konjunktion (beschreibt die Anziehung!) im Königreich Nintendo zur Welt. Das Unternehmen hat auch einen Jungfrau-Mond und vermutlich 0° Waage-Sonne = bildprägend. Über dem Macher-Aspekt Sonne-Mars nun erleben die Pokémon aktuell - wie könnte es anders sein - den fiktionsrealen Zeit-Imprint von Neptun-Saturn im Transit. Was kurzfristig den mysteriösen Hype und das inflationäre Aufblühen der Smartphone-Version (auffällig vor allem bei Erwachsenen) erklärt. Man kann nur Daumen drücken: Beim Saturn im Quadrat als Wächter dessen, was dauerhaft in die Wirklichkeit kommt, mag man nicht glauben, dass sich der Mega-Run auf das Spiel chronifiziert. Wenn doch, leben wir in wirklich bitteren Zeiten.
Voll-Mund: Ängste krebsen durchs Gemüt
Solange der Geist nicht absolut frei ist von Angst,
bringt jede Form des Handelns noch mehr Übel,
noch mehr Elend und Verwirrung
Jiddu Krishnamurti
Nein, das ist kein Druckfehler, es geht in dieser neuen Kolumne wirklich darum, den „Mund voll zu nehmen“. Anlässlich bestimmter astrologischer Konstellationen. Und ja, es ist wieder einmal Vollmond, heute Nacht um 00:56 Uhr unserer Zeit stehen sich die beiden großen Lichter zum siebten Mal in diesem Jahr genau gegenüber.
Dementsprechend groß ist auch das Chaos, das Durcheinander, die Aufregung. Eigentlich müssten wir heute ja etwas schreiben über den Attentäter von Würzburg, einen 17-jährigen Afghanen, der mit einer Axt und einem Messer bewaffnet auf eine chinesische Touristengruppe und andere Fahrgäste eines Regionalzugs losgegangen ist.
Gestern Abend, exakt als Mars am lokalen MC stand und die Sonne im Westen unterging. Und so gesehen zur selben Zeit, nur einige Tage später, als der Mörder von Nizza um 21:34 Uhr in den Todes-LKW stieg, um sich hemmungslos seiner Wut und seinem Hass hinzugeben. Auch da stand Mars, zusammen mit Mond, exakt am lokalen MC.
Aber ist das wichtig? Hilft das irgendjemand, wenn wir hier wieder und wieder aufzeigen, dass auch solche schrecklichen Ereignisse von Menschen ausgeführt werden, die ganz offensichtlich wie fremdgesteuerte Marionetten durchs Universum schwanken? Denn ansonsten würden sie doch nicht immer und immer wieder genau zu den Zeiten und in den Augenblicken ihre hässlichen und unmenschlichen Taten begehen, die wir als energetische Knotenpunkte astrologisch bestimmen können.
Marion Bartoli: Wer die Seele aushungert
Ein Mädchen, das als Vaters (hier Jupiters) Kopf-Geburt erzogen wird und ihn fast als göttlich verehrt, bleibt manchmal lebenslang seelisch hilflos - wenn sie ohne fremde Idee über ihr Selbst ist, ohne Anweisung und Belehrung. Der Athene-Mythos hat astrologisch einen beträchtlichen Luft-Anteil. Auch Marion Bartoli, Doppel-Luft, ist so eine junge Frau, die sich früh als erfolgreich nur in der erwünschten "Erweiterung" des Männlichen erlebte und später darum schwer in ihre ganz spezielle Weiblichkeit kam. Wüsste man nicht, dass die jetzt so abgemagerte Tennis-Spielerin gerade den Steinbock-Mond als Herrn 2 in 8 unter harten Transiten stehen hat, würde man eine Traurigkeit der Seele vielleicht auch gar nicht annehmen. Sie selbst redet immer von körperlicher Krankheit.
Als Anzeiger ihrer Yin-Lagerung befindet sich Mond jedoch im Radix in der Felder-Analogie von Stier-Skorpion. Hier entsteht leicht diese Anfälligkeit für Ess-Störungen. Wenn jemand wie die Tennis-Spielerin, eigentlich sonst kraftstrotzend, dann unvermittelt demonstrativ auftritt wie der eigene Schatten, wird deutlich, dass hier mehr passiert als ein Einbruch der Physis. Mit einem solchen Mond im Gepäck und Bartolis Geschichte der Abhängigkeit von den Eltern kommt bei Frauen manchmal die Neigung auf, der hungernden Seele einen hungernden Körper symbolisch zur Seite zu stellen. Dann hat auf eigentümliche Art alles wieder eine falsche Richtigkeit, was vorher einseitig aus der Balance lief. Oft sind Eskalationen wie die im Leben Bartolis sogar paradoxerweise der Anfang einer Heilung, weil endlich etwas ins Bewusstsein aufsteigt und so auch in die Wirklichkeit gelangt.
Bartoli passt astrologisch zu gut in den Mythos der väterlichen Kopf-Tochter, was auch begleitend mit Jupiter-Anlagen einhergehen kann. Sie bringt tatsächlich ein Quadrat zwischen Chiron, Pallas-Athene (Übersetzung: 'kräftige Jungfrau' - !) und Uranus fallend mit, neben ihrem Sonne-Jupiter-Quadrat. Ausgerechnet darüber läuft nun in der Krise (neben den Pluto-Uranus-Übergängen zum Mond) das Saturn-Neptun-Quadrat. Und Pallas selbst, im Return. Eine Wunde liegt auf einmal offen, die sonst durch Power-Kosmetik des Luftig-Feurigen zugedeckt war. Bartolis abgedrängter Chiron in 12 Zwillinge mit geheimer Zerbrechlichkeit aus der ewig gelebten Verletzung. Durch die "Funktion", die sie darstellte, um "in den Augen von jemandem" jemand zu sein. Wenn es heftig kommt, entfernt man sich aus dem Leben, falls man das Leben nicht aus sich entfernen kann, weil die Bedingungen einen so nur ersticken.
Haus 6 oder Merkur oder Jungfrau wird ja zugleich mit 12 an- oder ausgeschaltet. Hier sitzen die eingebildeten, die echten und die symbolischen Krankheiten. Die Sportlerin selbst kommentiert ihren schwer begreifbaren, immensen Gewichtsverlust von 30 Kilo, indem sie plakativ eine mysteriöse Virus-Erkrankung verdächtigt: "Ich sieche nur noch dahin." Allerdings war es so, dass genau dieses Abnehmen ursprünglich von ihr hoch erwünscht und diszipliniert angestrebt war, als es per Plan begann und mitten im Überlauf von Uranus im Quadrat zu ihrem Mond Ende letzten Jahres noch völlig anders klang: Nach milder öffentlicher Kritik an ihrer Figur lieferte BBC-Kommentator John Inverdale Bartoli einen gemeinen, auslösenden Knall-Effekt. Waage wie Bartoli, nur übergriffiger, mit Sonne-Mars-Konjunktion, meinte damals, dass die für ein Tennis-As ungewöhnlich kräftige Französin wohl nie "ein Hingucker" würde. Sofort schrien alle zu Recht "Sexismus!" Aber Frau Bartoli, Waage-Zwilling, sonst Bild der Stärke und willens-betont, begann sich unvermittelt aus der Angriffszone der Männer-Urteile herauszuhungern. Schaut man sich das astrologisch an, ahnt man auch, wieso.
Rassismus: "Schwarz am falschen Ort..."
"I think he was just black in the wrong place." Valerie Castile (Philandos Mutter)
Pluto-Sonne-Opposition wird von AC-DC in Falcon Heights ausgelöst, als die Spirale sich weiter dreht. Ein Polizist erschießt bei einer Fahrzeugkontrolle einfach so den 32jährigen Schwarzen Philando Castile, eine Krebs-Sonne unter Uranus-Transit. Der Cafeteria-Angestellte an einer Montessori Schule hatte eine kleine, falsch deutbare Bewegung gemacht, die ihn das Leben kostete.
Hinter den Schüssen steckt ein ganzes System von Engstirnigkeit. Auch hier prägen die akuten Langsamläufer-Konstellationen das Klima: Nur einen Tag zuvor, bei Auslösung von Saturn-Neptun durch Spitze 9 und Skorpion-Mars als alter Herr 8 in 8, passiert in Baton Rouge eine ganz ähnliche Geschichte. Auch dort wird ein Schwarzer, Alton Sterling, der gerade Pluto-Pluto fast exakt hat, von Polizisten getötet. Auch ihm wurden sofort gewalttätige Absichten angedichtet. Ein Zeuge meint, der Mann sei es nun wirklich nicht gewesen, der Probleme wollte. Nachweisbar: Beide Male gehen nach den Ereignissen Handy-Videos in den sozialen Netzwerken viral, weil Zeugen das Ganze filmten. Amerika unter Saturn-Neptun-Transiten, das als Schmelztiegel der Kulturen nach traditioneller rechts gelagerter Sicht keinerlei Rassismus-Problem haben will (ja, und das, obwohl hier - mit Steinbock-Gründungs-Sonne - auch der Ku-Klux-Klan mit seinen "großen Hexenmeistern" beheimatet ist), diskutiert wieder staatliche Gewalt und von Mal zu Mal stärker aus dem Nichts aufploppende, rassistische Tendenzen. Nein, es gibt keine "Rassen", aber Rassismus. Zweischneidig dabei die Rolle des Web: Die unglaubliche Seelenruhe, mit der hier auf die Rituale der Netzwelt zurückgegriffen und gefilmt wurde, während daneben Menschen sterben. Zum anderen die Wichtigkeit genau dieser Dokumente in der sonst hermetischen Absicherung der Behörden gegenüber Übergriffs-Vorwürfen. Neptun-Saturn. Sicher sein kann man, dass die Diskussion im Wahlkampf reichlich benutzt wird.
"Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?" ist immer noch ein beliebtes Kinderspiel. Rassismus hat ja stets diese früh gefütterte, plutonische (genetisch gezielte) Komponente. Er belehrt über biologisches Besser- oder Schlechter-Sein (Jupiter-Pluto). An seinem Boden wohnt das schlichtere Anders-Sein, das man leicht mit anderem Aussehen gleichschaltet. Was ererbte Archetypen aufruft. Rassismus, wie er unter beteiligtem Neptun-Jupiter auch in Europa gegenüber Flüchtlingen wirkt, war eben nie allein amerikanisches Problem. Aber dort trieb er bitterste Blüten, siehe auch Gründungstag des Ku-Klux-Klan, rechts.
Natürlich hat auch der Verein des Schreckens die hinlänglich bekannte Neptun-Jupiter-Verbindung, ein Quadrat, Analogie der "Auslöschung des Fremden". Und den Jupiter-Pluto, damals wie jetzt im Trigon. Umso wichtiger, genau hinzusehen: Was sich an den neuen Morden zeigt, bedeutet noch nicht zwingend, dass Polizisten schießen, weil sie ein aktives Feindbild von Rechts bewusst als tötenswert ausmachen. Das kann sein, aber muss nicht. Was hier arbeitet, sind aber verbreitete, unterschwellige Vorurteile, wie sie die westlichen Angst-Gesellschaften weiträumig leise durchziehen. Wobei auch wir toleranten Mustermanns gar nichts mehr von unseren ererbten oder übergestülpten Ressentiments ahnen müssen. Verdeckten Inhalten des Unter- oder Unbewussten (Neptun), die erst in Kurzschluss-Situationen durch "Bemächtigung" (Jupiter-Pluto als Zünder gegen Ohnmacht) richtig sichtbar werden.
Wie im Drama um Philando Castile: Er senkte den Kopf, bewegte die Hände, um nach seinen Papieren zu greifen und der Beamte schoss. Forscher haben Tests entwickelt, die solchen Dramen zugrunde liegende, weit verbreitete, unbewusste Überzeugungen enttarnen. Wie die HARVARD-Reihe impliziter Assoziations-Tests, die feindliche Haltungen des Unterbewussten und unerkanntes Schwarz-Weiß-Denken auch bei Normalverbrauchern entlarven. Gerade solche destruktiven, leisen Neptun-Jupiter-Tendenzen sind gefährlich, da sie getriggert in einen reflexhaften Mars-Mond umkippen können. Böse Austreibungen, als Spiegelung über 0° Widder.
Vollmond: Die grosse Liebe der Lichter
Selten sind die Gegensätze, aber auch Ähnlichkeiten in der großen weiten wie auch der kleinen persönlichen Welt so eindrucksvoll, wie beim astrologischen Kontakt von Sonne und Mond. Vollmond ist eben die große Liebe der Lichter, die Unterschieden erlaubt, zu bleiben wie sie sind. Er bildet das Leben ab: Nur der Respekt vorm Anderen schafft am Ende Gleichgewicht, Vereinigung. Darum geht es auch bei diesem "Jäger-Mond" - wie bei allen wichtigen Monden in den Zeichen des Du-Quadranten. Denn Schütze ist ein Sucher. Gut, sich das besonders zu dieser zweiten, energetisch kräftigen, funkelnden Opposition im gleichen Zeichen (heute um 13.02 Uhr) klar zu machen, so kurz vor der Sonnenwende (einer anderen speziellen Chance für Veränderungen).
Zwei Schütze-Vollmonde, seit dem 21.Mai, das ist wie ein wiederholter Aufruf zu Toleranz. Im Mittelpunkt stehen aktive Einsicht und das Projekt: Wie überwinde ich das ständige Urteil des Skorpions, das Steinbock-Pluto nun so kräftig durchdrückt? Sonne und Mond öffnen auf den letzten Metern der Zeichen vor den Wendekreisen noch einmal für alle wieder den Raum zwischen Zweck und Sinn (Zwillinge und Schütze). Und wer jetzt eine bewusste (und nur in dem Sinn positive) Entscheidung für das "Fügen" des Vollmond-Zeichens fällt, das am besten verbinden kann, darf in den nächsten zwei Wochen bis "Mondschluss" (Neumond) dann auch mit entgegenkommenden Fügungen rechnen.
Schütze ist großzügig, wenn man ihn belebt im Alltag. Was ist mein Projekt? Wohin möchte ich? Welche Weltanschauung will ich in mir bestärken? Wie viel Raum, Platz, Weite steht mir eigentlich zu? Wo in meinem Alltag bleibt die Fülle? Solche Fragen stimmen auf die aktuellen Mond-Phasen-Themen ein. Und wo wir mitschwingen, schwingen sie anders mit uns mit. Warum? Weil wir die Sicht ändern. Auch wenn diesmal alle vier fallenden Herrscher (Merkur als doppelter) plus Saturn noch im Konflikt stehen und Zerreißproben ankündigen: Wir nehmen an, was wir ansehen.
"Vielleicht ist das ganze Universum ein Schlachtfeld zwischen zwei gleichstarken Kräften, dem kosmischen Yin und Yang, die in alle Ewigkeit im Kreis des Tao wirbeln." (Dane Rudhyar, 'Die 12 kosmischen Gaben')
Dass das Ich ein "zyklischer Prozess" ist, das alle 12 kosmischen Orte von Zeit zu Zeit abbildet, wusste dieser weise Dane Rudhyar (Radix Astro-Databank), der Schütze-Ac und einen Jupiter in Opposition zum aktuellen Vollmond hatte. So sind wir wirklich kontaminierbar, wenn die Lichter einander anschauen. Dieses Kreuz aus Merkur-Jupiter-Saturn und Neptun zu Vollmond jetzt schafft unter Umständen noch einmal extreme innere und äußere Reibungs-Verluste, wenn wir nicht bewusst gegensteuern und uns auf die Qualitäten des momentanen Mond-Herrn besinnen.
Gina-Lisa L.: Nein ist ein ganzer Satz
Über Gewalt, Geschlecht und Gesetzes-Lücken: Es ist ein Unding, was da gerade mit Gina-Lisa Lohfink passiert, und gewiss nicht nur wegen der Rolle, die ihre Optik dabei spielt. In einer Nacht mit Lilith-Mond im Skorpion-Stier geschieht 2012 nämlich eine Grenz-Überschreitung. Worauf die mutmaßlichen Täter (aus Lohfinks Sicht) später die Macho-Karte ziehen. Bei einer wie ihr, weiß man doch... Als Folge entwickeln sich nun aber überall, beim Lauf des Dunkel-Mondes im Zeichen Plutos, längst überfällige Debatten, über Menschen-Feindlichkeit, fehlenden Respekt und den Slogan "Nein heißt Nein".
Denn ob Frau nun offen starke Waage- oder Skorpion-Tendenzen lebt, in Zugewandtheit zu was auch immer, bleibt absolut ihre Sache. Es geht hier um Selbstbestimmung aller, nicht nur um Gina-Lisa Lohfink allein. Aber auch speziell um das Nein einer Frau gegenüber zwei Männern, die - so ihre Sicht - mit ihr ohne ihre Einwilligung schlafen, dann Video-Clips davon verkaufen und am Ende sogar ihren Genuss hinein fantasieren. Lohfinks Nein hatte daher zweimal keine Gültigkeit, weder damals, im Sommer 2012, als Grenze, als sie völlig übergangen wurde, noch heute vor Gericht. Wo sie darauf besteht, nicht als Klischee der gefallenen Frau, der rechtlosen Schlampe behandelt zu werden. Denn dass Mars, Venus (oder Pluto) an jemandem wie Gina-Lisa überhöht sichtbar werden, etwa durch gespritzte Lippen oder Brüste, bedeutet nun wirklich nicht, "dass sie 'es' will". Oder gar nötig hat. Wie vielfach ausgerechnet andere Frauen besonders laut in sozialen Netzwerken mobben. Sie haben wohl noch nicht begriffen: Nein ist immer ein ganzer Satz, gültig auch ohne jede weitere Rechtfertigung. Anstands-Vermutungen überflüssig.
Was geschlechtlich und gerichtlich aber gerade in diesem peinlichen Fall weiter angezweifelt wird. Ein Skandal, wie auch seine Hauptpersonen aussehen oder heißen mögen. Den astrologischen Hintergrund der neuen Diskussionen eines ererbten, ungelösten Themas ist wiederum das bald exakte 2. Saturn-Neptun Quadrat fallend. Mit einer aggressiven Rückseite (Spiegelung) von Merkur-Mars, das viel Meinung austreibt. Mit Jupiter-Bindung und der großen Abwehr dessen, was anders als ICH ist, sowie allen darin steckenden Schablonen, um die es nicht nur bei Gina-Lisa, sondern in letzter Zeit auf vielen Ebenen geht.
Dieser neue Fall ist ja nicht privat und nicht persönlich, weil er das Bild und das Recht aller Frauen angeht. Passend zur schwarzen Eva, der Lilith im Skorpion, die in der Nacht des mutmaßlichen Übergriffs mit Stier-Mond im Konflikt steht, kommen Fragen von Gier und Verzicht auf. Von Mann, Frau, Wollen oder Nicht-Wollen, Ja oder Nein, Meinem oder Deinem, mit den eigenen Grenzen, die abgesichert oder eben durch Macht geknackt werden oder sogar aufgegeben in Ohnmacht. All das steckt unter anderem auch im Venus-Pluto-Saturn-Universum, ausgehend von Stier und Waage. Ein festes Nein braucht jedenfalls Konzepte und Maßstäblichkeit, auf die man sich nicht nur mit sich selbst einigt. Lohfinks Gegenwehr in Richtung Beschuldigungen, sie führe falsche Rede gegen zwei arme Kerle, die doch nur gegenseitige Wünsche mit ihr ausgelebt hätten, belegt leider auch die fadenscheinige Auslegung von Gesetzen.
Wie auch die Fallen und Herausforderungen von Pluto im Steinbock für die Justiz, die sich jetzt radikal wandeln könnte - Hand in Hand mit Uranus' Anfängen im Widder.
'Es kann nicht sein", sagt Lohfinks Anwalt Burkhard Benecken aus Marl, "dass meine Mandantin von der Justiz in eine Schublade gesteckt wird." Offenbar gelte das Motto: "Kurzer Rock, große Brüste - die taugt nicht als Vergewaltigungsopfer."' (SPIEGEL)
Oder noch schlimmer: So jemand taugt manchen eben zu gut als Vergewaltigungs-Opfer, als mittelalterliches Klischee in den Köpfen: Mit so einer Frau kann man alles machen, weil sie sich anbietet. Von 'Selbst Schuld!' bis 'Nicht anders verdient!' reichen die Netzwerk-Kommentare der einen Seite, relativ zum Widerstand von anderer, unterm Hastag #TeamGinaLisa. Hier scheiden sich wirklich Geister. Uralt, unsäglich, immer noch verbreitet. Auch unter Frauen, die stutenbissig werden. Neptun Quadrat Saturn löscht Zeit aus und feiert ewige Stereotype. Bei Gina-Lisa aktiviert diese Konstellation über Jupiter auch ihre Verwundungs-Anlagen rund um Chiron-Konstellationen. Und dazu den Jungfrau-Mars der damaligen Nacht, der einiges aufwühlte.